70 (A.14) KURTHOFMANN-DEGEIW
Nikols zeigen die Querschnitte ein einheitliches Weiß oder helles
Grau mit rauchgrauen Rändern und einem ziemlich dunklen, aber
doch sehr auffallenden, indigoblauen, äußersten Saum. In Schliffen
von 50 bis 100 p Dicke herrschen stumpfe, strohgelbe Farben und
lassen in verschieden tiefer Tönung die Kastenstruktur und die
Anwachspyramiden schon deutlich hervortreten. Dünnschliffe
von größerer Dicke, von 200 bis 300 p, in denen die Spaltrisse
nach (001) zu geradlinigen Sprüngen ausarten, zeichnen sich
zwischen gekreuzten oder auch parallelen Nikols durch außer-
ordentliche Farbenpracht aus. Der indigoblaue Rand wird zuerst
noch tiefer blau und geht dann in ein stark übernormales, grün-
liches Blau über, dem sich nach außen oft noch eine blaßgrüne,
ja zitronengelbe Schicht anschließt. Die dunkelsten Stellen des
rauchgrauen Saumes werden zu ,,Rot der ersten Ordnung", auf
das nach innen zu Strohgelb und reines Gelb folgen. So entsteht
der Eindruck eines den Rändern der Kristalle entlang ziehenden,
äußeren Interferenzstreifens. Dann kommen Weiß, darauf bei
100 p. Dicke Purpur, bei 250 p ein tiefes reines Violett, wohl die
auffälligste der auftretenden unternormalen Farben, die zusammen
mit schmutzigem Saftgrün den Eindrcuk eines zweiten Streifens
machen, dann grünliches und rötliches Weiß, meherer helle, rote
Töne, tiefes Braunrot und Weinrot, Himmelblau und Meergrün
als dritter Streifen. Durch ein getöntes Weiß, ,,Ge!b der ersten
Ordnung" und ,,Rot der ersten Ordnung" hindurch wird dann
mit ,,Blau der zweiten Ordnung die höchste Interferenzfarbe
erreicht, meistens aber damit noch nicht der Mittelpunkt des
Kristalles. Die Farben werden infolgedessen rückläufig, um viel-
fach nochmals zu steigen, zu fallen und wieder zu steigen. Die
Farben sind so ungewöhnlich und ihre spezielle Nüance hängt so
sehr von der Dicke des Schliffs und der Neigung des getroffenen
Schnittes gegen die c-Achse ab, daß es unmöglich ist, sie mit
Worten richtig zu beschreiben. Der Eindruck des zonaren Baues
wird noch dadurch vermehrt, daß hei aller Stetigkeit im ganzen
doch auch Diskontinuitäten der chemischen Zusammensetzung
auftreten und einzelne Farben übersprungen werden, so daß
stärker kontrastierende Farben zusammenstoßen. Diese Stellen
machen sich in gewöhnlichem Lichte bei aufmerksamer Beobach-
tung durch feine BECKESche Linien kenntlich. Ziemlich regel-
mäßig pflegen sich die Spaltrisse nach (001) an diesen Stellen
einzufinden, ein hübsches Beispiel für die Auslösung der durch
Nikols zeigen die Querschnitte ein einheitliches Weiß oder helles
Grau mit rauchgrauen Rändern und einem ziemlich dunklen, aber
doch sehr auffallenden, indigoblauen, äußersten Saum. In Schliffen
von 50 bis 100 p Dicke herrschen stumpfe, strohgelbe Farben und
lassen in verschieden tiefer Tönung die Kastenstruktur und die
Anwachspyramiden schon deutlich hervortreten. Dünnschliffe
von größerer Dicke, von 200 bis 300 p, in denen die Spaltrisse
nach (001) zu geradlinigen Sprüngen ausarten, zeichnen sich
zwischen gekreuzten oder auch parallelen Nikols durch außer-
ordentliche Farbenpracht aus. Der indigoblaue Rand wird zuerst
noch tiefer blau und geht dann in ein stark übernormales, grün-
liches Blau über, dem sich nach außen oft noch eine blaßgrüne,
ja zitronengelbe Schicht anschließt. Die dunkelsten Stellen des
rauchgrauen Saumes werden zu ,,Rot der ersten Ordnung", auf
das nach innen zu Strohgelb und reines Gelb folgen. So entsteht
der Eindruck eines den Rändern der Kristalle entlang ziehenden,
äußeren Interferenzstreifens. Dann kommen Weiß, darauf bei
100 p. Dicke Purpur, bei 250 p ein tiefes reines Violett, wohl die
auffälligste der auftretenden unternormalen Farben, die zusammen
mit schmutzigem Saftgrün den Eindrcuk eines zweiten Streifens
machen, dann grünliches und rötliches Weiß, meherer helle, rote
Töne, tiefes Braunrot und Weinrot, Himmelblau und Meergrün
als dritter Streifen. Durch ein getöntes Weiß, ,,Ge!b der ersten
Ordnung" und ,,Rot der ersten Ordnung" hindurch wird dann
mit ,,Blau der zweiten Ordnung die höchste Interferenzfarbe
erreicht, meistens aber damit noch nicht der Mittelpunkt des
Kristalles. Die Farben werden infolgedessen rückläufig, um viel-
fach nochmals zu steigen, zu fallen und wieder zu steigen. Die
Farben sind so ungewöhnlich und ihre spezielle Nüance hängt so
sehr von der Dicke des Schliffs und der Neigung des getroffenen
Schnittes gegen die c-Achse ab, daß es unmöglich ist, sie mit
Worten richtig zu beschreiben. Der Eindruck des zonaren Baues
wird noch dadurch vermehrt, daß hei aller Stetigkeit im ganzen
doch auch Diskontinuitäten der chemischen Zusammensetzung
auftreten und einzelne Farben übersprungen werden, so daß
stärker kontrastierende Farben zusammenstoßen. Diese Stellen
machen sich in gewöhnlichem Lichte bei aufmerksamer Beobach-
tung durch feine BECKESche Linien kenntlich. Ziemlich regel-
mäßig pflegen sich die Spaltrisse nach (001) an diesen Stellen
einzufinden, ein hübsches Beispiel für die Auslösung der durch