Agatharchidea.
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ποτέ μέν ύπό του θείου άναγόμεθα επί τά κρείττω, sowie ebd. 16:
εάν ουν τις θεραπεύση τό έν ήμΐν θειον. Es ist derselJ)e
religiös gestimmte Spiritualismus, den wir nun schon kennen.
14.
§ 17 und 18. — Der Mensch als Mikrokosmos. Der Ausdruck
selbst1 geht auf Democrit zurück (Fr. 34, VS l2, 398). Aristoteles
kennt ihn für das organische Wesen, das ζωον, überhaupt, Phvs.
252 b 26. Über die spätere Verbreitung, besonders in der Stoa
und bei den Christen vgl. Funk, Didascalia et constitutiones
apostolorum 1, 428; Gronau, Poseidonios 216 und Jäger, Nemesios
135 f. An unserer Stelle zeigt die Ausführung das zu erwartende
Gemisch platonischer und aristotelischer Terminologie. Aristo-
telisch ist schon das unplatonische Hervortreten der Bezeichnung
δυνάμεις. Aber neben Ausdrücken, die aus der aristotelischen
Reihe dieser "Vermögen” stammen (θρεπτικόν nebst αύξητικόν,
γεννητικόν, αισθητικόν, ορεκτικόν, κινητικόν κατά τόπον, διανοητικόν),
erscheinen 440 b 7 und 19 die platonischen Bezeichnungen θυμός
und επιθυμία2. Die platonische Dreizahl der Seelenteile wird er
vermutlich ebenso, wie es bei Cicero Tusc. 4, 10 geschieht, auf die
für pythagoreisch geltende Zweiteilung in rationis particeps
und rationis expers zurückgeführt haben (Pythagoras scheidet
το ζωτικόν und το λογικόν καί νοερόν, Aetius 391, 23). Die
neupythagoreischen Fälschungen, in denen gerade die platonische
Seelenteilung öfter begegnet, setzen doch wohl bereits voraus, daß
man über den Ursprung des Dogmas Entsprechendes lehrte. Auch
Posidonius’ Urteil dürfte nicht erst durch die Fälschungen bestimmt
sein (v. Wilamowitz, Platon 1, 391). Den platonischen Einschlag
nimmt man auch 440 b 20 wahr, wo in der Vorstellung eines
Wagenlenkers der Phädrusmythus nachklingt: εάν ούν τις θερα-
πεύση τό έν ήμΐν θειον ώσπερ ηνίοχον έγρηγορότα καί επιστήμονα έπιστήσας
(sc. αύτό αύτω). Gewiß streift unser Text hier aufs nächste heran
an die Stoa und Posidonius, die das gleiche Bild so gern verwenden
1 μερικός κόσμος bei einem Rhetor, Rabe, Rhein. Mus. 64, 1909, 571, 22.
Ideo yhysici mundum magnum hominem et hominem brevem mundum esse
dixerunt, Macrobius in Somn. Scip. 2, 12, 11. Mundus brevis auch Chalci-
dius 202. βραχύς ουρανός Philon π. κοσμοποιίας 27.
2 τη επιθυμία καί όρέξει muß Doppelausdruck für das επιθυμητικόν
sein. Deshalb war der Artikel vor όρέξει zu tilgen. Sonst entstünde zusam
men mit τω θυμω eine neue Dreiteilung.
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ποτέ μέν ύπό του θείου άναγόμεθα επί τά κρείττω, sowie ebd. 16:
εάν ουν τις θεραπεύση τό έν ήμΐν θειον. Es ist derselJ)e
religiös gestimmte Spiritualismus, den wir nun schon kennen.
14.
§ 17 und 18. — Der Mensch als Mikrokosmos. Der Ausdruck
selbst1 geht auf Democrit zurück (Fr. 34, VS l2, 398). Aristoteles
kennt ihn für das organische Wesen, das ζωον, überhaupt, Phvs.
252 b 26. Über die spätere Verbreitung, besonders in der Stoa
und bei den Christen vgl. Funk, Didascalia et constitutiones
apostolorum 1, 428; Gronau, Poseidonios 216 und Jäger, Nemesios
135 f. An unserer Stelle zeigt die Ausführung das zu erwartende
Gemisch platonischer und aristotelischer Terminologie. Aristo-
telisch ist schon das unplatonische Hervortreten der Bezeichnung
δυνάμεις. Aber neben Ausdrücken, die aus der aristotelischen
Reihe dieser "Vermögen” stammen (θρεπτικόν nebst αύξητικόν,
γεννητικόν, αισθητικόν, ορεκτικόν, κινητικόν κατά τόπον, διανοητικόν),
erscheinen 440 b 7 und 19 die platonischen Bezeichnungen θυμός
und επιθυμία2. Die platonische Dreizahl der Seelenteile wird er
vermutlich ebenso, wie es bei Cicero Tusc. 4, 10 geschieht, auf die
für pythagoreisch geltende Zweiteilung in rationis particeps
und rationis expers zurückgeführt haben (Pythagoras scheidet
το ζωτικόν und το λογικόν καί νοερόν, Aetius 391, 23). Die
neupythagoreischen Fälschungen, in denen gerade die platonische
Seelenteilung öfter begegnet, setzen doch wohl bereits voraus, daß
man über den Ursprung des Dogmas Entsprechendes lehrte. Auch
Posidonius’ Urteil dürfte nicht erst durch die Fälschungen bestimmt
sein (v. Wilamowitz, Platon 1, 391). Den platonischen Einschlag
nimmt man auch 440 b 20 wahr, wo in der Vorstellung eines
Wagenlenkers der Phädrusmythus nachklingt: εάν ούν τις θερα-
πεύση τό έν ήμΐν θειον ώσπερ ηνίοχον έγρηγορότα καί επιστήμονα έπιστήσας
(sc. αύτό αύτω). Gewiß streift unser Text hier aufs nächste heran
an die Stoa und Posidonius, die das gleiche Bild so gern verwenden
1 μερικός κόσμος bei einem Rhetor, Rabe, Rhein. Mus. 64, 1909, 571, 22.
Ideo yhysici mundum magnum hominem et hominem brevem mundum esse
dixerunt, Macrobius in Somn. Scip. 2, 12, 11. Mundus brevis auch Chalci-
dius 202. βραχύς ουρανός Philon π. κοσμοποιίας 27.
2 τη επιθυμία καί όρέξει muß Doppelausdruck für das επιθυμητικόν
sein. Deshalb war der Artikel vor όρέξει zu tilgen. Sonst entstünde zusam
men mit τω θυμω eine neue Dreiteilung.