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Goldschmidt, Richard H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 6. Abhandlung): Postulat der Farbwandelspiele — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38940#0076
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76

R. H. Goldschmidt:

Einzelgestalt von Hand mitbeherrschbaren, sich wandelnden, ent-
stehenden und vergehenden Farbflecken, mit mannigfaltig vari-
ierender Bewegungs-Richtung und mit willkürlich regulierbarer
Bewegungs-Geschwindigkeit, hei willkürlich beherrschbarer Varia-
bilität jeweils einer Gruppe farbig-leuchtender Flecken, im beson-
dern ihres Farb-Tons, ihrer Farb-Sättigung und Helligkeit, sowie
endlich bei willkürlicher Regulierbarkeit der Unschärfe durch den
Abstand des ,Reformators“ von der Bildbühne, auf welche die
Objektivlinse eingestellt worden war.
Um das Gesichtsfeld vollkommen, oder in beliebig variabler
Weise, mit den Farbdarbietungen erfüllen zu können, wurde eine
innen spiegelnde, gleichsam ,,pankaleidoskopische“ Röhre vor das
Auge des Beobachters montiert. Die Röhre war in ihrem lichten
Querschnitt kreisförmig oder regelmäßig polygonal. Das Reflexions-
vermögen der Spiegelung innerhalb der Röhre war durchgehend
gleich, oder vom distalen zum proximalen Ende hin abgestuft
(schon am distalen Ende, zur Verwischung des Übergangs vom
direkt zum gespiegelt Gesehenen). Recht bequem herstellbar war
eine pankaleidoskopische Röhre aus dem Zylinder einer Gasglüh-
lichtlampe durch Umkleben mit Staniolpapier.
Um in beliebigen Übergängen jeden gewünschten Farbton
während der Exposition willkürlich herstellen zu können, wurden
in einen vertikalen Lichtstrom übereinandergeschaltete Flüssigkeits-
filter gebracht, deren jedes durch Einstellung seiner Schichthöhe
für sich regulierbar war, indem ein Flüssigkeits-Verdrängungs-
körper in einem anderen Gefäß gesenkt oder gehoben wurde,
während dieses andere Gefäß mit dem Lichtfilter-Trog durch eine
kommunizierende Röhre verbunden war.
Um auch bei einer an sich scharfen Abbildung eines ,,Defor-
mators“ die gewünschte Un schärfe der farbig leuchtenden Punkte
oder der Farblicht-flecken hersteilen, oder um die Unschärfe ver-
mehren oder variieren zu können, wurden lichtstreuende Medien
verwandt, deren Lichtstreuungseffekt sich durch ihre besondere
Auswahl und durch ihre Schichtdicke regulieren ließ.
Um Symmetrie in die Farbdarbietungen bringen zu können,
wurden zwei ebene Spiegel, nach Art eines Kaleidoskops, mit ver-
stellbarem Neigungswinkel montiert.
Um mannigfaltige kaleidoskopische Effekte in die
Farbdarbietungen bringen, oder um solche Effekte modifizieren
oder vermehren zu können, wurde ein Satz von annähernd parallel
 
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