Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle.
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betragen hat, in einem dritten war sie so groß, daß das Quecksilber aus
dem Gesichtsfeld verschwand und in l1/2 Minuten noch nicht zurück-
gekehrt war. Nach 3 Minuten bestand noch immer eine Negativität
von 68 MVolt.
Da aber in anderen Fällen überhaupt kein Erfolg zu erzielen war,
mußte diese Methode verlassen und eine andere gesucht werden, bei
der die rasche Schädigung der angeschnittenen Zelle vermieden war.
Es lag nahe, die Zellen zunächst in Zuckerlösung zu bringen, die Plas-
molyse erzeugt oder wenigstens den Überdruck des Zellsaftes aufhob.
10 % Rohrzucker plasmolysierte viele, aber nicht alle Internodialzellen;
mit ihm wurden also die Versuche ausgeführt.
Versuch 1. Zelle in 10% Rohrzucker.
Sofort nach Durchschneiden (links) — 64 MV., 1 Min. später — 70 MV.,
3 Min. später — 54 MV., 3 Min. später — 28 MV., 26—60 Min. später — 38 MV.
Es ist also gelungen, eine länger andauernde Negativität zu er-
zielen, die anfangs noch etwas steigt, freilich auch sehr bald sinkt,
dann aber auffallenderweise nochmals steigt und schließlich recht lange
stationär bleibt.
Versuch 2. Zelle in 10% Rohrzucker
Sofort nach Durchschneiden — 40 MV., 4 Min. später - 48 MV., 14 Min.
später — 46 MV., 25 Min. später — 46 MV., 35 Min. später — 12 MV.
Versuch 3. Zelle in 10% Rohrzucker.
Sofort nach Durchschneiden — 94 MV., 2 Min. später — 94 MV., 6 Min.
später — 96 MV., 27 Min später — 44 MV.
In anderen Versuchen wurden ähnliche, in anderen geringere elektro-
motorische Kräfte beobachtet. Auch in 8 % und 6 % Rohrzucker trat
deutliche Negativität auf. Bei der Inkonstanz der Werte kann man
nicht sagen, ob die Konzentration der Zuckerlösung von wesentlichem
Einfluß ist. Die 15 mit 10 % Rohrzucker ausgeführten Versuche ergaben
wohl zufällig den gleichen Durchschnittswert (—46 MVolt) wie die 7
mit 8 % Rohrzucker. Mit 6 % wurde nur ein Versuch ausgeführt.
Diese Versuche entsprechen genau dem Schema Tschermaks
Fig. 118 B. Eine Zelle, die an der Außenfläche positiv geladen ist,
wird durch einen Querschnitt einseitig geöffnet: diese Seite muß sich
also negativ gegen die andere Seite verhalten. Aber auch in Zucker-
lösung bleiben die ursprünglichen Verhältnisse nicht dauernd erhalten.
Manchmal stirbt die Zelle rasch, manchmal bleibt sie lange Zeit am
Leben. Wahrscheinlich schließen Protoplasmamassen die Öffnung, und
es kann vorkommen, daß nicht nur die Negativität an der Verletzungs-
stelle völlig abklingt, sondern daß sie sogar Positivität Platz macht.
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betragen hat, in einem dritten war sie so groß, daß das Quecksilber aus
dem Gesichtsfeld verschwand und in l1/2 Minuten noch nicht zurück-
gekehrt war. Nach 3 Minuten bestand noch immer eine Negativität
von 68 MVolt.
Da aber in anderen Fällen überhaupt kein Erfolg zu erzielen war,
mußte diese Methode verlassen und eine andere gesucht werden, bei
der die rasche Schädigung der angeschnittenen Zelle vermieden war.
Es lag nahe, die Zellen zunächst in Zuckerlösung zu bringen, die Plas-
molyse erzeugt oder wenigstens den Überdruck des Zellsaftes aufhob.
10 % Rohrzucker plasmolysierte viele, aber nicht alle Internodialzellen;
mit ihm wurden also die Versuche ausgeführt.
Versuch 1. Zelle in 10% Rohrzucker.
Sofort nach Durchschneiden (links) — 64 MV., 1 Min. später — 70 MV.,
3 Min. später — 54 MV., 3 Min. später — 28 MV., 26—60 Min. später — 38 MV.
Es ist also gelungen, eine länger andauernde Negativität zu er-
zielen, die anfangs noch etwas steigt, freilich auch sehr bald sinkt,
dann aber auffallenderweise nochmals steigt und schließlich recht lange
stationär bleibt.
Versuch 2. Zelle in 10% Rohrzucker
Sofort nach Durchschneiden — 40 MV., 4 Min. später - 48 MV., 14 Min.
später — 46 MV., 25 Min. später — 46 MV., 35 Min. später — 12 MV.
Versuch 3. Zelle in 10% Rohrzucker.
Sofort nach Durchschneiden — 94 MV., 2 Min. später — 94 MV., 6 Min.
später — 96 MV., 27 Min später — 44 MV.
In anderen Versuchen wurden ähnliche, in anderen geringere elektro-
motorische Kräfte beobachtet. Auch in 8 % und 6 % Rohrzucker trat
deutliche Negativität auf. Bei der Inkonstanz der Werte kann man
nicht sagen, ob die Konzentration der Zuckerlösung von wesentlichem
Einfluß ist. Die 15 mit 10 % Rohrzucker ausgeführten Versuche ergaben
wohl zufällig den gleichen Durchschnittswert (—46 MVolt) wie die 7
mit 8 % Rohrzucker. Mit 6 % wurde nur ein Versuch ausgeführt.
Diese Versuche entsprechen genau dem Schema Tschermaks
Fig. 118 B. Eine Zelle, die an der Außenfläche positiv geladen ist,
wird durch einen Querschnitt einseitig geöffnet: diese Seite muß sich
also negativ gegen die andere Seite verhalten. Aber auch in Zucker-
lösung bleiben die ursprünglichen Verhältnisse nicht dauernd erhalten.
Manchmal stirbt die Zelle rasch, manchmal bleibt sie lange Zeit am
Leben. Wahrscheinlich schließen Protoplasmamassen die Öffnung, und
es kann vorkommen, daß nicht nur die Negativität an der Verletzungs-
stelle völlig abklingt, sondern daß sie sogar Positivität Platz macht.