Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen. (B. 3) 45
Raumes erfolgt. Daß Stichococcus zuweilen lange Fäden bildet,
kann nicht als systematisch wichtiger Faktor angesehen werden.
Viele stäbchenförmige Bakterien z. B. wachsen unter gewissen
Bedingungen ebenfalls in fest zusammenhängenden Fäden. Für
die Tatsache, daß Stichococcus und Chlorella nahe verwandt sind,
spricht auch noch der Umstand, daß beide Algen auf allen ange-
wendeten Nährböden auch unter verschieden variierten Kultur-
bedingungen vollständig gleich wachsen, während andere Arten
wesentliche Unterschiede erkennen lassen.
Wie an vorstehendem Beispiel gezeigt wurde, könnte mit
Hilfe der serologischen Methoden noch in sehr zahlreichen Fällen
Klarheit über die systematische Stellung niederer Algenformen
geschaffen werden, bei denen nach den bisher üblichen Forschungs-
methoden die Entscheidung lediglich von der persönlichen Ansicht
des jeweiligen Autors abhängig ist. Jedenfalls kann, ohne den
Wert der Methode zu überschätzen, gesagt werden, daß die Sero-
logie ein durchaus geeignetes Hilfsmittel zur Erforschung niederer
Algenformen darstellt. Die in vorliegender Arbeit beschriebenen
Untersuchungen stellen in der Hauptsache nur eine allgemeine
Orientierung über die Anwendungsmöglichkeiten dar, im einzelnen
bleibt noch manches zu bearbeiten übrig. Analoge Untersuchun-
gen mit Hefen und Flagellaten wurden bereits begonnen.
Die Untersuchungen wurden während des Krieges im Patho-
logisch-Bakteriologischen Institut des städt. Krankenhauses zu
Karlsruhe, z. Z. Bakteriologische Untersuchungsstelle des stellv.
XIV. Armeekorps, ausgeführt. Daß es mir neben der zweitweise
äußerst umfangreichen dienstlichen Tätigkeit noch möglich war,
eigene Untersuchungen auszuführen, verdanke ich zum großen
Teile dem jederzeit liebenswürdigen Entgegenkommen von Fräulein
W. BEHR und Herrn Assistenzarzt Dr. EGLE, denen ich für ihre
Unterstützung zu größtem Danke verpflichtet bin. Die beigefüg-
ten Zeichnungen wurden von Fräulein BEHR ausgeführt. Für die
durch Anschaffung und Unterhaltung der notwendigen Instrumente
und des Tiermaterials bedingten beträchtlichen Kosten der Arbeit
sowie für weitere Untersuchungen wurde mir von der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften (Stiftung Heinrich Lanz) ein nam-
hafter Betrag, der ursprünglich zur Ausführung von Algenstudien
in Neapel bestimmt war, zur Verfügung gestellt. Der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften erlaube ich mir hierfür meinen ver-
bindlichsten Dank auszusprechen.
Raumes erfolgt. Daß Stichococcus zuweilen lange Fäden bildet,
kann nicht als systematisch wichtiger Faktor angesehen werden.
Viele stäbchenförmige Bakterien z. B. wachsen unter gewissen
Bedingungen ebenfalls in fest zusammenhängenden Fäden. Für
die Tatsache, daß Stichococcus und Chlorella nahe verwandt sind,
spricht auch noch der Umstand, daß beide Algen auf allen ange-
wendeten Nährböden auch unter verschieden variierten Kultur-
bedingungen vollständig gleich wachsen, während andere Arten
wesentliche Unterschiede erkennen lassen.
Wie an vorstehendem Beispiel gezeigt wurde, könnte mit
Hilfe der serologischen Methoden noch in sehr zahlreichen Fällen
Klarheit über die systematische Stellung niederer Algenformen
geschaffen werden, bei denen nach den bisher üblichen Forschungs-
methoden die Entscheidung lediglich von der persönlichen Ansicht
des jeweiligen Autors abhängig ist. Jedenfalls kann, ohne den
Wert der Methode zu überschätzen, gesagt werden, daß die Sero-
logie ein durchaus geeignetes Hilfsmittel zur Erforschung niederer
Algenformen darstellt. Die in vorliegender Arbeit beschriebenen
Untersuchungen stellen in der Hauptsache nur eine allgemeine
Orientierung über die Anwendungsmöglichkeiten dar, im einzelnen
bleibt noch manches zu bearbeiten übrig. Analoge Untersuchun-
gen mit Hefen und Flagellaten wurden bereits begonnen.
Die Untersuchungen wurden während des Krieges im Patho-
logisch-Bakteriologischen Institut des städt. Krankenhauses zu
Karlsruhe, z. Z. Bakteriologische Untersuchungsstelle des stellv.
XIV. Armeekorps, ausgeführt. Daß es mir neben der zweitweise
äußerst umfangreichen dienstlichen Tätigkeit noch möglich war,
eigene Untersuchungen auszuführen, verdanke ich zum großen
Teile dem jederzeit liebenswürdigen Entgegenkommen von Fräulein
W. BEHR und Herrn Assistenzarzt Dr. EGLE, denen ich für ihre
Unterstützung zu größtem Danke verpflichtet bin. Die beigefüg-
ten Zeichnungen wurden von Fräulein BEHR ausgeführt. Für die
durch Anschaffung und Unterhaltung der notwendigen Instrumente
und des Tiermaterials bedingten beträchtlichen Kosten der Arbeit
sowie für weitere Untersuchungen wurde mir von der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften (Stiftung Heinrich Lanz) ein nam-
hafter Betrag, der ursprünglich zur Ausführung von Algenstudien
in Neapel bestimmt war, zur Verfügung gestellt. Der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften erlaube ich mir hierfür meinen ver-
bindlichsten Dank auszusprechen.