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16 (B. 3)

R. LiESKE:

nicht den geringsten Schmerz. Wenn man dasselbe in natürlicher
Stellung auf den Schoß oder auf einen Tisch setzt, ist es kaum
noch nötig, daß man sich von einem Gehilfen das Ohr in eine
bequeme Lage halten läßt. In der Zeit, die man braucht, um ein
Kaninchen in der oben angegebenen Weise zu fesseln, kann man
bequem eine ganze Reihe von Tieren impfen.
Bei intraperitonealer Impfung hält man das Versuchstier mit
dem Kopf nach unten und impft mit einer nicht zu feinen Nadel,
und zwar so, daß man zuerst wie bei subkutaner Impfung nur die
Haut durchsticht. Man verfährt am besten so, daß man die Haut
mit den Fingern emporhebt und die Nadel parallel zur Längsachse
des Tieres einsticht, dann erst dreht man dieselbe um 90 Grad
und sticht in die Bauchhöhle ein. Nach dieser Methode habe ich
auch bei Anwendung feiner und spitzer Nadeln niemals den
Tod eines Tieres zu beklagen gehabt. Die Verwendung besonders
dicker und stumpfer Nadeln sowie das vorherige Anschneiden
der Haut mit einem Messer oder einer Schere sind ganz un-
zweckmäßig.
Die als Antigen benutzten Algen wurden in einer Kochsalz-
lösung von 0,85 % aufgeschwemmt. Es mußte nun zunächst fest-
gestellt werden, inwiefern und in welchem Maße die Injektion
schädigend auf die Tiere wirkt. Zu diesem Zwecke wurden ver-
schiedene Tiere mit einer Aufschwemmung von Chlorella vulgaris
bezw. Stichococcus bacillaris behandelt. Die Algen stammten von
einer Malzextrakt-Agar-Kultur und wurden lebend injiziert, und
zwar intravenös. Es zeigte sich, daß irgend eine Schädigung der
Versuchstiere nicht eintrat. Selbst bei Injektion sehr großer Men-
gen von Algen konnten keinerlei Krankheitserscheinungen beob-
achtet werden. Es wurden in einem Falle 3 gut gewachsene
Kulturen von Stichococcus bacillaris in 2 ccm Kochsalzlösung
aufgeschwemmt und die dicke, in der 2 ccm-Spritze nicht mehr
durchscheinende Flüssigkeit injiziert, ohne daß etwas Nachteiliges
beobachtet werden konnte.
Versuche mit anderen Algen ergaben dasselbe Resultat.
Die Algen sind also für Kaninchen nicht pathogen. Kurze Zeit
nach der Injektion waren dieselben im Blute nicht mehr nach-
weisbar.
Ein Hase wurde z. B. vom 24. VI. 1914 bis 12. XII. 1915, also
über ein halbes Jahr lang in regelmäßigen Abständen im ganzen
 
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