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Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 3. Abhandlung): Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34598#0003
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Einleitung.
Die Serologie hat sich in den letzten Jahren mit ungeahnter
Schnelligkeit zu einer Wissenschaft von höchster praktischer Be-
deutung entwickelt. Welchen Wert in der Medizin die Serologie
für die Erkennung, Verhütung und Heilung von Krankheiten er-
langt hat, ist selbst in Laienkreisen allgemein bekannt. Die An-
wendung serologischer Methoden ist aber fast ausschließlich nur
in der Medizin gebräuchlich, die anderen biologischen Wissenschaf-
ten, vor allem die Botanik, sind in der Ausarbeitung und Anwen-
dung dieser Methoden sehr rückständig geblieben. In der Medizin
ist die Serologie heute eine unentbehrliche Hilfswissenschaft ge-
worden, deren praktische Verwendbarkeit äußerst mannigfaltig ist.
Dagegen ist bisher nur von wenigen Botanikern untersucht worden,
welche Anwendungsmöglichkeiten für die Serologie auf botani-
schem Gebiete vorhanden sind.
Erfolgreiche Versuche, die natürliche Verwandtschaft von
Pflanzen auf serologischem Wege festzustellen, wurden schon
wiederholt ausgeführt. In neuerer Zeit verdienen vor allem die
exakten Untersuchungen aus dem Botanischen Institut in Königs-
berg Beachtung, die mit Hilfe der Methoden der Präzipitation
und Konglutination ausgeführte umfassende Versuche über die
Verwandtschaftsverhältnisse der höheren Pflanzen beschreiben.
(Vgl. MEZ 1, GoHLKE 2). Eine ausführliche Zusammenstellung
der älteren Literatur findet sich in der Arbeit von GoHLKE, so daß
hier von einer näheren Besprechung derselben abgesehen werden
kann.
Die bisher veröffentlichten botanisch-serologischen Arbeiten
zeigen unter anderem die Möglichkeit, der Systematik eine exakte
experimentelle Grundlage zu geben. Es wäre bedauerlich, wenn
sich die Botaniker mit den bisher erzielten Ergebnissen begnügen

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