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Otto Immisch:
γάρ περί τον Ελλάνικον καί Κάδμον, έτι δ’ Έκαταίον, καί πάντες οί
τοιοΰτοι, παλαιοί παντάπασιν οντες, εις τάς μυθώδεις αποφάσεις άπέκλιναν
und den ganzen Exkurs 442 b 29 ff. Und doch ist’s mit diesem
modernen Überlegenheitsgefühl nicht getan. An der soeben mit-
aufgeführten Stelle 451 a 5 hat Diodor den von uns schon S. 15
behandelten Zusatz, der die Skepsis gegen eine Hypothese ent-
hält άνεφίκτου της επίνοιας ήμίν ούσης. Bei Diodor 3, 30, 4
wendet er sich direkt προς τούς άπιστούς διά το παράδοξον προς τάς
ιστορίας διακειμένους. Vgl. hierüber und über 3, 31, 2 oben S. 11.
In der schon behandelten Stelle über die Nilschwelle (Diodor 1,
41, 6) sagt er: εί δέ τάς αιτίας μηδείς άποδοΰναι δύναται μέχρι του
νυν..., ού προσήκει άθετεισθαι την ιδίαν άπόφασιν. πολλά γάρ
την φύσιν έναντι ως φέρειν, ών τάς αιτίας ο ύκ εφικτόν άνθρώ-
ποις ακριβώς έξευρείν und weiterhin: εί δέ τοΐς παρ’ ήμΐν γενο-
μένοις έναντίαν έχει τά λεγάμενα φύσιν, ού διά τοΰτ’ άπιστητέον.
Das alles sieht nicht nach bloßem Rationalismus aus, am wenig-
sten nach dem epikureischen. Man spürt, wie wir es schon einmal
aussprachen, auch in diesem hellenistischen Gelehrten einen Hauch
von Romantik, die zu glauben bereit ist, daß es in der Welt Dinge
gibt, von denen die Schulweisheit sich nichts träumen läßt. Die
φύσις ist ihm θεία und eine Gebärerin von Wundern. Hängt doch
die unsere Lebenserfahrung umgrenzende sublunare Welt zu-
sammen mit einer oberen Welt, aus der ein höheres Walten, wenn
auch nach der Tiefe zu immer abnehmend, in die unsere eindringt.
Das alles stimmt sehr gut zu den pythagoreisch-platonisch-peri-
patetischen Anschauungen, die der Anonymus in § 11 entwickelt.
Die Stoa, Posidonius und den späteren Neupythagoreismus, so-
viel sie auch ihrerseits von diesen Gedanken aufgenommen und
fortentwickelt haben, brauchen wir nicht zu bemühen.
Wir werden in den späteren Abschnitten des Stückes (§ 16ff.)
auf die zu § 11 entwickelte Denkhaltung des Agatharehides zu-
rückzugreifen haben.
* *
*
§ 12. — Die schräge Stellung des Tierkreises galt manchen
als pythagoreisches εύρημα; vgl. Aetius 340, 21 und zugehöriges
VS l2, 230, 11 ff. (auch Philolaus ebd. 237, 47) nebst Berger,
Gesch. d. Erdkunde 197 f. (2. Aufh). Hier kommt es nur auf die
teleologische Erklärung an. Dafür wird Aristoteles zitiert. Das
Otto Immisch:
γάρ περί τον Ελλάνικον καί Κάδμον, έτι δ’ Έκαταίον, καί πάντες οί
τοιοΰτοι, παλαιοί παντάπασιν οντες, εις τάς μυθώδεις αποφάσεις άπέκλιναν
und den ganzen Exkurs 442 b 29 ff. Und doch ist’s mit diesem
modernen Überlegenheitsgefühl nicht getan. An der soeben mit-
aufgeführten Stelle 451 a 5 hat Diodor den von uns schon S. 15
behandelten Zusatz, der die Skepsis gegen eine Hypothese ent-
hält άνεφίκτου της επίνοιας ήμίν ούσης. Bei Diodor 3, 30, 4
wendet er sich direkt προς τούς άπιστούς διά το παράδοξον προς τάς
ιστορίας διακειμένους. Vgl. hierüber und über 3, 31, 2 oben S. 11.
In der schon behandelten Stelle über die Nilschwelle (Diodor 1,
41, 6) sagt er: εί δέ τάς αιτίας μηδείς άποδοΰναι δύναται μέχρι του
νυν..., ού προσήκει άθετεισθαι την ιδίαν άπόφασιν. πολλά γάρ
την φύσιν έναντι ως φέρειν, ών τάς αιτίας ο ύκ εφικτόν άνθρώ-
ποις ακριβώς έξευρείν und weiterhin: εί δέ τοΐς παρ’ ήμΐν γενο-
μένοις έναντίαν έχει τά λεγάμενα φύσιν, ού διά τοΰτ’ άπιστητέον.
Das alles sieht nicht nach bloßem Rationalismus aus, am wenig-
sten nach dem epikureischen. Man spürt, wie wir es schon einmal
aussprachen, auch in diesem hellenistischen Gelehrten einen Hauch
von Romantik, die zu glauben bereit ist, daß es in der Welt Dinge
gibt, von denen die Schulweisheit sich nichts träumen läßt. Die
φύσις ist ihm θεία und eine Gebärerin von Wundern. Hängt doch
die unsere Lebenserfahrung umgrenzende sublunare Welt zu-
sammen mit einer oberen Welt, aus der ein höheres Walten, wenn
auch nach der Tiefe zu immer abnehmend, in die unsere eindringt.
Das alles stimmt sehr gut zu den pythagoreisch-platonisch-peri-
patetischen Anschauungen, die der Anonymus in § 11 entwickelt.
Die Stoa, Posidonius und den späteren Neupythagoreismus, so-
viel sie auch ihrerseits von diesen Gedanken aufgenommen und
fortentwickelt haben, brauchen wir nicht zu bemühen.
Wir werden in den späteren Abschnitten des Stückes (§ 16ff.)
auf die zu § 11 entwickelte Denkhaltung des Agatharehides zu-
rückzugreifen haben.
* *
*
§ 12. — Die schräge Stellung des Tierkreises galt manchen
als pythagoreisches εύρημα; vgl. Aetius 340, 21 und zugehöriges
VS l2, 230, 11 ff. (auch Philolaus ebd. 237, 47) nebst Berger,
Gesch. d. Erdkunde 197 f. (2. Aufh). Hier kommt es nur auf die
teleologische Erklärung an. Dafür wird Aristoteles zitiert. Das