Untersuchungen über die Physiologie denilrifizierender Schwefelbakterien. (B. 6) 7
sehenden Kolonien aus mindestens zwei Organismen bestanden.,
aus dem gesuchten autotrophen, und gewöhnlichen, in orga-
ganischer Nährlösung Salpeter reduzierenden Bakterien. Die
Trennung dieser beiden Organismen bereitete ganz ungewöhnliche
Schwierigkeiten.
Sic gelang schließlich durch Ausstreichen auf Agarplatten,
die mit der angegebenen Nährlösung und 1,5% gewässertem Agar
hergestefjt waren. Wenn man gewöhnlichen Agar 1-—2 Tage in
fließendem Wasser, und hierauf einigemal in destilliertem Wasser
auswäscht, wird derselbe für die meisten Bakterien und Pilze so
arm an verwertbarer organischer Substanz, daß er sich vorzüglich
zur Isolierung von Organismen eignet, die organische Substanz
zu ihrem Wachstum nicht benötigen.
Durch' Ausgießen mit flüssigem Agar läßt sich die Bakterien-
art nicht isolieren, da sie anscheinend die hohe Temperatur des
flüssigen Agars nicht verträgt. Desgleichen konnten mit Gelatine-
platten keine Resultate erzielt werden.
Die Kolonien der Reinkultur unterscheiden sich im Aussehen
nicht von den vorher beschriebenen unreinen Kolonien, ln allen
Kulturen mit reinem Material trat aber das Wachstum bedeutend
langsamer ein, so daß man eine Infektion durch fremde Bakterien
meist schon an der lebhafteren Gasentwicklung, erkennen konnte.
In der Natur dürfte der Stoffwechsel des untersuchten Organismus
daher wohl immer durch Zusammenwirken mit anderen Bakterien
etwas anders verlaufen als in Reinkulturen, was bei der Be-
urteilung der folgenden Versuche zu berücksichtigen ist.
Morphologie, Vorkommen in der Natur.
Der kultivierte Organismus ist ein kleines dünnes Stäbchen
von ungefähr 0,5—1,5 ja Länge. In ganz frisch angesetzten Kul-
turen sind die einzelnen Stäbchen lebhaft beweglich, sie setzen
sich jedoch bei beginnender Gasentwicklung an den Wänden des
Kulturgefäßes fest und bilden hier schließlich eine ziemlich dicke,
schwach opalisierende Bakterienhaut, die sich nach Verbrauch
des Salpeters meist von dem Glase ablöst und infolge einzelner
noch anhaftender Ga.sblasen an die Oberfläche steigt. Die Stäb-
chen sind leicht färbbar mit Säurefuchsin und Methylenblau. Eine
Sporenbildung konnte nicht beobachtet werden.
sehenden Kolonien aus mindestens zwei Organismen bestanden.,
aus dem gesuchten autotrophen, und gewöhnlichen, in orga-
ganischer Nährlösung Salpeter reduzierenden Bakterien. Die
Trennung dieser beiden Organismen bereitete ganz ungewöhnliche
Schwierigkeiten.
Sic gelang schließlich durch Ausstreichen auf Agarplatten,
die mit der angegebenen Nährlösung und 1,5% gewässertem Agar
hergestefjt waren. Wenn man gewöhnlichen Agar 1-—2 Tage in
fließendem Wasser, und hierauf einigemal in destilliertem Wasser
auswäscht, wird derselbe für die meisten Bakterien und Pilze so
arm an verwertbarer organischer Substanz, daß er sich vorzüglich
zur Isolierung von Organismen eignet, die organische Substanz
zu ihrem Wachstum nicht benötigen.
Durch' Ausgießen mit flüssigem Agar läßt sich die Bakterien-
art nicht isolieren, da sie anscheinend die hohe Temperatur des
flüssigen Agars nicht verträgt. Desgleichen konnten mit Gelatine-
platten keine Resultate erzielt werden.
Die Kolonien der Reinkultur unterscheiden sich im Aussehen
nicht von den vorher beschriebenen unreinen Kolonien, ln allen
Kulturen mit reinem Material trat aber das Wachstum bedeutend
langsamer ein, so daß man eine Infektion durch fremde Bakterien
meist schon an der lebhafteren Gasentwicklung, erkennen konnte.
In der Natur dürfte der Stoffwechsel des untersuchten Organismus
daher wohl immer durch Zusammenwirken mit anderen Bakterien
etwas anders verlaufen als in Reinkulturen, was bei der Be-
urteilung der folgenden Versuche zu berücksichtigen ist.
Morphologie, Vorkommen in der Natur.
Der kultivierte Organismus ist ein kleines dünnes Stäbchen
von ungefähr 0,5—1,5 ja Länge. In ganz frisch angesetzten Kul-
turen sind die einzelnen Stäbchen lebhaft beweglich, sie setzen
sich jedoch bei beginnender Gasentwicklung an den Wänden des
Kulturgefäßes fest und bilden hier schließlich eine ziemlich dicke,
schwach opalisierende Bakterienhaut, die sich nach Verbrauch
des Salpeters meist von dem Glase ablöst und infolge einzelner
noch anhaftender Ga.sblasen an die Oberfläche steigt. Die Stäb-
chen sind leicht färbbar mit Säurefuchsin und Methylenblau. Eine
Sporenbildung konnte nicht beobachtet werden.