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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0096
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96

Otto Immisch:

{weshalb Jäger in unserem Text 440 a 40 τε einsetzt), τοΐς δέ
άλόγοις καί έν τούτοις μέν, έξ έπιμέτρου δέ κατά τε την καΚ’ ορμήν
κίνησιν καί κατά την ορεξιν (hier = έπιΕυμίαν, vgl. oben S. 93), καί τον
Αυμόν καί την αισθητικήν καί άναπνευστικήν δύναμιν. ταΰτα γάρ
άπαντα κοινά τοΐς άνΑρώποις καί τοΐς άλόγοις έστίν, εί καί μή πάσι
πάντα, συνάπτεται δέ διά του λογικού ταΐς άσωμάτοις καί νοεραΐς φύ-
σεσι λογιζόμενος καί νοών καί κρίνων εκαστα καί τάς άρετάς μεταδιώκων
καί των άρετών τον κολοφώνα, τήν εύσέβειαν άσπαζόμενος. διό καί
ώσπερ έν με-άορίοις έστί νοηστής καί αισθητής ούσίας, συναπτόμενος
κατά μέν το σώμα καί τάς σωματικάς δυνάμεις τοΐς άλόγοις ζώοις τε
καί τοΐς άφύχοις, κατά δέ τό λογικόν ταΐς άσωμάτοις ούσίαις, ώς εΐρη-
ται πρότερον. ό γάρ δημιουργός έκ του κατ’ ολίγον έοικεν έπισυνάπτειν
άλλήλαις τάς διαφόρους φύσεις, ώστε μίαν είναι καί συγγενή τήν πάσαν
κτίσιν. Freilich gerade diese Einheit und Kontinuität (έκ του κατ’
ολίγον έπισυνάπτειν) betont Agatharchides keineswegs, und so wenig
ist die Grenz- und Mittelstellung des Menschen für ihn ein Anlaß
zu Lob und Preis (wie es auch in einer ähnlichen Stelle bei Philon
der Fall ist? περί κοσμοποιίας 51), daß er vielmehr bestrebt ist,
gerade die Unvollkommenheit der Menschennatur aus diesem
ihrem Wesen zu erklären.
Trotz alledem ist die Entwicklungslinie leicht kenntlich^ die
von unserem Eklektiker zum stoischen Eklektizismus des Posido-
nius hinführt. Warum soll dieser auch nicht, wie wir ihn schon
in einem früheren Falle schriftstellerisch abhängig von Agathar-
ehides fanden (S. 42), in der gleichen Abhängigkeit in dieser Hin-
sicht sich befinden, soweit nicht überhaupt allgemeinere Gedanken-
strömungen, denen auf zeitlich verschiedenen Etappen beide zu-
gehören, den Sachverhalt zu erklären vermögen ? Ganz ist das
letztere wohl nicht der Fall angesichts der wörtlichen Berührungen,
die unser Text mit dem gleichwohl von spürbar verschiedenem
Geist getragenen Stücke aufweist, das Nemesius erhalten hat.
Auf die gleiche Art Zusammenhang weist zuguterletzt auch
noch ein anderer, sehr merkwürdiger Nachklang unseres Textes
hin, der sich an gar absonderlicher Stelle findet, in den apostoli-
schen Konstitutionen, in einem nicht zur Didache gehörigen Lob-
preis auf Gott den Schöpfer, insonderheit des Menschen 7, 34, 6
(vgl. 8, 12, 17), worauf Werner a. a. 0. hingewiesen hat, nach
Vorgang des Thes. gr. s. v. πένταΕλος. Statt μικρός κόσμος heißt
es da freilich κόσμου κόσμος, aber auch dies will einen Extrakt
sozusagen aus dem Kosmos bezeichnen (kurz vorher: κοσμοπολίτης).
 
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