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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0054
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54 (B. 3)

Cr. KLEBS:

hemmenden blauvioletten Strahlen entfernte. Es fragte sich, ob
dies auch im Tageslicht gelänge.
Zunächst versuchte ich die Grenze zu bestimmen bei sehr
kurzer Lichtdauer und starker Lichtintensität. Agarkulturen wur-
den kurze Zeit (1—25 Minuten) täglich um 12 Uhr mittags teils
hellstem Tageslicht (meist der direkten Sonne) ausgesetzt, teils
unter das direkt danebenstehende Rotglashaus gebracht. Die
übrige Zeit standen die Kulturen verdunkelt in einem Thermo-
staten von 25".

TABELLE 3.

Sporen von ZUerzA auf Agar+0.1 Knop,
täglich kurze Zeit hellem, weißem Licht oder rotem Licht ausgesetzt,
sonst dunkel bei 25"; Keimprozent nach Zählung von 500 Sporen.

Datum .
. der
Versuche
Zeit
der Belichtung
pro Tag
in Minuten
Versuchszeit
in Tagen
Keimprozent
Weißes Licht
Rotes Licht
12. VII.—2. VIII.
1
30
0.7
2.3
12. VII.—2. VIII.
3
30
1
20.5
22. VI.—12. VII.
5
20
4
17.3
22. VI.—23. VII.
5
30
6.4
23.5
22. VI.—12. VII.
10
20
11
20
22. VI.—23. VII.
10
30
24.8
25
22. VI.—12. VII.
15
20
11.4
67.4
22. VI.—23. VII.
15
30
21
73
23. VII.—12. VIII.
25
10
14.3
43.8

Wenn auch die Versuchsresultate mancherlei Schwankungen
zeigen, so lassen sich doch 2 wichtige Folgerungen ziehen. Die
untere Grenze für die noch eben wirksame Lichtdauer bei hoher
Intensität liegt beim Tageslicht (Sonne) zwischen 1 und 3 Minuten,
beim roten Licht etwas unterhalb einer Minute. Mit zunehmen-
der Lichtdauer bei ungefähr gleicher Intensität steigt das Keim-
prozent ebenso wie bei gleicher Lichtdauer mit Zunahme der Licht-
intensität (s. S. 23). Wenn auch bisher die Zahlen nicht genau
genug sind, hauptsächlich wegen der individuellen Schwankungen
der Sporen nahe den Grenzen, so läßt sich doch mit einiger Wahr-
 
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