Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.
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wiederauflebt1. Der zweite Consul des Interregnums Velius Corni-
ficius Gordianus hat gleich darauf einem anderen Gonsul zu seinem
Namen verholfen. 26, 41, 3 Über einen Brief des Heeres an den
Senat berichtet der Consul Aurelius Gordianus. Das Kaisergen-
tilicium, wie immer, frei gewählt.
Jetzt ist es auch möglich, die leichten Änderungen zu be-
urteilen, welche die Regierungszeit der Kaiser beim Chronographen
a. 354 auf Grund der historischen Überlieferung erfahren hat2.
Diese Regierungszeiten stammen aus dem Geschichtswerk, das
der Fälscher überarbeitete, sowie aus der Fortsetzung, die bis zu
Constantins Alleinherrschaft reichte. Denn sie sind bis Licinius’
Tod herabgeführt. Man kann an eine Geschichtstabelle am Schlüsse
des Werkes denken, die dann auch jene Angaben über die Kaiser-
bauten enthalten haben wird3. Auch diese Bauten fehlten in der
griechischen Überlieferung. Dieser Anhang war selbständig ver-
breitet und wurde nicht nur vom Chronographen, sondern auch
von Hieronymus benützt.
V. Anonyme griechische Chronik.
In der Reihe der Verwandten des Kaisers Gordianus erscheint
auch ein Maecius Gordianus4 20,30, 1 (Gordianus nach seiner
Entthronung durch Philippus5) apud duces et milites adstante
praefecto Maecio Gordiano adfini suo, conquestus est. Warum der
Mann Gordianus heißt und praefectus praetorio, erklärt Aurelius
Victor 27, 1 lisdemque per Africam diebus milites Gordianum Gor-
diani filium, qui forte contuberunio patris praetextatus ac deinceps
praefectus praetorio intererat, Augustum creavere; neque sane fac-
tum nobilitas aspernata. Denique accito eo, inter implana urbis
atque ipso sinn praetoriae manus acie deletae per gladiatorum fami-
lias tironumque exercitum. Hier ist Gordianus II und Gordianus III
zu einer Person verschmolzen, und statt legatus patris ist der Gor-
dianus 11 dessen praefectus praetorio. Beides hat der Fälscher
1 Dessau hat die Fälschung des Namens erkannt. Aber der Fälscher
entnahm ihn nicht den controversiae des älteren Seneca, da er dieses Buch
nicht benützt hat, sondern einem verlorenen Artikel des Sueton de rhetori-
bus. Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 7.
2 Heidelb. Sitzb. 1917, 1, 35.
3 Heidelb. Sitzb. 1916, 7.
4 S. 82.
5 Heidelb. Sitzb. 1917, 1, 23.
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wiederauflebt1. Der zweite Consul des Interregnums Velius Corni-
ficius Gordianus hat gleich darauf einem anderen Gonsul zu seinem
Namen verholfen. 26, 41, 3 Über einen Brief des Heeres an den
Senat berichtet der Consul Aurelius Gordianus. Das Kaisergen-
tilicium, wie immer, frei gewählt.
Jetzt ist es auch möglich, die leichten Änderungen zu be-
urteilen, welche die Regierungszeit der Kaiser beim Chronographen
a. 354 auf Grund der historischen Überlieferung erfahren hat2.
Diese Regierungszeiten stammen aus dem Geschichtswerk, das
der Fälscher überarbeitete, sowie aus der Fortsetzung, die bis zu
Constantins Alleinherrschaft reichte. Denn sie sind bis Licinius’
Tod herabgeführt. Man kann an eine Geschichtstabelle am Schlüsse
des Werkes denken, die dann auch jene Angaben über die Kaiser-
bauten enthalten haben wird3. Auch diese Bauten fehlten in der
griechischen Überlieferung. Dieser Anhang war selbständig ver-
breitet und wurde nicht nur vom Chronographen, sondern auch
von Hieronymus benützt.
V. Anonyme griechische Chronik.
In der Reihe der Verwandten des Kaisers Gordianus erscheint
auch ein Maecius Gordianus4 20,30, 1 (Gordianus nach seiner
Entthronung durch Philippus5) apud duces et milites adstante
praefecto Maecio Gordiano adfini suo, conquestus est. Warum der
Mann Gordianus heißt und praefectus praetorio, erklärt Aurelius
Victor 27, 1 lisdemque per Africam diebus milites Gordianum Gor-
diani filium, qui forte contuberunio patris praetextatus ac deinceps
praefectus praetorio intererat, Augustum creavere; neque sane fac-
tum nobilitas aspernata. Denique accito eo, inter implana urbis
atque ipso sinn praetoriae manus acie deletae per gladiatorum fami-
lias tironumque exercitum. Hier ist Gordianus II und Gordianus III
zu einer Person verschmolzen, und statt legatus patris ist der Gor-
dianus 11 dessen praefectus praetorio. Beides hat der Fälscher
1 Dessau hat die Fälschung des Namens erkannt. Aber der Fälscher
entnahm ihn nicht den controversiae des älteren Seneca, da er dieses Buch
nicht benützt hat, sondern einem verlorenen Artikel des Sueton de rhetori-
bus. Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 7.
2 Heidelb. Sitzb. 1917, 1, 35.
3 Heidelb. Sitzb. 1916, 7.
4 S. 82.
5 Heidelb. Sitzb. 1917, 1, 23.