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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 3. Abhandlung): Über die Analyse radioaktiver Substanzen durch Sublimation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37411#0017
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Analyse radioaktiver Substanzen durch Sublimation. (A. 3) 17
Die Empfindlichkeit der Sublimationsmethode für den Nach-
weis von Aktinium ist für die Zeiten über 20 Minuten, wo das
sublimierte Aktinium G zerfallen ist, etwa 600 mal so groß wie die
bloße Wirkung der aufgespeicherten Emanation, während die Ver-
hältnisse für die erste Zeit der Messung, wo das sublimierte Akti-
nium mitwirkt, noch wesentlich günstiger liegen. Benutzt man
dagegen, wie es natürlicher ist, die ganze während 4 Minuten
gebildete und austretende Emanation zur Bildung des Nieder-
schlags, so würde sich das Genauigkeitsverhältnis zugunsten der
Emanationswirkung etwa um das 40 fache verschieben, so daß nach
Ablauf von 20 Minuten die Sublimationsmethode nur noch um das
15 fache überlegen sein würde.

Anwendung der Sublimationsmethode auf den Sinter
der Kreuznach er Solquellen.
Als Anwendungsbeispiel für die Sublimationsmethode wurde
die Analyse des Kreuznacher Sinters gewählt. Uber diese Sub-
stanz liegen bereits recht frühe und weitgehende Beobachtungen
vor. Im Jahre 1904 isolierte Herr AscuoFF größere Mengen radio-
aktiver Substanzen aus dem Sinter und wies durch Prüfung der
Abfallkurve das Vorhandensein von Thorium neben Radium
naclP). Diese Resultate wurden durch die Herren ELSTER und
GEiTEL erweitert, die aus dem Kreuznacher Sinter eine Substanz
isolierten, welche alle charakteristischen Eigenschaften des Radio-
thors zeigte^). Auch das Vorhandensein von Aktinium in den
löslichen Quellbestandteilen wurde von Herrn AscuoFF wahr-
scheinlich gemacht). Endlich hegt über den Kreuznacher Sinter
eine genaue Radium-Analyse nach dem Emanometer-Verfah-
ren vorQ.
Der fein gepulverte und gut getrocknete Sinter wurde in
einer abgewogenen Menge (rund 2 g) fein auf die beiden Glüh-
bleche verteilt und genau in der oben angegebenen für Anwendung
0 K. AscHOFF, Über die Radioaktivität der Kreuznacher Solquellen.
Zeitschr. f. öffentliche Chemie XV, 1905.
b ELSTER und GEiTEL, Beiträge zur Kenntnis der Radioaktivität des
Thors. Phys. Zeitschr. 7., 1906, S. 445.
b K. AscnoFF, Zeitschr. für öffentliche Chemie, XXI, 1906.
b A. BECKER und H. HoLTnusEN, Über absolute Radiumbestimmungen
mit dem Emanometer. Heidelb. Ak. d. Wiss. Abh. A. 6, 1913, S. 34.


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