Postulat der Farbwandelspiele.
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ten oder scheinbaren Bewegungen stünde, die (synergetisch oder
miteinander konkurrierend) den einzelnen Farben und den einzelnen
Formgebilden als solchen adäquat wären. — Indessen wäre eine
„Erweiterung“ des Farbwandelspiels zu „Farb-Form-Wandel-
spielen“ (hinsichtlich der Einführung einer besonderen „weiteren“
Komponente in das Gesamterlebnis) einigermaßen analog der „Er-
weiterung“ zur „Farblichtmusik“ (nach 7.); und so gilt hierfür
Entsprechendes. Und analog wie für optische und akustische Kom-
ponenten einer Farblichtmusik, ist auch für den Wandel der „Far-
ben“ als solcher und für den Wandel der einzelnen „Formen“ die
Wertakzentverteilung unterschiedlich denkbar; es könnten beide
Partner gleichberechtigt, oder es könnte der eine oder der andere
Partner als Begleit- oder Ergänzungsmoment des anderen oder des
einen zur Geltung gelangen. Jedenfalls ergibt sich wiederum die
Möglichkeit und die Zulässigkeit des Versuches, „die postulier-
ten Farbwandelspiele lediglich durch entsprechende
Färbdarbietungen zu erzielen“. Dann sind „die Farb-Kom-
positionen in einer weiter und weiter fortschreitenden Umwand-
lung und Bewegtheit als Farbwandelspiele“ und „die Farbe-Form-
Kompositionen in einem bildmäßigen Buhestand“ (entsprechend
ihrer unterschiedlichen Herleitung) wie zweierlei Kunstgattungen
(z. B. wie Mimodrama und Bezitationskunst) auseinander zu halten;
und es ließe sich denken, daß etwa (wie die Oper zu Schauspiel und
Musik, so auch) „Farbe-Form-Wandelspiele“ und „Farblichtmusik“
als weitere Kunstgattungen zu Farbwandelspielen und Farbe-Form-
Kompositionen hinzutreten würden, falls es Postulate gäbe, denen
sie adäquat wären.
11. Läszlö zeigte das Optische seiner Farblichtmusik, ähnlich
wie Hirsciifeld-Mack sein Farbschattenspiel, auf einem von
hinten beleuchteten transparenten Projektionsschirm oder auch
auf einer von vorn über die Köpfe der Zuschauer hinweg beleuch-
teten Projektionswand. Die Projektionsfläche war in man-
nigfaltiger Gliederung von mehrerlei Farben erfüllt und
erinnerte so bisweilen an das Aussehen eines Buchvorsatzpapieres.
Planimetrisch-einfache Figuren traten nicht hervor. Das gesamte
Farben-Mosaik zeigte sich vielmehr auch im einzelnen mannig-
faltig ausgestaltet. Dementsprechend war, wenigstens zumeist,
eine bestimmte Beziehung zwischen Farbe und Form nicht erkenn-
bar. Überhaupt konnten bei einer ungestörten Betrachtung die
„Farben als solche in ihrem Wandel“ ganz ausgesprochen hervor-
treten.
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ten oder scheinbaren Bewegungen stünde, die (synergetisch oder
miteinander konkurrierend) den einzelnen Farben und den einzelnen
Formgebilden als solchen adäquat wären. — Indessen wäre eine
„Erweiterung“ des Farbwandelspiels zu „Farb-Form-Wandel-
spielen“ (hinsichtlich der Einführung einer besonderen „weiteren“
Komponente in das Gesamterlebnis) einigermaßen analog der „Er-
weiterung“ zur „Farblichtmusik“ (nach 7.); und so gilt hierfür
Entsprechendes. Und analog wie für optische und akustische Kom-
ponenten einer Farblichtmusik, ist auch für den Wandel der „Far-
ben“ als solcher und für den Wandel der einzelnen „Formen“ die
Wertakzentverteilung unterschiedlich denkbar; es könnten beide
Partner gleichberechtigt, oder es könnte der eine oder der andere
Partner als Begleit- oder Ergänzungsmoment des anderen oder des
einen zur Geltung gelangen. Jedenfalls ergibt sich wiederum die
Möglichkeit und die Zulässigkeit des Versuches, „die postulier-
ten Farbwandelspiele lediglich durch entsprechende
Färbdarbietungen zu erzielen“. Dann sind „die Farb-Kom-
positionen in einer weiter und weiter fortschreitenden Umwand-
lung und Bewegtheit als Farbwandelspiele“ und „die Farbe-Form-
Kompositionen in einem bildmäßigen Buhestand“ (entsprechend
ihrer unterschiedlichen Herleitung) wie zweierlei Kunstgattungen
(z. B. wie Mimodrama und Bezitationskunst) auseinander zu halten;
und es ließe sich denken, daß etwa (wie die Oper zu Schauspiel und
Musik, so auch) „Farbe-Form-Wandelspiele“ und „Farblichtmusik“
als weitere Kunstgattungen zu Farbwandelspielen und Farbe-Form-
Kompositionen hinzutreten würden, falls es Postulate gäbe, denen
sie adäquat wären.
11. Läszlö zeigte das Optische seiner Farblichtmusik, ähnlich
wie Hirsciifeld-Mack sein Farbschattenspiel, auf einem von
hinten beleuchteten transparenten Projektionsschirm oder auch
auf einer von vorn über die Köpfe der Zuschauer hinweg beleuch-
teten Projektionswand. Die Projektionsfläche war in man-
nigfaltiger Gliederung von mehrerlei Farben erfüllt und
erinnerte so bisweilen an das Aussehen eines Buchvorsatzpapieres.
Planimetrisch-einfache Figuren traten nicht hervor. Das gesamte
Farben-Mosaik zeigte sich vielmehr auch im einzelnen mannig-
faltig ausgestaltet. Dementsprechend war, wenigstens zumeist,
eine bestimmte Beziehung zwischen Farbe und Form nicht erkenn-
bar. Überhaupt konnten bei einer ungestörten Betrachtung die
„Farben als solche in ihrem Wandel“ ganz ausgesprochen hervor-
treten.