Der philosophische Glaube angesichts der christlichen Offenbarung
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baren Punkten; - im Dasein die Interessen der Selbstbehauptung und Selbsterweite-
rung, wenn sie koinzidieren oder sich ausschließen; - im Geist die Gemeinsamkeit der
freien, unverbindlichen Lust an den Formen der Gestalten, Bewegungen, Vorstellun-
gen, der Gebärden und des Benehmens; - in der Existenz das kommunikative liebende
Kämpfen oder die kämpfende Liebe zwischen Menschen, die unvertretbar jeder als sie
selbst da und mit dem andern in der Ewigkeit verbunden sind.
In jeder Weise des Umgreifenden entscheidet eine andere Wahrheit. Haben sie ei-
nen gemeinsamen Grund?
3. Es scheint selbstverständlich, daß die Wahrheit eine ist
Das trifft zu im Denken des Bewußtseins überhaupt. Das Gedachte ist jeweils richtig oder
unrichtig.
Es trifft zu auf die Idee der einen Wahrheit in der Vernunft, die auf sie zu ins Unend-
liche fortschreitet, von dort her nur ein Licht in die Gegenwärtigkeit dieser Bewegung
wirft, aber sich selber nicht vorwegnehmen läßt.
| Es trifft zu auf die Wahrheit der Existenz, sofern sie je eine und als solche nicht wiß- 45
bar ist, während die Gemeinschaft aller möglichen Existenzen nur in der Idee grenzenlo-
ser Kommunikation des substantiell Vielfachen ein Antrieb für die Vernunft sein kann.
Nicht aber ist die eine Wahrheit dann getroffen, wenn sie in einer einzigen Gestalt
als Philosophie behauptet oder als durch Fortschritt der Philosophie möglich angese-
hen wird. Im entwickelten philosophischen Dogmatismus ist dann die Wahrheit ver-
loren.
Die eine Wahrheit ist auch nicht dort, wo sie als offenbart gilt (und außer ihr kein
Heil sein soll). Diese Wahrheit gilt für die in ihr sich vereinigenden Gruppen der sie
Glaubenden, nicht für alle Menschen. Im entwickelten theologischen Dogmatismus
ist dann die Wahrheit verloren.
Die dogmatischen Verkehrungen sind zu deuten als Weisen, die Wahrheit eines
Umgreifenden in der Form der Wahrheit eines anderen Umgreifenden haben zu wol-
len: philosophische und theologische Wahrheit in der Form des allgemeingültigen Be-
wußtseins überhaupt. Die Vertauschung oder das Ineinanderfließenlassen des Wahr-
heitssinns verschiedener Umgreifenden zerstört die Wahrheit.
4. Die Fälschlichkeit einer einen Wahrheit entsteht durch Verabsolutierung eines Um-
greifenden
Denn nur mit und in der Gesamtheit der Umgreifenden könnte Wahrheit die eine
und vollendete sein. Man kann ein Schema entwerfen der Erscheinungen, in denen
durch Loslösung und Isolierung eines Umgreifenden eine je spezifische Gestalt der
fälschlichen einen Wahrheit entsteht:
Das Dasein wird verabsolutiert im sogenannten Pragmatismus, Biologismus, Psy-
chologismus und Soziologismus, das Bewußtsein überhaupt im Rationalismus, die EMs-
47
baren Punkten; - im Dasein die Interessen der Selbstbehauptung und Selbsterweite-
rung, wenn sie koinzidieren oder sich ausschließen; - im Geist die Gemeinsamkeit der
freien, unverbindlichen Lust an den Formen der Gestalten, Bewegungen, Vorstellun-
gen, der Gebärden und des Benehmens; - in der Existenz das kommunikative liebende
Kämpfen oder die kämpfende Liebe zwischen Menschen, die unvertretbar jeder als sie
selbst da und mit dem andern in der Ewigkeit verbunden sind.
In jeder Weise des Umgreifenden entscheidet eine andere Wahrheit. Haben sie ei-
nen gemeinsamen Grund?
3. Es scheint selbstverständlich, daß die Wahrheit eine ist
Das trifft zu im Denken des Bewußtseins überhaupt. Das Gedachte ist jeweils richtig oder
unrichtig.
Es trifft zu auf die Idee der einen Wahrheit in der Vernunft, die auf sie zu ins Unend-
liche fortschreitet, von dort her nur ein Licht in die Gegenwärtigkeit dieser Bewegung
wirft, aber sich selber nicht vorwegnehmen läßt.
| Es trifft zu auf die Wahrheit der Existenz, sofern sie je eine und als solche nicht wiß- 45
bar ist, während die Gemeinschaft aller möglichen Existenzen nur in der Idee grenzenlo-
ser Kommunikation des substantiell Vielfachen ein Antrieb für die Vernunft sein kann.
Nicht aber ist die eine Wahrheit dann getroffen, wenn sie in einer einzigen Gestalt
als Philosophie behauptet oder als durch Fortschritt der Philosophie möglich angese-
hen wird. Im entwickelten philosophischen Dogmatismus ist dann die Wahrheit ver-
loren.
Die eine Wahrheit ist auch nicht dort, wo sie als offenbart gilt (und außer ihr kein
Heil sein soll). Diese Wahrheit gilt für die in ihr sich vereinigenden Gruppen der sie
Glaubenden, nicht für alle Menschen. Im entwickelten theologischen Dogmatismus
ist dann die Wahrheit verloren.
Die dogmatischen Verkehrungen sind zu deuten als Weisen, die Wahrheit eines
Umgreifenden in der Form der Wahrheit eines anderen Umgreifenden haben zu wol-
len: philosophische und theologische Wahrheit in der Form des allgemeingültigen Be-
wußtseins überhaupt. Die Vertauschung oder das Ineinanderfließenlassen des Wahr-
heitssinns verschiedener Umgreifenden zerstört die Wahrheit.
4. Die Fälschlichkeit einer einen Wahrheit entsteht durch Verabsolutierung eines Um-
greifenden
Denn nur mit und in der Gesamtheit der Umgreifenden könnte Wahrheit die eine
und vollendete sein. Man kann ein Schema entwerfen der Erscheinungen, in denen
durch Loslösung und Isolierung eines Umgreifenden eine je spezifische Gestalt der
fälschlichen einen Wahrheit entsteht:
Das Dasein wird verabsolutiert im sogenannten Pragmatismus, Biologismus, Psy-
chologismus und Soziologismus, das Bewußtsein überhaupt im Rationalismus, die EMs-