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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0036
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36 J. Koch und H. Teske Cusanus-Texte: I. Predigten, 6.
genant wirt, fo er rechter vnd warer ift. Vnd dar vmb eyn war-
haftig name ift eyn rechte gelichnijs des genampten vnd is als eyn
begrifflich wort, das da flufet auff der macht des verftentenijs vnd
is eyn glichnijs des verftentenijs. Alfo is der „namen“ gottes des
5 vaters eyn oberfte wort glich der verftentelicher naturen des vaters.
Vnd want der „name“ allergelichfte is dem vater vnd der oberfte
name is der nicht warer, rechter ader glicher fyn mach, fo mach
der „name“ nijt mynner fyn dan der vater. Anders were er mynner,
fo mocht er mere fyn dan er were, vnd alfo weer er nijt der oberfte
10 warheftichfter name. Synt aber das er glich dem vater ift, fo is er
glich got als der vater. Aber got der vater ys eyn eynige orfprung
aller dinge, als oben gefcriben ftait. Darvmb muß der „name“,
der dem vater glich is, derfelbe eynige got fyn der der vater ys,
wye wol der „name“ der vater nicht en is, fonder des vaters name ||
Tr 114 v g[en wjr jeg wipeil) das er jg von dem yater als fyne oberfte
gelichnis, nennen mögen den fon in eyme gelichnijffe der fynlicher
gebürt dae der fon von dem vater ys. Aber als keyn fon off diffem
ertricht fyme vater als glich is, er mochte yme wol glicher fyn, fo
ift das keyn ding moch dem andern nummer als glich fyn, es mocht
20 wol glicher fyn; want das alleroberft vnd wairhaftichfte gelichnis
is allein des vaters fon ader „name“. Dar vmb ift alle gelichnis
off diffem ertrich gemenget mit vngelich, vnd ift gottes des vaters
1. er + ye ST rechter] gerechter S vnd2> M vnd2bis 2.
genampten >S
2. als > SM 3. da > M der > T vnd bis 4. verftentenijs > M
5. eyn bis vaters > M
7. gleicher oder rechter oo S ader] vnd TM fyn>M mach2 > S
8. Anders] wann T Anders bis 9. were > S weer] war T
11. eyn > S eyn eynige > M 12. als + hic M ftait] ift S
Darvmb bis 13. ys > S 13. derfelbe bis ys > M 14. fonder] an T
15. fyne oberfte gelichnis] supremum equale M
16. nennen] nemen S fon > S +patris M in eyme] nym ein T
gelichnijffe -f in T
17. dae] der S ift von dem vatter oo T aber als > T
18. fyme] Lücke in S ift feinem vater alfo gleich oo T er + er S
wol] noch T fo] alfo T
19. ift das > T keyn ding] nihil M moch] mag KT moch . . . fyn]
erit M als] fo T es bis 20. fyn > SM
20. wol] ym noch T fyn + vnd T want + nun T
gelichnis bis 21. alle > S
22. diffem >M gemenget + vnd vermifchtT des>T des vaters >M

1—4. Der Name ist ein 'Gleichnis’ im Sinne von "Ebenbild’, "Abbild’. Vgl.
Sermo 16, S. 24, 11—15: Verbum enim est similitudo ipsius intellectus, in
 
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