4t (A. 12)
P. Lenard und W. Hausser :
Erregung erhitzt, so beginnt er sofort, schon hei geringem Tempe-
raturanstieg, mit dem Aufleuchten; hat der Phosphor dagegen
bereits Wochen oder Monate seit Schluß der Erregung (hei kon-
stanter Temperatur im Dunkeln) gelegen, so bleibt er beim Er-
hitzen zunächst fast völlig dunkel, bis höhere Temperaturen
(z. B. gegen 300° C.) erreicht sind, wobei ziemlich plötzlich das
Aufleuchten (die Verausgabung der noch auf gespeicherten Licht-
summe) beginnt. Diese Erscheinung wird selbstverständlich,
wenn man bedenkt, daß kurz nach Schluß der Erregung auch
die Zentren kurzer Dauer noch Aufspeicherung haben werden,
wogegen in späteren Zeiten nur mehr die Zentren längster Dauer
mit Aufspeicherung übrig bleiben, und daß die letzteren Zentren
nach den vorhergegangenen Überlegungen höherer Temperatur
bedürfen, um schnell zum Ausleuchten zu kommen, als die Zentren
kurzer Dauer.
7. Fünftens ist auch das verschiedene Abklingen verständ-
lich, welches in verschiedener Weise erregte Phosphore auch
dann zeigen, wenn nur eine gesonderte Emissionsbande betrach-
tet wird.
Zwar würde bei voller Erregung nach unserer Vorstellung
die Abklingung stets dieselbe sein müssen; denn der Zustand
voller Erregung ist eindeutig bestimmt: es sind die lichtelek-
trischen Elektronen der Metallatome in sämtlichen Zentren —
kurzer und langer Dauer — entwichen, und diese Eindeutigkeit
hat sich auch bestätigt. Es wäre sonst die widerspruchsfreie Auf-
nahme der Abklingungskurven nach der angewandten Licht-
summenmethode (s. S. 9), und zwar auch mit Benutzung ver-
schiedener Lichtquellen, nicht möglich gewesen.
Sobald aber die Erregung nicht voll ist, gelangt man zu Zu-
ständen des Phosphors, welche — nach unserer Vorstellung -
durch Angabe einer einzigen Größe, z. B. der Lichtsumme (n in
den Gleichungen S. 5 u. ff.) oder der Anfangsintensität (dn/dt),
nicht mehr eindeutig bestimmt sind. Denn es kann die Lichtsumme
(die entwichene Elektronenzahl n) in verschiedener Weise unter
die Zentren verschiedener Dauer verteilt sein. Man sieht daher
ein, was wir aus der Erfahrung schon anfangs (S. 9) fest-
stellten, daß die Intensität des Leuchtens (dn/dt) überhaupt nicht
Funktion von n (allein) sein kann.
Ist die Erregung wegen zu kurzer Erregungsdauer nicht voll,
so sind vorzugsweise Zentren kurzer Dauer erregt, da die Zentren
P. Lenard und W. Hausser :
Erregung erhitzt, so beginnt er sofort, schon hei geringem Tempe-
raturanstieg, mit dem Aufleuchten; hat der Phosphor dagegen
bereits Wochen oder Monate seit Schluß der Erregung (hei kon-
stanter Temperatur im Dunkeln) gelegen, so bleibt er beim Er-
hitzen zunächst fast völlig dunkel, bis höhere Temperaturen
(z. B. gegen 300° C.) erreicht sind, wobei ziemlich plötzlich das
Aufleuchten (die Verausgabung der noch auf gespeicherten Licht-
summe) beginnt. Diese Erscheinung wird selbstverständlich,
wenn man bedenkt, daß kurz nach Schluß der Erregung auch
die Zentren kurzer Dauer noch Aufspeicherung haben werden,
wogegen in späteren Zeiten nur mehr die Zentren längster Dauer
mit Aufspeicherung übrig bleiben, und daß die letzteren Zentren
nach den vorhergegangenen Überlegungen höherer Temperatur
bedürfen, um schnell zum Ausleuchten zu kommen, als die Zentren
kurzer Dauer.
7. Fünftens ist auch das verschiedene Abklingen verständ-
lich, welches in verschiedener Weise erregte Phosphore auch
dann zeigen, wenn nur eine gesonderte Emissionsbande betrach-
tet wird.
Zwar würde bei voller Erregung nach unserer Vorstellung
die Abklingung stets dieselbe sein müssen; denn der Zustand
voller Erregung ist eindeutig bestimmt: es sind die lichtelek-
trischen Elektronen der Metallatome in sämtlichen Zentren —
kurzer und langer Dauer — entwichen, und diese Eindeutigkeit
hat sich auch bestätigt. Es wäre sonst die widerspruchsfreie Auf-
nahme der Abklingungskurven nach der angewandten Licht-
summenmethode (s. S. 9), und zwar auch mit Benutzung ver-
schiedener Lichtquellen, nicht möglich gewesen.
Sobald aber die Erregung nicht voll ist, gelangt man zu Zu-
ständen des Phosphors, welche — nach unserer Vorstellung -
durch Angabe einer einzigen Größe, z. B. der Lichtsumme (n in
den Gleichungen S. 5 u. ff.) oder der Anfangsintensität (dn/dt),
nicht mehr eindeutig bestimmt sind. Denn es kann die Lichtsumme
(die entwichene Elektronenzahl n) in verschiedener Weise unter
die Zentren verschiedener Dauer verteilt sein. Man sieht daher
ein, was wir aus der Erfahrung schon anfangs (S. 9) fest-
stellten, daß die Intensität des Leuchtens (dn/dt) überhaupt nicht
Funktion von n (allein) sein kann.
Ist die Erregung wegen zu kurzer Erregungsdauer nicht voll,
so sind vorzugsweise Zentren kurzer Dauer erregt, da die Zentren