8 J. Koch und H. Teske Gusanus-Texte: I. Predigten, 6.
stück unserer Veröffentlichung betrachten; bei der zweiten (Pre-
digt LXXI) konnte er sehr viel kürzer gehalten werden, einmal
weil sich manche Gedanken aus der ersten Predigt wiederholen,
sodann weil wir es mit einer Nachschrift zu tun haben, die den
Gedankengang des Predigers im einzelnen nur unvollkommen
wiedergibt. Die Übersetzung der beiden Predigten ist das Ergebnis
gemeinsamer Arbeit, bei der wir — das sei mit Dank anerkannt —-
von H. Roos (Breslau) treu unterstützt wurden. Sie hat uns viel
Mühe gemacht, da wir uns vor allem bestrebten, folgerichtig zu
übersetzen, d. h. ein mittelhochdeutsches Wort jeweils mit dem-
selben neuhochdeutschen Wort wiederzugeben; z. B. verstentelich
(verstendig) mit 'vernünftig’; kranck mit 'geschwächt’ usw. Wenn
sich das auch nicht immer durchführen läßt, weil manches Wort
eine mehrfache Bedeutung hat, so muß dem Übersetzer der Grund-
satz der Folgerichtigkeit doch immer vor Augen stehen; andern-
falls wird die Übersetzung zu einem Produkt subjektiver Willkür.
Dieser Gefahr wollten wir nach Möglichkeit entgehen.
Die beiden lateinischen Stücke sind von J. Koch heraus-
gegeben und erläutert1; die Übersetzung ist in gemeinsamer Arbeit
mit H. Roos entstanden. Die Vaterunser-Auslegung in der Predigt
CLXXXXIV ist bereits von F. A. Sci-iarpff2 übersetzt worden;
wir haben diese Arbeit zu Rate gezogen und von ihr gelernt.
Welchen Anteil wir an den nachfolgenden Untersuchungen und
Erläuterungen der vier Stücke haben, ergibt sich wiederum aus
unseren Fachgebieten; es ist aber auch im einzelnen kenntlich
gemacht.
Dieser Arbeit ist eine Abbildung der sogenannten Kapistran-
kanzel beigegeben, die heute an einer Außenwand von St. Stephan
in Wien angebracht ist. Ursprünglich stand diese Kanzel mitten
auf dem Friedhof der Domkirche, und es ist sehr wahrscheinlich,
daß Cusanus von ihr aus 1451 zur Wiener Bevölkerung gepredigt
hat. Wir danken Herrn Kollegen Dagobert Frey (Breslau) für
seine Bereitschaft, unserer Arbeit einige geschichtliche Angaben
über dieses Kunstwerk beizugeben (Anhang I, S. 278 f.).
Die zweite Abbildung gibt die Hildesheimer Cusanus-Tafel
wieder; über sie vgl. Anhang II. S. 280ff.
Endlich sei allen denen gedankt, die uns geholfen haben,
insbesondere dem Feiter der Handschriftenabteilung der Heidel-
1 Über die Editionsgrundsätze vgl. SB. 1936/37, H. 2, S. 67ff.
2 Die wichtigsten Schriften usw. S. 505—511.
stück unserer Veröffentlichung betrachten; bei der zweiten (Pre-
digt LXXI) konnte er sehr viel kürzer gehalten werden, einmal
weil sich manche Gedanken aus der ersten Predigt wiederholen,
sodann weil wir es mit einer Nachschrift zu tun haben, die den
Gedankengang des Predigers im einzelnen nur unvollkommen
wiedergibt. Die Übersetzung der beiden Predigten ist das Ergebnis
gemeinsamer Arbeit, bei der wir — das sei mit Dank anerkannt —-
von H. Roos (Breslau) treu unterstützt wurden. Sie hat uns viel
Mühe gemacht, da wir uns vor allem bestrebten, folgerichtig zu
übersetzen, d. h. ein mittelhochdeutsches Wort jeweils mit dem-
selben neuhochdeutschen Wort wiederzugeben; z. B. verstentelich
(verstendig) mit 'vernünftig’; kranck mit 'geschwächt’ usw. Wenn
sich das auch nicht immer durchführen läßt, weil manches Wort
eine mehrfache Bedeutung hat, so muß dem Übersetzer der Grund-
satz der Folgerichtigkeit doch immer vor Augen stehen; andern-
falls wird die Übersetzung zu einem Produkt subjektiver Willkür.
Dieser Gefahr wollten wir nach Möglichkeit entgehen.
Die beiden lateinischen Stücke sind von J. Koch heraus-
gegeben und erläutert1; die Übersetzung ist in gemeinsamer Arbeit
mit H. Roos entstanden. Die Vaterunser-Auslegung in der Predigt
CLXXXXIV ist bereits von F. A. Sci-iarpff2 übersetzt worden;
wir haben diese Arbeit zu Rate gezogen und von ihr gelernt.
Welchen Anteil wir an den nachfolgenden Untersuchungen und
Erläuterungen der vier Stücke haben, ergibt sich wiederum aus
unseren Fachgebieten; es ist aber auch im einzelnen kenntlich
gemacht.
Dieser Arbeit ist eine Abbildung der sogenannten Kapistran-
kanzel beigegeben, die heute an einer Außenwand von St. Stephan
in Wien angebracht ist. Ursprünglich stand diese Kanzel mitten
auf dem Friedhof der Domkirche, und es ist sehr wahrscheinlich,
daß Cusanus von ihr aus 1451 zur Wiener Bevölkerung gepredigt
hat. Wir danken Herrn Kollegen Dagobert Frey (Breslau) für
seine Bereitschaft, unserer Arbeit einige geschichtliche Angaben
über dieses Kunstwerk beizugeben (Anhang I, S. 278 f.).
Die zweite Abbildung gibt die Hildesheimer Cusanus-Tafel
wieder; über sie vgl. Anhang II. S. 280ff.
Endlich sei allen denen gedankt, die uns geholfen haben,
insbesondere dem Feiter der Handschriftenabteilung der Heidel-
1 Über die Editionsgrundsätze vgl. SB. 1936/37, H. 2, S. 67ff.
2 Die wichtigsten Schriften usw. S. 505—511.