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Jost, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1927, 13. Abhandlung): Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle — Berlin, Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.43541#0006
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Ludwig Jost,

herüber gelegt, nachdem sie mit Filtrierpapier abgetrocknet war, und
die Flüssigkeit in 2 und 3 wurde etwas entfernt von dem Steg gehalten.
Selbstverständlich bestand aber so immer die Gefahr, daß die beiden
Lösungen sich an dieser Stelle berührten und vermischten. Deshalb
wurde späterhin die Mitte der Zelle nach dem Vorgang von Hörmakn
in Vaseline eingedrückt, die dem Steg aufgesetzt war. Manchmal kam
oben auf die Vaseline noch ein ganz kleines Deckgläschen. Die Imbibition
der Zellhaut mit Wasser macht auch so noch einen wirklich dichten
Abschluß unmöglich, doch zeigte sich ein guter Erfolg mit dieser Me-
thode. In 2 und 3 kam zunächst Leitungswasser, und dann wurde 2 mit 1
und 3 mit 4 je mit einem kleinen Heber verbunden, in dem 2 % Agar
in Leitungswasser sich befand. Die Messungen wurden mit dem Kapillar-
elektrometer und der bekannten Poggendorfschen Kompensationsschal-
tung1) ausgeführt. Ein Millimeter auf dem Meßdraht entsprach 2 Milli-
volt. Demnach konnte ein Millivolt mit großer Sicherheit nachgewiesen
werden, doch genügte die Ablesung von ganzen Teilstrichen, also 2 Milli-
volt, vollkommen.
I. Konzentrationseffekt mit Salzen.
Zunächst sei über den sog. Konzentrationseffekt berichtet. Beide
Behälter 2 und 3 erhielten den gleichen Stoff, jedoch in ungleicher Kon-
zentration. Die linke Seite der Zelle, also der Behälter 2, war mit der
Kapillare des Elektrometers verbunden. In der Folge wird immer zu-
erst die in Behälter 2, dann die in 3 enthaltene Konzentration aufgeführt.
Unmittelbar nach der Isolierung der Zelle ist gewöhnlich eine Po-
tentialdifferenz zwischen beiden Enden vorhanden. Diese gleicht sich
im Laufe eines Tages meistens völlig aus, doch können beim Einlegen
in die Paraffinbehälter neue Differenzen entstehen, die aber in ganz kurzer
Zeit schwinden. Zellen, bei denen kleine Differenzen von wenigen Milli-
volt erhalten blieben, konnten ohne Bedenken zu Versuchen verwendet
werden; bei größerer Differenz wurden die Zellen nicht benutzt.
Zunächst sei ein Versuch etwas ausführlicher wiedergegeben.
Versuch 1.
Bei direkter Berührung der Elektroden wurden auf der Brücke 512 mm
abgelesen:
a) Nach Einschaltung einer Charazelle zwischen 0.1 KCl und 0.1 KCl ergab
sich 508 mm; also links + 8 MV,
Strom umgekehrt 515 „ ; „ „ — 6 ,,
Strom wie zuerst 509 „ ; „ +6 „
b) 0.01 KCl / 0.1 KCl 499 mm; also verdünnte Lösung + 20 MV,
5 Minuten später 497 „ ; „ ,, „ + 24 ,,

x) Michaelis 1926.
 
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