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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0293
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280

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

9’-10’ Zur Bedeutung von mutalliktu in diesen beiden Omina siehe CAD M/II 305b.

11’ Die Ergänzung der Apodose folgt hier CAD H 150b; die Deutung in CAD R 120a (ummäm hatti SU-fs 1« imaqqut], wobei

SU hier ein Logogramm für ramanu sein soll) ist unwahrscheinlich.

15’ Zu dem Zeichen KIN hier und in Vs. 33, das wie das Zeichen KU geschrieben wird, siehe oben zu VAT 9934 (Nr. 1) iv 69-
70.

17’ padän kippi deutet W. von Soden, AHw 483a als „Darmkanal“, doch basiert dies, wie J. Nougayrol, RA 61 (1967) 37,
Anm. 6 kritisiert, auf einer a pr/or/'-Annahme, daß die vorliegenden Texte zur Schaf-Opferschau gehören. Hier wird es
wörtlich als „Pfad der Schlinge“ übersetzt, da nicht geklärt ist, was das Lexem bezeichnet.

18’-29’ Die zweite Apodose für den Kranken folgt der „polaren Apodosenkongruenz“, wie sie für Texte ab der zweiten Hälfte des
zweiten Jts. v. Chr. üblich ist, siehe dazu J. Nougayrol, Semitica 6 (1956) 8-12 und N. P. Heeßel, AfO 48/49 (2001-02)
25f.

32’ Es ist sehr auffällig, daß das in dieser Zeile zweimal erscheinende Zeichen AG unterschiedlich geschrieben ist. Während es
in der Stativform ma-aq-ta-at die übliche mittelassyrische Lorm aufweist, wird es als phonetisches Komplement in GAZ-
rak~' in einer babylonischen Lorm geschrieben. Die in CAD M/I 243b vorgeschlagene Lesung DUGUD für dieses Zeichen
ist sicher abzulehnen. Man könnte, zumal das „babylonische“ Zeichen AG beschädigt ist, hier an dieser Lesung zweifeln,
wenn nicht dasselbe Phänomen eindeutig in VAT 10439 (Nr. 89) erschiene. Dort wird das Zeichen AG in dem in Vs. 5’-6’
belegten DU-ak in derselben „babylonischen“ Lorm geschrieben, während es in der Verbalform ta-ak-pu-du in Rs. 2’ in der
mittelassyrischen Lorm vorliegt. Obwohl der Text eindeutig die mittelassyrischen Zeichenformen der Tiglatpileser I.-Zeit
aufweist, deuten babylonische Merkmale wie etwa die an den Linien „hängenden“ Zeichen darauf hin, daß die Tafel von
einer babylonischen Vorlage abgeschrieben worden sein könnte. Da VAT 10439 (Nr. 89) sehr wahrscheinlich zur gleichen
Tafel wie das vorliegende Bruchstück A 120 gehört, beschränkt sich diese babylonische Zeichenform bislang auf diesen
einen Text. Allerdings ist es bemerkenswert, daß die babylonische Lorm des Zeichens AG nur als phonetisches
Komplement erscheint, während in syllabisch geschriebenen Wörtern die assyrische Lorm Verwendung findet. Dies deutet
auf eine bewußte Unterscheidung der Zeichenformen durch den Schreiber hin.

Rs. 3 Zur Ergänzung der Apodose siehe etwa VAT 9969 (Nr. 42, KAR 148) 8,15,27, und vgl. Z. 7 und VAT 9598 (Nr. 14, KAR
465) Rs. 3-4.

4 Die Lesung (Ä.ÄS) rNU 1 ( rDÜ-//U), deren Spuren noch sicher auf dem Photo der Tafel zu sehen sind, ergibt sich auch aus

dem Umstand, daß hier im Gegensatz zur vorhergehenden Zeile eine negative Apodose zu erwarten ist. Dies wird auch
durch die positive Apodose für den Kranken nahegelegt, siehe dazu oben zu Vs. 18’-29’.

9-17 Die Mitte dieser Zeilen ist teilweise zu abgerieben, um sie zu lesen.

18 Zu dieser außerhalb des Kapitels summa multäbiltu und verwandter Texte bemerkenswerten Apodose siehe J. Nougayrol,

RA 61 (1967) 25 Anm. 6.

21, 22, 24 Der von E. Ebeling in KAR 426 kopierte waagerechte Keil vor dem Zeichen GIR ist nicht auf der Tafel vorhanden, es han-
delt sich jeweils um eine fehlerhafte Wiederholung des waagerechten Keils des vorhergehenden Zeichens PI.

22 Das Zeichen NU vor IGI-mc/r hat E. Ebeling in KAR 426 vergessen, er ist aber klar auf der Tafel zu sehen und wird auch

durch die parallele Apodose in Rs. 27-28 nahegelegt.

23-24 In seiner Kopie in KAR 426 vermerkte E. Ebeling, daß das vor TA erscheinende Zeichen nicht wie zu erwarten ein KI sei.

In Rs. 23 läßt sich jedoch problemlos KI lesen, während von dem Zeichen in Rs. 24 nur noch zwei Winkelhaken erhalten sind.

27-28 Die Ergänzung der Apodose erfolgt nach Rs. 21-22.

89) VAT 10439 (Kopie: S. 454) Omina anhand eines Opfervogels

Lundnummer: Ass 4398; Lundort: hD3V, nördlicher Teil des Hofes, Lüllung über Pflasterung; Archivzugehörigkeit: N 1: 42
Lragment vom rechten Rand einer mit Brennlöchem versehenen Tafel. Das Stück gehört zu A 120 (Nr. 88, KAR 426), läßt sich
mit dieser Tafel aber nicht direkt zusammenschließen; 30 x 64,5 x 25 mm.

Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:



Vs. 1’

Spuren


2’

[

] x-di-su SUB-di GIG TI.LA

3’

[

KÄ.GA]L r2 DUg 1 NUN su-mi-ra-ti-su KUR-ad GIG BA.ÜS

4’

[

KÄ.G]AL ü sip-pi GÜB KÄ.GAL 2 TA.ÄM DU8.DU8 tes-mu-ü ki-nu i+na KUR rGÄL-.s7 n [(x x x)]

5’

[

KÄ.G]AL 3 DU8 ni-ip-hu ERIN KÜR KASKAL SÄ.MUD DU-ak

6’

[

KÄ.GA]L 3 DU8 ni-ip-hu ERIN-/// KASKAL SÄ.MUD DU-ak

7’

[

[TI.LA]

KÄ.GA]L ü sip-pf GÜB KÄ.GAL 3 TA.ÄM DU8.DU8 tes-mu-ü NU ki-nu ri+na KUR 1 GÄL-si rGIG n
 
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