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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 8. Abhandlung): Über die absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung bei der elektrischen Doppelbrechung [1] — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34707#0020
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20 (A. 8)

F. Himstedt;

1 war 45 cm, der Plattenabstand 3,08 mm, folglich 1 mit Rand-
feldkorrektion 45,1 cm.
Man kann nun zunächst mal kontrollieren, ob der Apparat
einwandsfrei funktioniert, indem man die Proportionalität der
Streifenverschiebung mit dem Quadrat der Feldstärke untersucht.
Da ergibt sich

0,4 56,5' 3192
-^-- —-

0,8 80,0' 6400

also genaue Übereinstimmung. Bei Dutzenden von Versuchen be-
trug die Differenz nie mehr als 3%.
Eine weitere Eontrolle besteht darin, daß man die Beob-
achtung benutzt, um B zu bestimmen. Subtrahiert man die 2. von
der 1. der obigen Gleichungen, so ergibt sich:


) 1
- - -^— = 3,29 -10 ^ gegen 3,55 -10 ' nach LYON.
E'1

B -

Das ist im Hinblick auf die Tatsache, daß sich bei den Verschie-
bungen der Interferenzstreifen die Hundertstel Wellenlängen kaum
noch schätzen lassen, eine recht gute Übereinstimmung. Ja, der
Umstand, daß sich auch bei Benutzung von rotem und von orange-
farbenem Licht (mit Blau konnte wegen zu geringer Lichtstärke
nicht beobachtet werden) für B etwas kleinere Werte als die von
LYON für diese Wellenlängen gefundenen ergeben haben, legt die
Vermutung nahe, daß diese Differenz gar nicht einmal auf einer
nicht genügend sicheren Einschätzung der bei den Interferenz-
streifen auftretenden Verschiebung beruht, sondern daher rühren
kann, daß sich bei meiner Versuchsanordnung der Plattenabstand
der KERR-Zelle nicht so genau bestimmen ließ, wie bei der LYON-
schen Konstruktion der Zelle. Derselbe mußte bei den fertig mon-
tierten Platten mit dem Storchschnabel gemessen werden, und
war nicht an allen Stellen genau gleich.
Herr Dr. LYON hatte auf meine Bitte die Freundlichkeit, den
Apparat mit seiner Versuchsanordnung zu untersuchen und die
gemachten Beobachtungen dazu zu benutzen, die Apparatkon-
stante des Plattenabstandes zu bestimmen; er fand 3,18 mm
und mit diesem Werte ergibt sich aus meinen Beobachtungen für B
die Zahl 3,51 - 10"*' statt 3,55 - 10"'.
Also der Apparat und die ganze Versuchsanordnung sind sicher
in Ordnung, aber die Gleichungen stimmen gar nicht.
 
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