Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Gradenwitz, Otto [Bearb.]; Plaumann, Gerhard [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0026
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
26

G-erhard Planmann, P. Gradenwitz.

Z. 7 ein falsches Bild gibt. Da eine zusammenfassende Behandlung
hier zu weit führen würde, beschränke ich mich auf folgende Be-
merkungen. Unser Text zeigt besonders deutlich, daß Datum-[-
Absender -J- Inhaltsangabe (meistwie hier von 2. Hd.) undAdresse
(meist und so aucli hier in großen Unzialbuchstaben geschrieben;
davor manchmal Absender mit παρά; s. Grenf. II 14a) nichts
miteinander zu tun haben. Vgl. Dikaiomata S. 201. Die Inhalts-
angabe ist später geschrieben; denn sie nimmt hier auf das
Wort ΚΛΕΙΤΑΡΧΩ1 räumlich Rücksicht (s. d. Abb. Taf. I, 3).
Einige Fälle, in denen das Datum der Inhaltsangabe später
ist als der Brief auf der Vorderseite (Petr. II, 2, (2), II, 2
(3) = Witkowski 11, Hib. 44 (?)) legen die Auffassung als
Empfangsvermerk des Empfängers nahe [Formel: Datum (fehlt

häufig), Absender im Nom. oder παρά c. gen., Inhalt (περΐ.)].

Eine genauere Behandlung dieser Notizen im Zusammenhang der
Briefformeln hätte Petr. II, 6Verso: ύπόμ,νημα παρά N. verglichen
mit Z. 2 ύπόμνημα Δί,ονυσίω παρά N. (dazu Eleph. 17) und Petr. II,
4 (9) zu beachten.

Nr. 3. Gestelliingsbürg'schaft fiir einen Trapeziten. 227/6 a. G.

Inv. Nr. 159. Höhe 14 cm, Breite 14 cm. Flüchtige Kursive, im
zweiten Teil gute Kursive. Schlechter Papyrus, stark beschädigt.

Abbild Taf. I, 1.

Das mit der folgenden Nummer inhaltlich zusammengehörige
Stück läßt, da es nur sehr unvollständig erhalten ist, seinen
interessanten Inhalt nur in Umrissen erkennen. Ein Privatmann
leistet dem τραπεζίτης τοΰ Κωίτου Kleitarchos Bürgscliaft für das
Erscheinen eines Σεμθεύς, der augenscheinlich^pa^^^U^^, vielleicht
Untergebener des Kleitarchos, ist. Ob er sich vor Kleitarchos
stellen, oder mit Akten aus dessen Büro (s. über Z. 10) vor der
Oberbehörde des Kleitarchos erscheinen sollte, ist unklar. S. Einl.
zu Nr. 4.

Kleitarchos kennen wir aus den P. Hib. (s. Einl. zu 66) als
τραπεζίτης τοΰ Κωίτου für die Jahre 18/19 des Euergetes (230/28).
Die P. Gradenwitz erwähnen ihn mehrmals: Nr. 5 vom J. [.]η,
also 18, ist νοη’Ασκληπιάδης, der in Nr. 4 Z. 7 ausdrücklich als sein
unmittelbarer Vorgesetzter (er war vermutlich οίκονόμος; s. zu
dieser Stelle 1) bezeichnet wird. Nr. 163 und Nr. 167 Rücks. ist vom

1 Zum οίκονόμος-Amte allgemein s. Preisigke in Die Prinz-Joachim-
Ostraka (Schriften der Wiss. Ges. Straßburg 19) S. 52 ff.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften