Agatharchidea.
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„sagen“ bedeutet. Das führt auf den λόγος θειος άπαράβατος,
das „fatum“ im eigentlichsten Wortverstand; es ist aus
Timäus 41E herausgesponnen (νόμους τούς είμαρμένους είπε), wird
als spezifisch platonisch von ps. Plutarch gleich zu Beginn auf-
geführt, mit den xenokratischen Parzen aber auch bei Chalcidius
ausgeglichen 143 f.: iuxta Platonem praecedit providentia, sequitur
fatum usw. Vgl. übrigens auch Proclus zu der Timäusstelle, wo
323 A die 1 leimarme ne nacheinander έξηρτημένη άπο τής των
θεών προνοίας und λόγος έκ λόγων, δύναμις, θεία, ζωή und dann
wieder τάξις ή προ των τεταγμένων heißt. Daß es erst einer
stoischen Vermittlung bedurft hätte, um das Neben- und In-
einander der zwei Auffassungen (series und fatum) zu erzeugen,
das anzunehmen ist auch diesmal kein Anlaß.
An die peripatetisch - altakademisch - pythagoreische Linie
schließt sich unser Text auch im folgenden an, wo für die sub-
lunare Welt die Vierzahl .der αίτίαι so zustandekommt, daß sich
von θεός oder θεού πρόνοια die vorher damit identische Heimar-
mene scheidet und daneben noch das Paar προαίρεσις und τύχη
auftreten. In dem Beispiel von der Schiffahrt heißt es: ob man
das Schiff betritt oder nicht, ist Sache der προαίρεσις. Wenn
(auf der Fahrt) das Wetter plötzlich zum Unwetter wird, so ist
das τύχη, die Rettung aus dieser Not Sache der πρόνοια θεού.
Offenbar fehlt ein vierter Fall, der die Heimarmene anging. Er
müßte wohl lauten: daß das Schiff nach statischen und kinetischen
Gesetzen schwimmt und fährt (vgl. z. B. Aristot. Phys. 240 b 8ff.),
gehört zur Heimarmene. Sie ist offenbar, was wir Naturgesetz
nennen. Besonders lehrreich in dem. Beispiel ist der Gegensatz
zur Tyche. Auch Wind und Wetter unterliegen an sich der aus
der oberen Welt in die sublunare Sphäre hineinragenden Gesetz-
lichkeit. Gerade die Peripatetiker beschäftigten sich ja mit den
σημεία dafür. Aber diese Art Gesetzmäßigkeit kann „über-
raschend“ gestört werden, έξαίφνης, wie 440 a 1 nicht ohne Grund
hinzugefügt ist. Wir bedürfen aber auch hier nicht der späteren
Konzessionen der Stoiker an die Tyche und das δυνατόν (Gun-
del a. a. 0. 2630, 20ff.). Auch die neupythagoreische Lehre von
der Tyche hat bereits ältere pythagoreische Sätze hinter sich:
Stobäus in seinem Kapitel περί τύχης ή ταύτομάτου (ecl. 1, 6)
stellt vor Eurvsos περί τύχας (19) ein Stück aus den ΠυθαγορικαΙ
αποφάσεις des Aristoxenus (18), Gedanken, die schwerlich nur,
wie es nach der Ekloge scheinen kann, auf die Fragen nach Erfolg
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„sagen“ bedeutet. Das führt auf den λόγος θειος άπαράβατος,
das „fatum“ im eigentlichsten Wortverstand; es ist aus
Timäus 41E herausgesponnen (νόμους τούς είμαρμένους είπε), wird
als spezifisch platonisch von ps. Plutarch gleich zu Beginn auf-
geführt, mit den xenokratischen Parzen aber auch bei Chalcidius
ausgeglichen 143 f.: iuxta Platonem praecedit providentia, sequitur
fatum usw. Vgl. übrigens auch Proclus zu der Timäusstelle, wo
323 A die 1 leimarme ne nacheinander έξηρτημένη άπο τής των
θεών προνοίας und λόγος έκ λόγων, δύναμις, θεία, ζωή und dann
wieder τάξις ή προ των τεταγμένων heißt. Daß es erst einer
stoischen Vermittlung bedurft hätte, um das Neben- und In-
einander der zwei Auffassungen (series und fatum) zu erzeugen,
das anzunehmen ist auch diesmal kein Anlaß.
An die peripatetisch - altakademisch - pythagoreische Linie
schließt sich unser Text auch im folgenden an, wo für die sub-
lunare Welt die Vierzahl .der αίτίαι so zustandekommt, daß sich
von θεός oder θεού πρόνοια die vorher damit identische Heimar-
mene scheidet und daneben noch das Paar προαίρεσις und τύχη
auftreten. In dem Beispiel von der Schiffahrt heißt es: ob man
das Schiff betritt oder nicht, ist Sache der προαίρεσις. Wenn
(auf der Fahrt) das Wetter plötzlich zum Unwetter wird, so ist
das τύχη, die Rettung aus dieser Not Sache der πρόνοια θεού.
Offenbar fehlt ein vierter Fall, der die Heimarmene anging. Er
müßte wohl lauten: daß das Schiff nach statischen und kinetischen
Gesetzen schwimmt und fährt (vgl. z. B. Aristot. Phys. 240 b 8ff.),
gehört zur Heimarmene. Sie ist offenbar, was wir Naturgesetz
nennen. Besonders lehrreich in dem. Beispiel ist der Gegensatz
zur Tyche. Auch Wind und Wetter unterliegen an sich der aus
der oberen Welt in die sublunare Sphäre hineinragenden Gesetz-
lichkeit. Gerade die Peripatetiker beschäftigten sich ja mit den
σημεία dafür. Aber diese Art Gesetzmäßigkeit kann „über-
raschend“ gestört werden, έξαίφνης, wie 440 a 1 nicht ohne Grund
hinzugefügt ist. Wir bedürfen aber auch hier nicht der späteren
Konzessionen der Stoiker an die Tyche und das δυνατόν (Gun-
del a. a. 0. 2630, 20ff.). Auch die neupythagoreische Lehre von
der Tyche hat bereits ältere pythagoreische Sätze hinter sich:
Stobäus in seinem Kapitel περί τύχης ή ταύτομάτου (ecl. 1, 6)
stellt vor Eurvsos περί τύχας (19) ein Stück aus den ΠυθαγορικαΙ
αποφάσεις des Aristoxenus (18), Gedanken, die schwerlich nur,
wie es nach der Ekloge scheinen kann, auf die Fragen nach Erfolg