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Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
wußtseins überhaupt. Die Vertauschung oder das Ineinanderfließenlassen des Wahr-
heitssinns verschiedener Umgreifenden zerstört die Wahrheit.
3. Die Fälschlichkeit einer einen Wahrheit entsteht durch Verabsolutierung einzelner Wei-
sen des Umgreifenden. - Denn nur mit und in der Gesamtheit der Umgreifenden könnte
Wahrheit die eine und vollendete sein. Man kann ein Schema entwerfen der Erschei-
nungen, in denen durch Loslösung und Isolierung eines Umgreifenden eine je spezi-
fische Gestalt der fälschlichen einen Wahrheit entsteht:
Das Dasein wird verabsolutiert im sogenannten Pragmatismus, Biologismus, Psycho-
logismusund Soziologismus, das Bewußtsein überhaupt im Rationalismus, der Geist in der
»Bildung«, die Existenz im Existentialismus (der Nihilismus wird), die Welt im Materia-
lismus, Naturalismus, Idealismus, Pantheismus, die Transzendenz im Akosmismus.
Nur die Vernunft ist nicht zu verabsolutieren. Für sich allein ist sie nichts. In ihrer
Bewegung durch alle Weisen des Umgreifenden ist sie nicht zu übertreiben. Sie kann
nie genug sein. Sie ist auch nicht zu überschreiten. Je weiter sie vordringt, desto wah-
rer wird sie. Sie hat keine eigene zu ihr gehörende Objektivierung und Subjektivierung.
i. Skeptizismus?
Als Skeptiker gilt, wer in der Philosophie nicht eine systematisch entwickelte Überzeu-
gung in unantastbaren, weil der Meinung nach endgültig begründeten Sätzen zuläßt,
und im Offenbarungsglauben, wer nicht durch ein Bekenntnis den einen wahren
Glauben ausspricht und festhält. Skeptizismus ist dann ein Scheltwort. Der Vorwurf
macht den damit Getroffenen verdächtig. Er ist kein verläßlicher Mensch. Er führt ein
142 verlorenes Leben. Er ist gefährlich, weil er zer| setzt. - Einige Erörterungen über Skep-
sis und Skeptizismus scheinen angemessen:
1. Vergewisserung des Umgreifenden ist Glaubensvergewisserung. - Die Vergewisserung
der Weisen des Umgreifenden, damit des Erscheinens, in dem wir uns finden, hebt die
Sicherheit unseres natürlichen Seinsbewußtseins auf, sofern dieses die Realität in
faßlicher Weise endgültig vor Augen zu haben meint. Sie zieht uns den gewohnten Bo-
den weg.
Aber solche Vergewisserung will nicht Skeptizismus, sondern Glaubensvergewisse-
rung. Sie erlaubt, uns gleichsam zu befreien aus der Gefangenschaft in der Subjekt-Ob-
jekt-Spaltung dadurch, daß wir uns ihrer bewußt werden. Sie löst uns aus der Verfan-
genheit in die Objektivierungen dadurch, daß wir jede in ihrer Besonderheit begreifen.
Sie löst uns aus der Bindung an das Ich dadurch, daß wir jede gedachte Form des »ich«
erkennen als etwas, das wir nicht eigentlich »selbst« sind. Durch die Vergewisserung
der Subjekt-Objekt-Spaltung schwingen wir uns, in ihr bleibend, über sie hinaus.
Durch diese Loslösung gelangen wir erst in die Situation des Philosophierens, des-
sen Sinn von uns ein Schweben verlangt, orientiert am Boden, von dem wir uns lös-
ten, hin zur eigentlichen Wahrheit.
Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
wußtseins überhaupt. Die Vertauschung oder das Ineinanderfließenlassen des Wahr-
heitssinns verschiedener Umgreifenden zerstört die Wahrheit.
3. Die Fälschlichkeit einer einen Wahrheit entsteht durch Verabsolutierung einzelner Wei-
sen des Umgreifenden. - Denn nur mit und in der Gesamtheit der Umgreifenden könnte
Wahrheit die eine und vollendete sein. Man kann ein Schema entwerfen der Erschei-
nungen, in denen durch Loslösung und Isolierung eines Umgreifenden eine je spezi-
fische Gestalt der fälschlichen einen Wahrheit entsteht:
Das Dasein wird verabsolutiert im sogenannten Pragmatismus, Biologismus, Psycho-
logismusund Soziologismus, das Bewußtsein überhaupt im Rationalismus, der Geist in der
»Bildung«, die Existenz im Existentialismus (der Nihilismus wird), die Welt im Materia-
lismus, Naturalismus, Idealismus, Pantheismus, die Transzendenz im Akosmismus.
Nur die Vernunft ist nicht zu verabsolutieren. Für sich allein ist sie nichts. In ihrer
Bewegung durch alle Weisen des Umgreifenden ist sie nicht zu übertreiben. Sie kann
nie genug sein. Sie ist auch nicht zu überschreiten. Je weiter sie vordringt, desto wah-
rer wird sie. Sie hat keine eigene zu ihr gehörende Objektivierung und Subjektivierung.
i. Skeptizismus?
Als Skeptiker gilt, wer in der Philosophie nicht eine systematisch entwickelte Überzeu-
gung in unantastbaren, weil der Meinung nach endgültig begründeten Sätzen zuläßt,
und im Offenbarungsglauben, wer nicht durch ein Bekenntnis den einen wahren
Glauben ausspricht und festhält. Skeptizismus ist dann ein Scheltwort. Der Vorwurf
macht den damit Getroffenen verdächtig. Er ist kein verläßlicher Mensch. Er führt ein
142 verlorenes Leben. Er ist gefährlich, weil er zer| setzt. - Einige Erörterungen über Skep-
sis und Skeptizismus scheinen angemessen:
1. Vergewisserung des Umgreifenden ist Glaubensvergewisserung. - Die Vergewisserung
der Weisen des Umgreifenden, damit des Erscheinens, in dem wir uns finden, hebt die
Sicherheit unseres natürlichen Seinsbewußtseins auf, sofern dieses die Realität in
faßlicher Weise endgültig vor Augen zu haben meint. Sie zieht uns den gewohnten Bo-
den weg.
Aber solche Vergewisserung will nicht Skeptizismus, sondern Glaubensvergewisse-
rung. Sie erlaubt, uns gleichsam zu befreien aus der Gefangenschaft in der Subjekt-Ob-
jekt-Spaltung dadurch, daß wir uns ihrer bewußt werden. Sie löst uns aus der Verfan-
genheit in die Objektivierungen dadurch, daß wir jede in ihrer Besonderheit begreifen.
Sie löst uns aus der Bindung an das Ich dadurch, daß wir jede gedachte Form des »ich«
erkennen als etwas, das wir nicht eigentlich »selbst« sind. Durch die Vergewisserung
der Subjekt-Objekt-Spaltung schwingen wir uns, in ihr bleibend, über sie hinaus.
Durch diese Loslösung gelangen wir erst in die Situation des Philosophierens, des-
sen Sinn von uns ein Schweben verlangt, orientiert am Boden, von dem wir uns lös-
ten, hin zur eigentlichen Wahrheit.