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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0033
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Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen.

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daß die Zweige nicht notwendig so lange rnhen müssen, daß sie,
kaum ausgewachsen, infolge desReizes derEntblätterung zurNeu-
anlage der Knospen und zum Wachstum genötigt werden können.
Als zweites Beispiel erwähne ich ein
Baum, der in allen Tropengegenden wegen der schönen, wohl-
riechenden Blumen kultiviert wird. Er stammt ursprünglich aus
eitlem periodischen Klima (wohl Südamerika) und wirft in Java
zur Zeit des Ostmonsuns (Sommer) seine Blätter ah. ln Ost-
indien sieht man ihn dagegen im März meist völlig kahl, dafür
dicht mit Blüten überdeckt. Im Oktober waren sämtliche Exem-
plare des Gartens von Buitenzorg frisch belaubt; mein Versuchs-
exemplar bildete an einzelnen Zweigen den ganzen Winter hin-
durch Blüten, während andere Zweige noch junge Blätter er-
zeugten, die meisten aber völlig ruhten. Vom 15. November bis
9. Februar wurde das Wachstum der Blätter an einem Ast mit
drei Zweigen untersucht. Ohne auf die Messungen näher einzu-
gehen, bemerke ich nur, daß ich, sobald das Wachstum aufhörte,
durch Entblätterung zu neuer Blattbildung anregte, so daß der
Ast die ganze Zeit, in beständigem Treiben erhalten werden konnte.
Solche Entblätterungsversuche habe ich auch an anderen
Bäumen mit ruhenden Zweigen ausgeführt, teils mit gutem Er-
folg, wie bei GAeGrw GAe?%o?3, teils mit
wenig Erfolg, wie hei den sehr schwierig reagierenden Dfpfero-
cu?'pee%, ferner Duwwuru cd&n. Zahlreiche Versuche machte ich
mit der berühmten AwÄens^u no&Af.s, aber sie verliefen alle er-
gebnislos, die Zweige ruhten trotz der Entblätterung den ganzen
Winter. Leider standen mir keine jungen Exemplare zur Ver-
fügung, um zu versuchen, ob nicht stärkere Reize, z. B. eine
völlige Entlaubung, zum Ziele führen würde. Während bei Aw-
ÄersGu u. a. doch immer einige Zweige im Treiben begriffen waren,
beobachtete ich auch einige Bäume, die anscheinend völlig ruhten.
Besonders fiel mir ein Baum auf, der als S^gfciAfa /Ahyews be-
zeichnet war; er war reich beblättert von November bis Februar,
er trieb, soviel ich sehen konnte, an keinem Ast aus. Weder
Entblätterung solcher Äste, noch Abschneiden des Gipfels, hatten
einen anderen Erfolg als die Entstehung kleiner Knospen im
Februar. Oh im Urwald von Tjibodas, wo die Lebensbedingungen
für die Pflanzen sehr viel günstiger sind als in Buitenzorg, solche
ruhenden. Bäume Vorkommen, ist eine interessante Frage, die
ich aber selbst nicht beantworten kann.


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