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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0060
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(iO

Georg Klebs:

Als Beispiel kann germeu dienen, von der zwei
Exemplare i'm Garten beobachtet wurden. Beide zeigten das
gleiche Verhalten, daß alle stärkeren Äste an der Spitze langsam,
aber beständig fortwuchsen (durch Messungen kontrolliert). An
der Spitze entstehen zuerst neue Blätter., dann in den Achseln
der etwas älteren Blätter kleine Blutenstände, später Früchte.
h) Der gleiche Zweig bildet zuerst Blätter, dann Blüten.
Ein gutes Beispiel dafür ist hmvh/uAn An einem
Zweige entstehen zuerst einige Blätter, dann in den Achseln
der obersten junge Infloreszenzen. Eine solche Infloreszenz,
I, 8 hm lang, wuchs vom 23./XU. bis 6./I. um 4 cm und ent-
faltete dann die ersten Blüten. Das Blattwachstum hörte am
II. /I. auf; neue Blüten entwickelten sich, aus den alten bildeten
sich Früchte, von denen eine bis zum 8./II. eine Länge von
13,5 cm erreichte, ohne aber bis zu diesem Tage, dem Ende
der Beobachtung, ausgewachsen zu sein. An dem Baume bemerkte
man Äste, die nach der Fruchtreife abgestorben waren und dann
durch Seitensprosse ersetzt wurden. Ganz ähnlich verhielten sich
uci&n
c) Einzelne Zweige gehen zum Blühen über, während andere
nur Blätter bilden.
Wir haben hier wieder einen auffallenden Unterschied in
dem Verhalten der Zweige, den wir schon früher bei AryiGrTÄT'M,
<8cM2uh)&w77^ kennen gelernt haben; nur tritt hier die Sache ganz
regelmäßig und an immergrünen Pflanzen auf. Ein interessantes
Beispiel ist AwAe7"3^M mit den prachtvoll roten, herab-
hängenden Infloreszenzen — eine Pflanze, die, wie früher be-
merkt, gleichzeitig auch ganz ruhende Zweige besitzt. Wir finden
also bei einem Baum dieser Art drei verschiedene Zustände,
Ruhe, Blattbildung, Blütenbildung; jeder hängt von besondern
inneren Bedingungen ab. Wir müssen schließen, daß auch die
äußeren Bedingungen für jede der drei Zweigformen verschieden
sind, ohne imstande zu sein, diese Unterschiede genau zu prä-
zisieren. Jedenfalls gilt nach den Erfahrungen des Herrn WiG-
MAN sen., daß in der etwas trockeneren und sonnigeren Zeit
des Sommers viel mehr Zweige des Baumes zur Blütenbildung
übergehen.
Zu den stets blühenden und fruchtenden Baumarten ge-
hören noch zwei für die Tropen besonders charakteristische
 
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