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Gerhard Plaumann, P. Gradenwitz.
den δραχμαί τέσσαρες in Z. 14 vermutete. Allerdings erschweren
die nach rechts ansteigenden Zeilen und die Nachträge über der
Zeile die Lesung. Hinter δραχμιαν las \¥ilcken statt meiner
sehr unsicheren Vermutung (s. zu Z. 15) A oder 'a, von früherer
Beschriftung. Sachlich s. dazu S. 16 und zu Z. 15 am Ende.
Die Lesung der Nachträge üher der Zeile ist hoffnungslos; sie
gehen von -μίαν bis Ende der Zeile; vielleicht 2. Hd. und mög-
licherweise von früherer Beschriftung; s. zu Z. 8.
Z. 17. Es sind nur noch die Nachträge über der Zeile (s. zu Z. 16)
erhalten.
Rückseite: durchweg Spuren früherer Beschriftung. Z. 2 Lesung
nicht aussichtslos, aber noch nicht gelungen (Anfang ]υργος statt
]υποσ möglich). Der Brief, von dem dies die Adresse ist (’Ανδρόνικος,
ein hoher Beamter in Alexandria, an einen Strategen?), ist viel-
leicht auf der Seite, die jetzt das πρόσταγμα enthält, abgewaschen.
Nr. 2. Amtlicher Brief iiber ξένια. 225/4 a. C.
Inv. Nr. 151. Höhe 14 cm, Breite l 1/^ cm. Unten abgerissen.
Gute Halbunziale. Abbild Tafel I, 3.
In der üblichen Form des Briefes ein dienstlicher Befehl an
einen Beamten Kleitarchos (s. Einl. zu Nr. 3), für die Verpflegung
eines im Gefolge des Königs das Land bereisenden hohen Be-
amten gewisse Naturalien zu senden. Die Sitte der Naturalliefe-
rungen für den Hof und hohe Würdenträger (beachte Wilcken,
Chrest.3) auf Reisen bespriclit Wilcken, Grundzüge S.356 1. Unser
Text zeigt anschaulich, daß für jeden den König begleitenden
Beamten eine Sonderaufstellung von Lieferungen gemacht wird,
also vermutlich nacli festen Sätzen, abgestuft nach dem Range.
Welches Staatsamt Dositheos bekleidet, ist gemäß dem die
Titel verschmähenden Sprachgebrauch dieser Zeit nicht klar
1 Zum Material ist für die römische Zeit vielleicht Sammelbuch 2062
und 2067 hinzuzufügen, wenn meine Vermutung (Deutsche Literatur-Zeitung
1913, S. 2522) richtig ist, daß dort die ersten Worte Παρου(σίας) zu lesen seien.
Es würde sich so die Nennung des Dioiketen in 2062 erklären. 2056 scheint
ein ähnliches Stück zu sein. Der Charakter als Personenlisten erklärt sich
durch Wilcken, Chrest. 415. Der Name ist vielleicht Ούηρνασίου zu lesen;
so ist in Oxy. VII 1032, 44 möglich, wie mir Hunt mitteilt, und so steht sicher
in BGU 786 1,5; vielleicht immer dieselbe Person. — Auch die unpublizierten
Berliner Texte P. 9853 und P. 12 544 behandeln παρουσία.
Gerhard Plaumann, P. Gradenwitz.
den δραχμαί τέσσαρες in Z. 14 vermutete. Allerdings erschweren
die nach rechts ansteigenden Zeilen und die Nachträge über der
Zeile die Lesung. Hinter δραχμιαν las \¥ilcken statt meiner
sehr unsicheren Vermutung (s. zu Z. 15) A oder 'a, von früherer
Beschriftung. Sachlich s. dazu S. 16 und zu Z. 15 am Ende.
Die Lesung der Nachträge üher der Zeile ist hoffnungslos; sie
gehen von -μίαν bis Ende der Zeile; vielleicht 2. Hd. und mög-
licherweise von früherer Beschriftung; s. zu Z. 8.
Z. 17. Es sind nur noch die Nachträge über der Zeile (s. zu Z. 16)
erhalten.
Rückseite: durchweg Spuren früherer Beschriftung. Z. 2 Lesung
nicht aussichtslos, aber noch nicht gelungen (Anfang ]υργος statt
]υποσ möglich). Der Brief, von dem dies die Adresse ist (’Ανδρόνικος,
ein hoher Beamter in Alexandria, an einen Strategen?), ist viel-
leicht auf der Seite, die jetzt das πρόσταγμα enthält, abgewaschen.
Nr. 2. Amtlicher Brief iiber ξένια. 225/4 a. C.
Inv. Nr. 151. Höhe 14 cm, Breite l 1/^ cm. Unten abgerissen.
Gute Halbunziale. Abbild Tafel I, 3.
In der üblichen Form des Briefes ein dienstlicher Befehl an
einen Beamten Kleitarchos (s. Einl. zu Nr. 3), für die Verpflegung
eines im Gefolge des Königs das Land bereisenden hohen Be-
amten gewisse Naturalien zu senden. Die Sitte der Naturalliefe-
rungen für den Hof und hohe Würdenträger (beachte Wilcken,
Chrest.3) auf Reisen bespriclit Wilcken, Grundzüge S.356 1. Unser
Text zeigt anschaulich, daß für jeden den König begleitenden
Beamten eine Sonderaufstellung von Lieferungen gemacht wird,
also vermutlich nacli festen Sätzen, abgestuft nach dem Range.
Welches Staatsamt Dositheos bekleidet, ist gemäß dem die
Titel verschmähenden Sprachgebrauch dieser Zeit nicht klar
1 Zum Material ist für die römische Zeit vielleicht Sammelbuch 2062
und 2067 hinzuzufügen, wenn meine Vermutung (Deutsche Literatur-Zeitung
1913, S. 2522) richtig ist, daß dort die ersten Worte Παρου(σίας) zu lesen seien.
Es würde sich so die Nennung des Dioiketen in 2062 erklären. 2056 scheint
ein ähnliches Stück zu sein. Der Charakter als Personenlisten erklärt sich
durch Wilcken, Chrest. 415. Der Name ist vielleicht Ούηρνασίου zu lesen;
so ist in Oxy. VII 1032, 44 möglich, wie mir Hunt mitteilt, und so steht sicher
in BGU 786 1,5; vielleicht immer dieselbe Person. — Auch die unpublizierten
Berliner Texte P. 9853 und P. 12 544 behandeln παρουσία.