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A. von Domaszewski:
21, 12, 4 Senatus consulto, in quo ei statuae auratae equestres
decernebantur.
Die Verschmelzung der beiden Inschriften1 in 15, 6, 8 zeigt,
daß auch die Statue des Feldherrn aus der Zeit des Markomannen-
krieges vor dem Tempel der Kaisersöhne stand.
Dagegen die Statua inter triumphales, auf welcher die Ver-
setzung auf einen öffentlichen Platz vermerkt war2, stand nach
24, 21, 5 an demselben Orte, wo die Quadrigae sich befunden hatten,
d. h. nicht vor den Thermae Diocletianae, sondern vor den Thermae
zu Nemausus. Die Kaiserstatue war mit den Quadrigae längst
eingeschmolzen, nur die Inschrift las er noch. Wer dieser Kaiser
war, ist aus der Benützung einer anderen Inschrift kenntlich.
13, 9, 6 Reliquit et porticum patris nomine, quae gesta illius
contineret et triumphos et bella = 10,21, 12 extant sane Romae
Severi porticus gesta eius exprimens a filio, quantum plurimi docent,
structa. Der Fälscher selbst berichtet 1, 19, 9 cum opera ubique
infinita jecisset, numquam ipse nisi in Traiani patris templo nomen
suum scripsit. Das zeigt, daß es sich um eine porticus handelt,
die Hadrian zu Ehren seines Vaters Traian in Nemausus errichtet
hatte. Sie war eine Nachbildung der Halle am Traiansforum. Man
versteht erst dann auch3 28, 2, 1 usus etiam ex regestis scribarum
porticus Porphyreticae. Diese geheimnisvollen Schreiber sind die
scribae, die zur Zeit des Fälschers in der Halle zu Nemausus ihr
Geschäft trieben und dem des Schreibens unkundigen Publikum
dienten. Auf dem Forum zu Nemausus stand, wie auf dem
Forum Traianum in Rom ein Ehrenbogen mit jener Quadriga,
Dio 68, 29, 3 καί οί μέν αψίδα αύτω τροπαιοφόρον προς πολλοΐς
άλλοί,ς έν αύτη τρ άγορα αύτοΰ παρεσκεύαζον. Auf der Goldmünze
Cohen N. 167 ist der Bogen dargestellt, der Kaiser auf einer
Quadriga bekränzt von Victoria. Die Reliefs der Porticus sind
wieder eine Nachbildung jenes Frieses, dessen Reste in Rom,
so im Constantinbogen verwendet, erhalten sind4. Sie zogen sich
also über der Säulenstellung hin und waren, wie der Fälscher
sagt, eine Darstellung von Traians Taten, Triumphen und Kriegen.
Da die Quadrigae sich vor den Thermen befanden, so ist es der
Platz vor den Thermen in Nemausus, den Hadrian so ausschmückte.
Die Thermae hatte Traian erbaut, tarn aeterni nominis quam sacrati.
1 Auch benützt 18, 57, 4. 20, 27, 9.
2 S. 42. 3 S. Heidelb. Sitzb. 1916, 7, 9.
4 Brunn u. Bruckmann, 580.
A. von Domaszewski:
21, 12, 4 Senatus consulto, in quo ei statuae auratae equestres
decernebantur.
Die Verschmelzung der beiden Inschriften1 in 15, 6, 8 zeigt,
daß auch die Statue des Feldherrn aus der Zeit des Markomannen-
krieges vor dem Tempel der Kaisersöhne stand.
Dagegen die Statua inter triumphales, auf welcher die Ver-
setzung auf einen öffentlichen Platz vermerkt war2, stand nach
24, 21, 5 an demselben Orte, wo die Quadrigae sich befunden hatten,
d. h. nicht vor den Thermae Diocletianae, sondern vor den Thermae
zu Nemausus. Die Kaiserstatue war mit den Quadrigae längst
eingeschmolzen, nur die Inschrift las er noch. Wer dieser Kaiser
war, ist aus der Benützung einer anderen Inschrift kenntlich.
13, 9, 6 Reliquit et porticum patris nomine, quae gesta illius
contineret et triumphos et bella = 10,21, 12 extant sane Romae
Severi porticus gesta eius exprimens a filio, quantum plurimi docent,
structa. Der Fälscher selbst berichtet 1, 19, 9 cum opera ubique
infinita jecisset, numquam ipse nisi in Traiani patris templo nomen
suum scripsit. Das zeigt, daß es sich um eine porticus handelt,
die Hadrian zu Ehren seines Vaters Traian in Nemausus errichtet
hatte. Sie war eine Nachbildung der Halle am Traiansforum. Man
versteht erst dann auch3 28, 2, 1 usus etiam ex regestis scribarum
porticus Porphyreticae. Diese geheimnisvollen Schreiber sind die
scribae, die zur Zeit des Fälschers in der Halle zu Nemausus ihr
Geschäft trieben und dem des Schreibens unkundigen Publikum
dienten. Auf dem Forum zu Nemausus stand, wie auf dem
Forum Traianum in Rom ein Ehrenbogen mit jener Quadriga,
Dio 68, 29, 3 καί οί μέν αψίδα αύτω τροπαιοφόρον προς πολλοΐς
άλλοί,ς έν αύτη τρ άγορα αύτοΰ παρεσκεύαζον. Auf der Goldmünze
Cohen N. 167 ist der Bogen dargestellt, der Kaiser auf einer
Quadriga bekränzt von Victoria. Die Reliefs der Porticus sind
wieder eine Nachbildung jenes Frieses, dessen Reste in Rom,
so im Constantinbogen verwendet, erhalten sind4. Sie zogen sich
also über der Säulenstellung hin und waren, wie der Fälscher
sagt, eine Darstellung von Traians Taten, Triumphen und Kriegen.
Da die Quadrigae sich vor den Thermen befanden, so ist es der
Platz vor den Thermen in Nemausus, den Hadrian so ausschmückte.
Die Thermae hatte Traian erbaut, tarn aeterni nominis quam sacrati.
1 Auch benützt 18, 57, 4. 20, 27, 9.
2 S. 42. 3 S. Heidelb. Sitzb. 1916, 7, 9.
4 Brunn u. Bruckmann, 580.