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Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 3. Abhandlung): Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34598#0009
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Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen. (B. 3) 9
zeichne daher im folgenden nur die sicher bekannten Arten mit
dem Spezies-Namen, die zweifelhaften nur mit dem Namen der
Gattung, die wohl in allen Fällen richtig bestimmt sein dürfte.
Für den Verlauf der vorliegenden Untersuchungen ist übrigens
eine genaue Bestimmung aller angewendeten Arten ohne Belang.
Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, habe ich sämtliche in
der Arbeit erwähnten Beinkulturen dem KRALschen Museum
übergeben, so daß sie jedermann zur Nachprüfung zur Verfügung
stehen. Im folgenden gehe ich eine kurze Beschreibung der Rein-
kulturen und ihrer Herkunft. Bei den allgemein bekannten Formen
sehe ich von einer näheren Beschreibung ab. Als Grundlage für die
Nomenklatur wurde das neueste Bestimmungsbuch für Algen, die
Süßwasserflora von PASCHER (9) verwendet.

Beschreibung und Herkunft der reinkultivierten Arten.

1. Chlorella vulgaris BEijERiNCK.

a) Kultur isoliert 1912 in Freiburg aus einem Wasserglas im
Botan. Institut.
b) ,, 1915 aus einem Aquarium in Karlsruhe.
c) ,, ,, 1915 aus Walderde.
d) ,, ,, 1915 von einem Blumentopf.
e) ,, ,, bezogen aus dem KRALschen Institut.

Die Kultur a befindet sich seit 1912 in meiner Bakterien-
sammlung und wurde immer im Dunkeln auf Malzextrakt-Agar
kultiviert. Die grüne Farbe ist genau dieselbe wie bei den frisch
isolierten Stämmen, die Alge kann im Licht sofort wieder in anor-
ganischer Nährlösung wachsen.

2. Stichococcus bacillaris NAE&.
a) Kultur isoliert 1913 in Heidelberg aus Teichwasser.
b) ,, ,, 1915 in Karlsruhe von Polyporus.
c) ,, ,, 1915 in Karlsruhe aus Blumenerde.
Stichococcus bacillaris ist von allen Algen am leichtesten rein
zu kultivieren. Kultur c bildete zuerst auf Mineralagar lange
Fäden, nach mehrmaligem Überimpfen wurden aber wie bei den
anderen Stämmen auch nur noch kurze Stäbchen gebildet. In
Rohkulturen habe ich oft die Faden- und Stäbchenform von Sticho-
coccus auf derselben Platte durcheinander wachsen sehen. Diese
 
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