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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0049
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Über Elektronen und Metallatome in Flammen. (A. 17) 49
die verschiedenen Atomzustände, welche allen diesen Linien der-
selben Serie entsprechen, unter denselben äußeren Umständen
(Temperatur, chemische Beschaffenheit der umgebenden Atome^)
zustande kommen, und dies zeigt an, daß die Verschiedenheit
dieser Zustände durch die inneren Verhältnisse des Atoms ge-
geben seien. In demselben Sinne spricht auch die einfache Ganz-
zahligkeit der Häufigkeitsverhältnisse dieser Zustände, welche bei
der kontinuierlichen Veränderlichkeit der äußeren Umstände aus
deren Wirkung nicht verständlich wäre. Man muß daher wohl
annehmen, da/? /e&y dfe^ada^om aden ün/?ere7?,
U772v?d7?den eine / nne^zdh'cAeAnzn,/d cenyc/hedener innerer Zny^dnde
in y^dndigem khecAyei dnrcAiän/^. Die sehr verschiedene (für die
höheren Glieder der Serien sehr geringe) Häufigkeit (Wahrschein-
lichkeit) dieser Zustände versöhnt mit der (der unendlichen Anzahl
der Linien einer Serie entsprechenden) unendlichen Anzahl der-
selben. Daß die innere Zustandsverschiedenheit auch die ent-
sprechenden Verhältnisse bei den Nebenserien (d. i. bei den positiv
geladenen Atomen) ergibt, erscheint als nahezu selbstverständlich^.
Unter den inneren Zuständen sehr verschiedener Wahrschein-
lichkeit, welche hiernach das Atom selbsttätig fortdauernd durch-
läuft, wird auch derjenige Zustand zu suchen sein, der den Zerfall
des Atoms bedingt. Die Wahrscheinlichkeit dieses Zustandes,
welche bei den gewöhnlichen, stabilen Atomen als sehr klein anzu-
nehmen ist, ist unabhängig vom Alter des Atoms. Radioaktiven
Elementen, welche an Gabelungspunkten ihrer Zerfallsreihe stehen,
dürfen, und dies genügt auch, um sich mit Hilfe der von mir (1. c.) angegebenen
Mittel von dem Zutreffen der von mir gemachten Beobachtungen zu über-
zeugen. Man muß natürlich, um die Bogenflammen und deren verschiedene
mantelförmige Räume zu sehen, Raum für die Flammen zwischen den Elektro-
den lassen; ohne Raum entwickeln sich räumliche Verhältnisse nicht. Dies
letztere kommt bei einer neueren Arbeit in Betracht (O. OLDENBERG, Göttin-
gen 1913), welche einer für die Beobachtung der Bogenflammen ungünstigen
(weil keine gleichzeitigen Bilder des Ganzen gebenden) Einrichtung zuliebe
viel zu geringe Elektrodenabstäüde benutzte, als daß die von mir beobachteten
Erscheinungen hätten eintreten können. — Auf die gegen die Deutung
meiner Beobachtungen an einer anderen Stelle gemachten Einwände
(J. STARCK, Phys. Zeitschr. 6, S. 895, 1905) gehe ich auch jetzt nicht ein,
da der aufmerksame Leser sie bereits durch das 1903 (1. c.) beigebrachte
experimentelle Material widerlegt findet.
93 Vgl. Ann. d. Phys. 17, S. 245 u. ff., 1905.
93 Soweit ich sehe, trifft die hier entwickelte Vorstellung mit Herrn
C. ScHÄFER.s Überlegungen zusammen (Ann. d. Phys. 32, S. 883, 1910).

Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., matb.-nat. Kl. A. 1914. 17. Abh.

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