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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0092
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92 (A.14)

KURT HOFMANK-IÖEGEN:

sprochen in der wiederholt zitierten ,,Mineralbildung in Schmelz-
massen" von 1892 und wird dort (Seite 104u.ff.) ,,durch die folgen-
den Kriterien gekennzeichnet". Esisteintonerdefreies, optisch posi-
tives (Ca,Mg)0-Silikat mit der Relation SiOa:RO = 3:4, also dem
Sauerstoffverhältnis OgpO^ = 6:4= 1,5 (für den Justit RgSi^Oy ist
SiOo:RO = 2:3, also Ogp 0^=4:3 =1,33!), das sich nur aus ton-
erdefreien oder nahezu freien, kalkreichen und etwas (Mg, Fe, Mn) 0
enthaltenden, mäßig basischen Magmen in ] ] OP quadratischen
Tafeln ausscheidet, mit ziemlich scharfen, äußeren Begrenzungs-
flächen OP und ooPoo. Die Tafeln zeigen bisweilen eine ganz
flache Denteropyramide, die aber keine genauen Messungen zu-
läßt, da sie sehr stark fazettiert ist; häufiger eine kleine Kanten-
abstumpfung oo P. Sie sind immer dünn, oft blattdünn. Die Inter-
ferenzfarben sind ziemlich matt, ,,in Präparaten der gewöhnlichen
Dicke graublau der ersten Ordnung", s—m ist absolut genommen
etwa so groß wie beim Gehlenit. Risse [] OP und ocPco entsprechen
anscheinend zwei Spaltbarkeiten, einer besseren nach OP, einer
weniger guten nach ooPoo. ,,In einigen ]}0P geschliffenen Kri-
stallen beobachtet man gelegentlich sehr deutliche Gleitflächen
l]coP." Die Kristallisationsgeschwindigkeit ist groß.
Es folgt dann eine ziemlich ausführliche Diskussion einer
Reihe von Akermannitschlacken, die dadurch nötig wird, daß
VoGT kaum ein einziges Mal wirklich tonerdefreies und wirklich
analysenreines Material seines Akermannits unter den Händen
gehabt hat. Ich bitte den Leser, darüber den Originaltext (S. 104
bis 163) nachzulesen. Für meine Zwecke genügt es, eine Reihe der
wichtigsten Schlußfolgerungen herauszugreifen. S. 108. ,,In den
1,50* Silikatschmelzflüssen mit überwiegend viel CaO neben ziem-
lich wenig (Mg, Fe, Mn) 0" — es ist dabei auf eine Analyse Nr. 105
mit 46.2% CaO, 6,6% MgO, 0.2% MnO, 0,7% FeO hingewiesen —
,,scheidet sich nicht das tetragonale Silikat sondern das hexagonale
Kalkbisilikat CaSiOg aus; es scheint somit für die Konstitution
des tetragonalen Minerals notwendig zu sein, daß etwas CaO durch
(Mg, Fe, Mn) 0 ersetzt wird." S. 109. ,,Die Konstitution des vor-
liegenden Minerals oder mit andern Worten, die Relation R: Si
läßt sich . . . nicht ganz exakt feststellen, weil keines unserer
Schmelzprodukte sich gänzlich zu dem Mineral umkristallisiert hat,
* Bedeutet ein Silikat mit dem Sauerstoffverhältnis Ogi: 0^ = 1.50,
also 4 RO 3 SiCü.
 
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