Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen. (B. 3) 23
nicht sagen kann, daß die eine oder andere Art der Ernährung
für den Organismus vorteilhafter sei. Es fragt sich nun, ob die
gänzlich verschiedene Form der Ernährung serologisch nachweis-
bare Unterschiede der Algenzelle bedingt.
Genaue Versuche wurden zur Entscheidung dieser Frage mit
Chlorella vulgaris und Stichococcus bacillaris angestellt. Es wur-
den von diesen beiden Algenarten Tiere mit rein heterotro*ph,
andere mit rein autotroph gewachsenen Kulturen gespritzt. Es
agglutinierte anfangs z. B. das Serum des mit autotroph gewach-
senen Stichococcus-Algen gespritzten Tieres die Algen der Licht-
kulturen stark bis zu einer Verdünnung von 1 : 50. In diesem
und auch in weniger verdünntem Serum wurden die Algen der
Dunkelkultur nicht agglutiniert. Das Serum der mit Dunkel-
kulturen behandelten Tiere reagierte anfangs entsprechend. Bei
den beiden angewendeten Algenarten war ein merklicher Unter-
schied nicht festzustellen. Bei niederen Serumwerten gibt also
das Lichtserum mit Dunkelkulturen keine Beaktion, ebenso wie
umgekehrt das Dunkelserum mit Lichtkulturen keine Beaktion gibt.
Bei höherem Steigen der Serumwerte nahmen aber diese
Unterschiede beträchtlich ab. Das Serum eines mit Dunkelkul-
turen von Stichococcus behandelten Tieres agglutinierte z. B.
Dunkelkulturen von Stichococcus bis 1 : 1200, Lichtkulturen bis
1 : 1000. Umgekehrt agglutinierte das Serum eines mit Licht-
kulturen behandelten Tieres Lichtkulturen bis 1 : 1600, ent-
sprechende Dunkelkulturen bis 1 : 1500. Bei Chlorella vulgaris
waren die Versuchsergebnisse analog.
Die verschiedene Ernährungsart der Algen bedingt also eine
Verschiedenheit des Organismus, die mit Hilfe der Agglutinations-
Methode zwar nachweisbar ist, aber die Unterschiede sind bei
höheren Serumwerten so gering, daß eine praktische Verwert-
barkeit in diesem Falle nicht vorteilhaft erscheint. Da die auto-
troph gewachsenen Algen auf Mineralagar, die heterotroph ge-
wachsenen auf Malzextrakt-Agar kultiviert wurden, ist der Unter-
schied in der Höhe des Agglutinationstiters zum Teil wohl auch
auf die Verschiedenheit des Nährbodens zurückzuführen. Auf
Malzextrakt im Lichte gewachsene Kulturen nähern sich in ihrem
serologischen Verhalten den rein autotroph gewachsenen.
Die Unterschiede zwischen Licht- und Dunkelkulturen treten
bei der Methode der Komplementbindung wesentlich schärfer her-
vor, was später noch näher besprochen werden soll. Es ist jeden-
nicht sagen kann, daß die eine oder andere Art der Ernährung
für den Organismus vorteilhafter sei. Es fragt sich nun, ob die
gänzlich verschiedene Form der Ernährung serologisch nachweis-
bare Unterschiede der Algenzelle bedingt.
Genaue Versuche wurden zur Entscheidung dieser Frage mit
Chlorella vulgaris und Stichococcus bacillaris angestellt. Es wur-
den von diesen beiden Algenarten Tiere mit rein heterotro*ph,
andere mit rein autotroph gewachsenen Kulturen gespritzt. Es
agglutinierte anfangs z. B. das Serum des mit autotroph gewach-
senen Stichococcus-Algen gespritzten Tieres die Algen der Licht-
kulturen stark bis zu einer Verdünnung von 1 : 50. In diesem
und auch in weniger verdünntem Serum wurden die Algen der
Dunkelkultur nicht agglutiniert. Das Serum der mit Dunkel-
kulturen behandelten Tiere reagierte anfangs entsprechend. Bei
den beiden angewendeten Algenarten war ein merklicher Unter-
schied nicht festzustellen. Bei niederen Serumwerten gibt also
das Lichtserum mit Dunkelkulturen keine Beaktion, ebenso wie
umgekehrt das Dunkelserum mit Lichtkulturen keine Beaktion gibt.
Bei höherem Steigen der Serumwerte nahmen aber diese
Unterschiede beträchtlich ab. Das Serum eines mit Dunkelkul-
turen von Stichococcus behandelten Tieres agglutinierte z. B.
Dunkelkulturen von Stichococcus bis 1 : 1200, Lichtkulturen bis
1 : 1000. Umgekehrt agglutinierte das Serum eines mit Licht-
kulturen behandelten Tieres Lichtkulturen bis 1 : 1600, ent-
sprechende Dunkelkulturen bis 1 : 1500. Bei Chlorella vulgaris
waren die Versuchsergebnisse analog.
Die verschiedene Ernährungsart der Algen bedingt also eine
Verschiedenheit des Organismus, die mit Hilfe der Agglutinations-
Methode zwar nachweisbar ist, aber die Unterschiede sind bei
höheren Serumwerten so gering, daß eine praktische Verwert-
barkeit in diesem Falle nicht vorteilhaft erscheint. Da die auto-
troph gewachsenen Algen auf Mineralagar, die heterotroph ge-
wachsenen auf Malzextrakt-Agar kultiviert wurden, ist der Unter-
schied in der Höhe des Agglutinationstiters zum Teil wohl auch
auf die Verschiedenheit des Nährbodens zurückzuführen. Auf
Malzextrakt im Lichte gewachsene Kulturen nähern sich in ihrem
serologischen Verhalten den rein autotroph gewachsenen.
Die Unterschiede zwischen Licht- und Dunkelkulturen treten
bei der Methode der Komplementbindung wesentlich schärfer her-
vor, was später noch näher besprochen werden soll. Es ist jeden-