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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0088
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Otto Immisch:

Satz über den Tierkreis und die Planeten und Fixsterne die
Bemerkung anschließt: ούκ ολίγα δέ αυτών (sc. των άπλανών)
τής γής είναι μείζονα. Auch bei Agatharchides selbst finden wir
einen Hinweis auf die Beschränktheit der irdischen Raumver-
hältnisse, bei denen schon relativ kurze Abstände genügen
können, um klimatische Grundverschiedenheiten hervorzurufen:
ότι τούς των άνθρώπων διαφορωτάτους βίους ού πολύς διάμετρε! καί.
διορίζει τόπος (454 b 37ff. vgl. Diodor 3, 33, 7ff.).
Insbesondere aber dürfte, wie der anschließende § 14 über
das große Jahr nahelegt, der Gedankengang unserer Schrift sich
mit der Erörterung am Ende des ersten Buches der aristotelischen
Meteorologie nahe berührt haben, wo 352 a 17 ff. eine Theorie
getadelt wird, die bloße tellurische Veränderungen durch
kosmische erklären zu müssen glaubt, γελοΐον γάρ διά μικράς
καί άκαριαίας μεταβολάς κινεΐν το παν. ό δέ τής γής ογκος καί
μέγεθος ούθέν έστι δήπου προς τον δλον ουρανόν. Aristoteles’
eigene Ansicht ist: ότι γίγνεται διά χρόνων ειμαρμένων, οίον
έν ταΐς κατ’ ενιαυτόν ώραις χειμών, ούτω περιόδου τίνος μεγάλης
μέγας χειμών καί υπερβολή όμβρων. Also wie der Wechsel der
Jahreszeiten γένεσις und φθορά für das organische Lehen auf der
Erde verursacht, so verursacht eine umfassendere Periodizität
γένεσις und φθορά im geologischen Sinne. In solchem Zu-
sammenhang war es natürlich, auf das Kronosjahr als eina
unter den verschiedenen großen Umlaufszeiten zu kommen.
Noch im Text des Photius ist das καί zu beachten, mit dem er-
es einführt: οτι μέγαν ενιαυτόν καί την του Κρόνου περίοδόν φασιν.
In der Angabe über die Sonnengröße muß entweder, weil es
ούκ έλάττονα und nicht ού μείζονα heißt, das überlieferte τριακοντα-
πλασίονα in τριακοσιοπλασίονα (oder hieß es τριακοσιαπλασίονα ?)
geändert werden. (Zwischen 254 und 368 mal so groß, nach
Aristarch von Samos; vgl. Hultsch RE 2, 1845, 37). Oder aber es
ist ούκ vor έλάττονα falsch. Und dies dürfte die richtige Vermutung-
sein: 27 mal so groß als das der Erde setzte Eudoxus mit Thaies
das Volumen der Sonne (Hultsch RE 6, 940, 42). Die eigene
Ansicht (100mal größer) hat unser Autor, nach Photius zu schließen,
ausdrücklich als selbständig1 bezeichnet und sich für ihre Rich-
1 Denn Aristoteles (vgl. § 12) kann mit οδτος nicht gemeint sein.,
dessen Angaben über die Größe der Sonne im Vergleich zur Erde auf ein
unbestimmtes μείζων sich beschränken; z. B. Meteor. 345b 2, Psych. 428b 3..
Cael. 298a 19.
 
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