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Goldschmidt, Richard H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 6. Abhandlung): Postulat der Farbwandelspiele — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38940#0014
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R. H. Goldschmidt:

war es für mich, bei dieser Art der ornamentalen Lichtmalerei auch
eine raumgestaltende Wirkung zu beobachten; bei vielen Licht-
bildern -—- bei den einen weniger, bei den anderen mehr -—• schien
es deutlich, als ob von den Grenzen des Lichtbildes an sich eine
zweite Kuppel von kleinerem Radius über der ersten erhöbe . . .
- In einem anderen Raume meiner Ausstellung, einer Rotunde,
in der in sieben Kabinen eine Skulptur in siebenmal verschiedener
Releuchtung gezeigt wurde, blieb über den Kabinen ein Fries
von ungefähr 2 m Höhe. Auf diesem wurde durch sieben, an der
gegenüberliegenden Wand dicht nebeneinander strahlenförmig (von
der Fa. Ed. Liesegang, Düsseldorf) aufgestellten Projektions-
apparaten, sieben zeichnerische Rilder projiziert, und zwar mit
einer Schärfe, daß sie auch bei Releuchtung der Rotunde gut
erkennbar waren. Auch diese Ausführung der Lichtmalerei oder
Lichtornamentik will nur in ihrer grundsätzlichen Bedeutung als
Beispiel gewertet sein.« („Licht und Lampe“, Rundschau f. d. Be-
leuchtungsindustrie . . ., Berlin am 14. 7. 1927, Heft 14, S. 455/56.)
Falls sich nun irgendein Zusammenhang zwischen Opti-
schem und Akustischem zeigen würde, erhöben sich weitere
Fragen nach den hierfür grundlegenden Beziehungen.
Was ist wissenschaftlich hierüber bekannt ? Was lehren bei-
spielsweise über „die audition coloree“ W. Wundt (i. d. Grundz.
d. physiol. Psychol.6 II, 1910, 362), was über „Entstehung und
Bedeutung der Synästhesien“ R. Hennig (i. d. Z. Ps. X, 1896,
183ff.), was über „paradoxe Nebenvorstellungen“ G. Itelson (a. d.
III. intern. Kongr. f. Ps„ München 1896), was über ,,. . . audition
coloree hallucinatoire“ Lemaitre (i. d. Arch. de Psychologie III,
1904, 164ff-), was „über absolute Auffälligkeit der Farben“ R. Ame-
seder (1914), was über „Psychologie und Pathologie der Vor-
stellung“ Wallaschek (1905), was über „die akustisch-chroma-
tischen Synopsien“ K. Langenbeck (i. d. Z. Ps. II, III L, 1913,
159 ff.), was über „Farbenhören“ (chromatische Phonopsien bei
Musik) Fr. Wehofer (i. d. Z. Ang. Ps. VII, 1913, 1 ff.), was „über
Mitempfindungen, insbesondere über farbiges Hören“ G. Mari-
nesco (Deutsche Revue II, 1914, 207), was über ,,. . . synaesthesia“
Ch. S. Myers (Brit. J. Ps. VII, 1914/15, 112), was „über das
Zustandekommen von Mitempfindungen“ F. Winkler (1915), was
„über Farbenhören“ K. Lotz (Z. f. Psychotherapie u. med. Ps.
VII, 1919, 92ff.), was über „Farbenmusik“ B. Diebold (Z. f.
Musik, Melos-Verl., II, 1921, 256), was über „Farbenhören und
 
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