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Stellenkommentar GT Versuch, KSA 1, S. 15-17 25

244a: „Nun aber werden uns die größten der Güter durch Wahnsinn zuteil,
freilich nur einen Wahnsinn, der durch göttliche Gabe gegeben ist“ (vüv öe toi
psyicrrot tcüv äyotOtüv qpiv yiyvETOtt ötd paviaq, 0sia psvTot ööctei öiöopsvriq).
16, 26-28 in den Zeiten ihrer Auflösung und Schwäche [...] schauspielerischer]
Auch in seinen späten Anti-Wagner-Schriften Der Fall Wagner und Nietzsche
contra Wagner übt N. eine entsprechende Kritik, nun aber explizit an Wagner:
Wagner sei ein Phänomen der Decadence besonders insofern, als seine Musik
ins Schauspielerische gehe. Mit Wagner vollziehe sich die „Heraufkunft
des Schauspielers in der Musik“ (KSA 6, 37, 23f.); dies sei ein Sym-
ptom von „Niedergangs-Culturen“ (KSA 6, 37, 31), heißt es im Fall Wagner. In
Nietzsche contra Wagner gibt es eine ganze Partie über das Krankhafte und
Dekadente des „Schauspielers“ Wagner (KSA 6, 419, 11-34 - Vorlage ist FW
368, KSA 3, 617).
16, 30 f. allen „modernen Ideen“ und Vorurtheilen des demokratischen
Geschmacks zum Trotz] Im ,Antimodernismus4 der Tragödienschrift war diese
Frontstellung schon ausgeprägt, in den gleichzeitigen Briefen ist sie ganz ent-
schieden als Tendenz abzulesen. Seit dem Zarathustra verschärft sie sich noch.
16, 32f. die vorherrschend gewordene Vernünftigkeit, der praktische und
theoretische Utilitarismus] Vgl. hierzu den Überblickskommentar S. 7f. Zur
„Vernünftigkeit“ heißt es in Ecce homo gerade im Hinblick auf GT (KSA 6, 310,
19-23): „Verständniss des Sokratismus: Sokrates als Werkzeug der griechi-
schen Auflösung, als typischer decadent zum ersten Male erkannt.,Vernünftig-
keit4 gegen Instinkt. Die ,Vernünftigkeit4 um jeden Preis als gefährliche, als
leben-untergrabende Gewalt!“
17, 2f. War Epikur ein Optimist - gerade als Leidender?] Vgl. 12, 29f., den
Überblickskommentar S. 8 sowie die psychologisierenden Ausführungen zu
Epikur in Nietzsche contra Wagner (KSA 6, 426, 11-24). In der Urfassung des
Versuchs einer Selbstkritik heißt es: „Problem: wie? ist vielleicht gerade der
Optimismus ein Symptom des Schwächegefühls? - So empfand ich Epicur -
als Leidenden. Der Wille zum Pessimismus ist das Zeichen der Stärke und
Strenge: man fürchtet nicht, das Furchtbare sich einzugestehen. Hinter ihm
steht der Muth, der Stolz, das Verlangen nach einem großen Feinde. Dies
war meine neue Perspektive“ (KSA 14, 44).
17, 5f. Was bedeutet, unter der Optik des Lebens gesehn, - die Moral? ...]
Am Ende des 2. Kapitels ging es um „die Kunst aber unter der Optik des
Lebens“, nun geht es um die „Moral“ unter der gleichen „Optik“, d. h. um
eine Bewertung nach dem Kriterium, ob die Moral das „Leben“ fördert oder
„lebensfeindlich“ ist. Dies führt das folgende Kapitel aus. Es macht die Opposi-
 
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