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https://doi.org/10.11588/diglit.37411#0020
20 (A. 3)
G. Ramsauer:
des gefundenen Radiumwertes mit dem Radiumgehalt des Kreuz-
nacher Sinters, der mittels des Emanometerverfahrens von den
Herren BECKER und HoLTnusErG) zu 1,84 mg pro Tonne ermitfelt
wurde. Selbstverständlich ist der letztere Wert als der quantitativ
maßgebende zu betrachten.
Rückschluß auf die übrigen Glieder der Zerfallreihen.
Unsere Resultate beziehen sich unmittelbar nur auf Radium,
Thorium X und Aktinium X. Die betreffenden Muttersubstanzen
dieser Stoffe brauchen dabei an sich nicht in entsprechender Menge
vorhanden zu sein, da ja der Sinter ein frisch abgesondertes Produkt-
bildet. Da die Substanzen anfangs in Lösung sind, so liegt kein
zwingender Grund vor, in der Radiumreihe über Radium selbst
hinauszugehen. In der Aktiniumreihe gelangen wir bis zu diesem
Stoffe selbst, da Aktinium X und Radioaktinium eine zu kurze
Lebensdauer haben, um sich ohne Muttersubstanz längere Zeit,
z. B. über Qg Jahr, in wesentlicher Menge zu erhalten. Der abso-
lute Betrag des Aktiniums selbst bleibt dabei völlig unbestimmt,
da die Konstanten für den Übergang aus Aktinium in Radio-
aktinium nicht bekannt sind. In der Thoriumreihe müssen wir
mindestens bis Radiothorium zurückgehen; das Vorhandensein
von Mesothoriun I (und damit auch Mesothorium II) dagegen bleibt
unbestimmt und müßte erst durch eine längere zeitliche Beob-
achtung des Sinters entschieden werden. —
Eine ähnliche Analyse wurde an dem aktiven Sinter der
Mondorfer Quelle (Großherzogtum Luxemburg) durchgeführt.
Es ergaben sich pro Tonne: 1,08-10"*^ g Radium, 0,85-l(Wg Tho-
rium X und 2,14-10*9 g Aktinium X. Der Radiumgehalt wurde hier
ebenfalls durch eine Emanometermessung kontrolliert und zu
l,0t-10"3 g ermittelt. Die relative Zusammensetzung des Mon-
dorfer Sinters ist also der des Kreuznacher Sinters ziemlich ähn-
lich, während der quantitative Gehalt etwa 50 bis 60 % des Kreuz-
nacher Gehalts beträgt. Der Rückschluß auf die höheren Glieder
der Zerfallreihe ist der gleiche wie oben.
Zusammenfassung.
1. Es wird eine relativ einfache Methode angegeben, um selbst
in schwach aktiven Substanzen Radium-, Thorium- und Aktinium-
Produkte gleichzeitig mit einer auf Qy 20 % zu schätzenden Genauig-
keit zu ermitteln.
D Vgi. Anm. 13.
G. Ramsauer:
des gefundenen Radiumwertes mit dem Radiumgehalt des Kreuz-
nacher Sinters, der mittels des Emanometerverfahrens von den
Herren BECKER und HoLTnusErG) zu 1,84 mg pro Tonne ermitfelt
wurde. Selbstverständlich ist der letztere Wert als der quantitativ
maßgebende zu betrachten.
Rückschluß auf die übrigen Glieder der Zerfallreihen.
Unsere Resultate beziehen sich unmittelbar nur auf Radium,
Thorium X und Aktinium X. Die betreffenden Muttersubstanzen
dieser Stoffe brauchen dabei an sich nicht in entsprechender Menge
vorhanden zu sein, da ja der Sinter ein frisch abgesondertes Produkt-
bildet. Da die Substanzen anfangs in Lösung sind, so liegt kein
zwingender Grund vor, in der Radiumreihe über Radium selbst
hinauszugehen. In der Aktiniumreihe gelangen wir bis zu diesem
Stoffe selbst, da Aktinium X und Radioaktinium eine zu kurze
Lebensdauer haben, um sich ohne Muttersubstanz längere Zeit,
z. B. über Qg Jahr, in wesentlicher Menge zu erhalten. Der abso-
lute Betrag des Aktiniums selbst bleibt dabei völlig unbestimmt,
da die Konstanten für den Übergang aus Aktinium in Radio-
aktinium nicht bekannt sind. In der Thoriumreihe müssen wir
mindestens bis Radiothorium zurückgehen; das Vorhandensein
von Mesothoriun I (und damit auch Mesothorium II) dagegen bleibt
unbestimmt und müßte erst durch eine längere zeitliche Beob-
achtung des Sinters entschieden werden. —
Eine ähnliche Analyse wurde an dem aktiven Sinter der
Mondorfer Quelle (Großherzogtum Luxemburg) durchgeführt.
Es ergaben sich pro Tonne: 1,08-10"*^ g Radium, 0,85-l(Wg Tho-
rium X und 2,14-10*9 g Aktinium X. Der Radiumgehalt wurde hier
ebenfalls durch eine Emanometermessung kontrolliert und zu
l,0t-10"3 g ermittelt. Die relative Zusammensetzung des Mon-
dorfer Sinters ist also der des Kreuznacher Sinters ziemlich ähn-
lich, während der quantitative Gehalt etwa 50 bis 60 % des Kreuz-
nacher Gehalts beträgt. Der Rückschluß auf die höheren Glieder
der Zerfallreihe ist der gleiche wie oben.
Zusammenfassung.
1. Es wird eine relativ einfache Methode angegeben, um selbst
in schwach aktiven Substanzen Radium-, Thorium- und Aktinium-
Produkte gleichzeitig mit einer auf Qy 20 % zu schätzenden Genauig-
keit zu ermitteln.
D Vgi. Anm. 13.