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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0054
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54 (A.14)

KURT HOFMANK-DEGEN:

Ein Dünnschliff durch ein Kriställchen überraschte durch stark
unternormale Farben und ausgeprägt zonare Kastenstruktur.
Dieser entsprechend waren auch die schwarzen Einschlüsse nicht
in Sanduhrform, sondern nach den Flächen von (100) und (001)
angeordnet.
An einem um 3' gegen die Normale zur besten prismatischen
Spaltbarkeit (100) schiefen, planparallelen Blättchen wurde die
Doppelbrechung und ihre Dispersion mit dem BABiNETschen
Kompensator und dem Monochromator im Sonnenlicht bestimmt.
Zur Beobachtung kam die mittlere Stelle des Blättchens, die
zitronengelbe bis lachsfarbene Interferenzfarbe zeigte und durch
,, Quarz der dritten Ordnung" zu tiefem Violett ,kompensiert"
wurde. Als Kompensationsstreifen wurde bei einer ersten Reihe
von Beobachtungen ein homogener, tief violetter, nur von einem
schwachen, grünen Rande gesäumter Streifen angesehen, auf den
zu beiden Seiten annähernd normale NEWTONSche Farben in der
gewöhnlichen Ordnung folgten. Doch ergab sich bald der Ver-
dacht, daß nicht dieser der richtige O-Streifen sei, sondern der
nach außen hin benachbarte, der ,,blau der zweiten und rot der
ersten Ordnung" zeigte, bis diese Annahme an zwei prismatischen
Präparaten bestätigt werden konnte, wo sich der Übergang des
schwarzen 0-Streifens außerhalb, in den blau-roten Interferenz-
streifen innerhalb des Objektes direkt beobachten ließ. Aber selbst
in solchem Falle war bei der Identifizierung der Streifen noch
äußerste Vorsicht geboten, weil an den einzelnen Schichtgrenzen
der zonar gebauten Kristalle oft plötzliche Änderungen der Doppel-
brechung und damit Diskontinuitäten im Verlauf der Interferenz-
streifen auftreten. Auch in der Nachbarschaft der ebenfalls
kastenartig, nicht sanduhrförmig angeordneten schwarzen Glas-
einschlüsse treten Sprünge der Doppelbrechung und damit plötz-
liche Einknickungen der Interferenzstreifen im Babinet auf, die
nach dem Passieren solcher Stellen wieder in ihre ursprüngliche
Richtung und Lage zurückkehren. Die Dicke des Blättchens wurde
wieder nach Aufstellung auf die hohe Kante gemessen, doch war
die Beobachtungsstelle diesmal nicht so bequem zugänglich wie
beim Justit. und Hardystonit (vgl. S. 32 u. 45).
Eine endgültige Bestätigung erhielten diese Bestimmungen
erst durch Ermittlung der Brechungsexponenten nach der Prismen-
methode im Minimum der Ablenkung. Die Herstellung eines
Prismas mit solch scharfem Rand, daß es auch zugleich den
 
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