82 (A.14)
KURT HOFMAXN-DEGEK:
(Na, K)g(Ca, Aig)^(P'e, Al^SigOgg, fügte aber hinzu, daß noch
weitere Versuche nötig seien; und noch 1889 berechnete &ROTH
als Mittel der damals bekannten Melilithanalysen die Formel
(Ca,Mg)g (Al, Fe)a SigO^. ln seiner 1892 in deutscher Sprache er-
schienenen zusammenfassenden Hauptarbeit, Beiträge zur Kenntnis
der Gesetze der Mineralbildung in Schmelzmassen und neovulkani-
schen Ergußgesteinen, Heftl, Kristiania 1892\ entwickelte VoGT
die von da an mit seinem Namen verbundene Meliliththeorie, nach
der sowohl die quadratischen Schlacken als auch die natürlichen
Melilithe Mischungen der beiden Silikate R^SigO^ und R^R^SigOio
wären, von denen er das erste, von ihm Akermannit genannt, in
seinen künstlichen Silikatschmelzen gefunden zu haben glaubte,
während das zweite dem natürlichen Gehlenit entsprechen soll.
Beim Lesen der VoGTSchen Arbeit empfindet man deutlich, wie
sehr er dabei unter dem Eindruck der TscuERMAKSchen Feldspat-
theorie und der kurz zuvor veröffentlichten TscHERMAKSchen
Scapohththeorie gestanden hat.
Alle neueren Alehlitlmntersuchungen knüpfen an diese Arbeiten
von VoGT an. Im Anschlüsse an die Fintersuchung eines Kunst-
produkts aus Portlandzementklinkern hat BoDLÄNDER^ VoGTS
Theorie trotz ihrer nochmaligen, etwas künstlichen Verteidigung
durch den Autor widerlegt. Nicht mit Unrecht sagt BoDLÄNDER
in seiner letzteren Mitteilung: ,,Bei weiterem Aushau der von
J. H. L. VoGT angewandten Rechnungsmethode würde es nicht
schwer sein, alle Kalk-Tonerde-Silikate als Ansehungen von
Gehlenit und Akermannit zu erklären." Er hat alle Analysen
A^OGTS, soweit sie sich auf ausgesuchte Kristalle beziehen, berechnet
und gezeigt, daß kaum eine die Deutung zuläßt, als läge ein Ge-
misch von Gehlenit und Akermannit vor, daß ferner die Ab-
weichungen hei den meisten Analysen sehr erheblich sind, und daß
der optische Charakter nicht von der Alenge der Sesquioxvde ab-
hängig ist.
Trotzdem sind die VoGTSchen Ansichten von TscnERMAK
adoptiert worden und haben auch in HiNTZES Lehrbuch eine aus-
führlichere Darstellung gefunden. Ferner ist in RosENBuscHs
Physiographie von 1905 im Texte ausschließlich die VoGTsche
Theorie wiedergegeben, während BoDLÄNDER nur in einer An-
merkung erwähnt wird. Hier schreibt allerdings RosENBUSCH:
t Ref. Z. X. 1893. XXI. 170.
2 N. J. 1892. I. 54. 1893. I. 18.
KURT HOFMAXN-DEGEK:
(Na, K)g(Ca, Aig)^(P'e, Al^SigOgg, fügte aber hinzu, daß noch
weitere Versuche nötig seien; und noch 1889 berechnete &ROTH
als Mittel der damals bekannten Melilithanalysen die Formel
(Ca,Mg)g (Al, Fe)a SigO^. ln seiner 1892 in deutscher Sprache er-
schienenen zusammenfassenden Hauptarbeit, Beiträge zur Kenntnis
der Gesetze der Mineralbildung in Schmelzmassen und neovulkani-
schen Ergußgesteinen, Heftl, Kristiania 1892\ entwickelte VoGT
die von da an mit seinem Namen verbundene Meliliththeorie, nach
der sowohl die quadratischen Schlacken als auch die natürlichen
Melilithe Mischungen der beiden Silikate R^SigO^ und R^R^SigOio
wären, von denen er das erste, von ihm Akermannit genannt, in
seinen künstlichen Silikatschmelzen gefunden zu haben glaubte,
während das zweite dem natürlichen Gehlenit entsprechen soll.
Beim Lesen der VoGTSchen Arbeit empfindet man deutlich, wie
sehr er dabei unter dem Eindruck der TscuERMAKSchen Feldspat-
theorie und der kurz zuvor veröffentlichten TscHERMAKSchen
Scapohththeorie gestanden hat.
Alle neueren Alehlitlmntersuchungen knüpfen an diese Arbeiten
von VoGT an. Im Anschlüsse an die Fintersuchung eines Kunst-
produkts aus Portlandzementklinkern hat BoDLÄNDER^ VoGTS
Theorie trotz ihrer nochmaligen, etwas künstlichen Verteidigung
durch den Autor widerlegt. Nicht mit Unrecht sagt BoDLÄNDER
in seiner letzteren Mitteilung: ,,Bei weiterem Aushau der von
J. H. L. VoGT angewandten Rechnungsmethode würde es nicht
schwer sein, alle Kalk-Tonerde-Silikate als Ansehungen von
Gehlenit und Akermannit zu erklären." Er hat alle Analysen
A^OGTS, soweit sie sich auf ausgesuchte Kristalle beziehen, berechnet
und gezeigt, daß kaum eine die Deutung zuläßt, als läge ein Ge-
misch von Gehlenit und Akermannit vor, daß ferner die Ab-
weichungen hei den meisten Analysen sehr erheblich sind, und daß
der optische Charakter nicht von der Alenge der Sesquioxvde ab-
hängig ist.
Trotzdem sind die VoGTSchen Ansichten von TscnERMAK
adoptiert worden und haben auch in HiNTZES Lehrbuch eine aus-
führlichere Darstellung gefunden. Ferner ist in RosENBuscHs
Physiographie von 1905 im Texte ausschließlich die VoGTsche
Theorie wiedergegeben, während BoDLÄNDER nur in einer An-
merkung erwähnt wird. Hier schreibt allerdings RosENBUSCH:
t Ref. Z. X. 1893. XXI. 170.
2 N. J. 1892. I. 54. 1893. I. 18.