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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0424
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1958)

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Mit herzlichen Grüßen für heute
Ihr
Klaus Piper
PS. Ich habe Herrn Schünemann von unserer Presseabteilung beauftragt, Ihnen in
kurzen Abständen die Besprechungen über das ATOMBUCH zu schicken, da Sie sicher
die Reaktion der Presse in den nächsten Wochen laufend verfolgen wollen. - Eine mir
in grossen Teilen unverständliche Kritik (da in sich oftmals völlig widersprüchlich)
ist von Hans Kudszus im TAGESSPIEGEL, Berlin, erschienen.999 Grotesk eine Bespre-
chung (12. Juli) in der Deutschen Volkszeitung, Düsseldorf. Da heisst es unter ande-
rem, »aus der Kritik an der Atombombe wird so eine Philosophie zu ihrer Rechtfer-
tigung.«1000 Die Gefahr des Totalitarismus wird in dieser Besprechung beharrlich
verkleinert, das heisst eigentlich geleugnet. Diese Besprechung zeigt wieder einmal
die, wie es jetzt scheint, fast hoffnungslose Position der SPD in Deutschland. Diese
Partei will freiheitlich sein und gegen den Bolschewismus, von dem sie aber gleich-
zeitig fest überzeugt ist, dass er humanisiert werden kann und dass man sich mit ihm
auch um den Preis des Austritts aus der westlichen Gemeinschaft verständigen muss.
Dies ist zwar nicht die bewusste Überzeugung aller SPD-Politiker, aber doch, wie diese
Besprechung zeigt, der sich immer wieder durchsetzende Grundzug.
Ich finde es erfreulich, dass es Auseinandersetzungen um Ihr Buch gibt, und
möchte nochmal raten, dem Buch zunächst kein zweites Vorwort voranzustellen, in
dem Sie ausdrücklich Ihre Partei-Unabhängigkeit erklären würden. Denn ich glaube,
der unvermeidliche psychologische Effekt wäre jetzt in der Linie des »qui se defend
s'accuse«.
Herzliche Grüsse nochmals
Ihr
Klaus Piper
PS
Von der Abdruckseite in der Süddeutschen Zeitung erhielten wir gegen billige Berech-
nung 3000 Sonderdrucke (einer anbei), die wir soeben an viele Buchhandlungen zur
Werbung verschicken;1001 für denselben Zweck erhalten wir von der WELT-Seite mit
der Besprechung von Gösta von Uexküll 2 000 Sonder-Abzüge.1002
 
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