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den Ablagerungen bei Eberbach
schon Jahrzehnte vorher, von Owen (1846), Newton (1882),
Reynolds (1906) und anderen Autoren als Reste von Ursus spelaeus
angesprochen worden waren. Das Ergebnis seiner Untersuchungen
faßte Andrews dahin zusammen: Der gewöhnliche Bär des Cromer
Forest-bed ist spezifisch verschieden vom typischen Ursus spe-
laeus, obwohl er sicher zur selben, nämlich Spelaearctos-Grugpe
gehört. Vielleicht stellt er eine Vorläuferform des letzteren dar
(1922, S. 205). Es läßt sich nicht leugnen, daß Ursus savini, wenn
es sich auch um eine kleinere Form handelt, in einigen wichtigen
Punkten Ursus spelaeus gleicht, so z. B. in der Komplikation
der Zahnkronen der Molaren durch die Entwicklung zahlreicher
Nebenhöcker und -höckerchen. Andererseits soll sich Ursus savini
von Ursus spelaeus unter anderem unterscheiden durch die relativ
geringere Größe der Backenzähne im Verhältnis zum Kiefer-
knochen, durch schlankere Gestalt des Eckzahns, namentlich in
der Wurzelpartie, durch geringere Größe der hinteren Hälfte des
M3 gegenüber der vorderen. Ausdrücklich betont Andrews weiter-
hin, daß sein Ursus savini, d. h. also der gewöhnliche Forest-
bed-Bär, nicht identisch ist mit Ursus deningeri aus den Sanden
von Mosbach und Mauer. Er beruft sich hierbei auf Freudenberg
(1914), der, nachdem er zunächst geneigt war, den Forest-bed-
Bären als Ursus deningeri zu bezeichnen, einige nicht unwichtige
Unterschiede zwischen beiden Formen erkannte. Für die vorliegen-
de Untersuchung ist wichtig, daß der M3 von Ursus savini bei aller
Ähnlichkeit des allgemeinen Umrisses sich gegenüber demjenigen von
Ursus deningeri durch größere Breite im Verhältnis zur Länge aus-
zeichnen soll. Freudenberg schloß aus dem Vergleich der mittleren
Längen- und Breitenmaße der beiden in Frage stehenden Bären-
formen: „Offenbar steht der Forestbed-Bär in der Mitte zwischen
dem Mosbacher Bären und dem Höhlenbär; ein Umstand, der nicht
etwa auf eine vermittelnde Altersstufe der Forestbed-Ablage-
rungen zurückzuführen ist, als vielmehr darauf, daß die Heimat
des Höhlenbären, wie der 77c/?or/züms-Fauna überhaupt, im Norden
zu suchen ist. Die Ursus Deningeri-Formen von Mosbach-Mauer
stehen dem Ursus et ruscus näher“ (S. 583). Hierzu meint Andrews,
daß, nur nach den Maßen gesehen, Ursus deningeri und Ursus
savini einander sehr ähnlich sind, die Strukturunterschiede und
das verschiedene geologische Alter (Mosbacher bzw. Mauerer
Sande — Forest-bed) jedoch die Aufteilung in zwei Formen zu
rechtfertigen scheinen. Nach diesen Ausführungen möchten wir
den Ablagerungen bei Eberbach
schon Jahrzehnte vorher, von Owen (1846), Newton (1882),
Reynolds (1906) und anderen Autoren als Reste von Ursus spelaeus
angesprochen worden waren. Das Ergebnis seiner Untersuchungen
faßte Andrews dahin zusammen: Der gewöhnliche Bär des Cromer
Forest-bed ist spezifisch verschieden vom typischen Ursus spe-
laeus, obwohl er sicher zur selben, nämlich Spelaearctos-Grugpe
gehört. Vielleicht stellt er eine Vorläuferform des letzteren dar
(1922, S. 205). Es läßt sich nicht leugnen, daß Ursus savini, wenn
es sich auch um eine kleinere Form handelt, in einigen wichtigen
Punkten Ursus spelaeus gleicht, so z. B. in der Komplikation
der Zahnkronen der Molaren durch die Entwicklung zahlreicher
Nebenhöcker und -höckerchen. Andererseits soll sich Ursus savini
von Ursus spelaeus unter anderem unterscheiden durch die relativ
geringere Größe der Backenzähne im Verhältnis zum Kiefer-
knochen, durch schlankere Gestalt des Eckzahns, namentlich in
der Wurzelpartie, durch geringere Größe der hinteren Hälfte des
M3 gegenüber der vorderen. Ausdrücklich betont Andrews weiter-
hin, daß sein Ursus savini, d. h. also der gewöhnliche Forest-
bed-Bär, nicht identisch ist mit Ursus deningeri aus den Sanden
von Mosbach und Mauer. Er beruft sich hierbei auf Freudenberg
(1914), der, nachdem er zunächst geneigt war, den Forest-bed-
Bären als Ursus deningeri zu bezeichnen, einige nicht unwichtige
Unterschiede zwischen beiden Formen erkannte. Für die vorliegen-
de Untersuchung ist wichtig, daß der M3 von Ursus savini bei aller
Ähnlichkeit des allgemeinen Umrisses sich gegenüber demjenigen von
Ursus deningeri durch größere Breite im Verhältnis zur Länge aus-
zeichnen soll. Freudenberg schloß aus dem Vergleich der mittleren
Längen- und Breitenmaße der beiden in Frage stehenden Bären-
formen: „Offenbar steht der Forestbed-Bär in der Mitte zwischen
dem Mosbacher Bären und dem Höhlenbär; ein Umstand, der nicht
etwa auf eine vermittelnde Altersstufe der Forestbed-Ablage-
rungen zurückzuführen ist, als vielmehr darauf, daß die Heimat
des Höhlenbären, wie der 77c/?or/züms-Fauna überhaupt, im Norden
zu suchen ist. Die Ursus Deningeri-Formen von Mosbach-Mauer
stehen dem Ursus et ruscus näher“ (S. 583). Hierzu meint Andrews,
daß, nur nach den Maßen gesehen, Ursus deningeri und Ursus
savini einander sehr ähnlich sind, die Strukturunterschiede und
das verschiedene geologische Alter (Mosbacher bzw. Mauerer
Sande — Forest-bed) jedoch die Aufteilung in zwei Formen zu
rechtfertigen scheinen. Nach diesen Ausführungen möchten wir