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Erstes Kapitel: Die handschriftl. Überlieferung usw. §3.

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sichtlich folgt er einem formalen Sprachwillen, der sich in das be-
kannte Bild des Tegernseer Humanismus gut einfügt1.
5. Aus T sind Te, V, F abgeschrieben. In Te haben sich eine
Reihe kleiner Mißverständnisse und Fehler eingeschlichen, gelegent-
lich dadurch, daß Randkorrekturen nicht beachtet worden sind.
So fehlt z. B. 48, 1 dye genanten gaben. Oder Nachträge in T sind
an eine falsche Stelle geraten: so steht das von T nach vijle 70, 8
am Rande nachgetragene reichtumb in Te vor gyricheit. Der am
unteren Blattrand in T fol. 266r nachgetragene Satzteil steht in
Te nach dem letzten Wort von T 266r: gefaczt2. — V stellt gele-
gentlich leicht um, ersetzt hie und da mundartfremde oder ver-
altende Wörter durch andere (z. B. oft bekorung durch verjuechung).
48, 1 fehlt (wie in Te) die Randkorrektur aus T, statt dessen
schreibt V: alle ding flieffen. 56, 10 ist das in T übergeschriebene
daz erst nach gots eingerückt. ■— F enthält kleine, bisweilen sinn-
störende Fehler; die Korrekturen in T sind nicht immer beachtet
worden.
6. Die deutsche Vorlage von M weicht sowohl von der von
TrK, wie von ST ab. Immerhin sei die Übereinstimmung mit
ST 54, 16, mit Tr 58, 5, ferner die Lesart geteilet 78, 4 (gegen
TrKST) angemerkt.
Somit haben zumindest 3 verschiedene Abschriften aus der
Kanzlei des Kardinals unseren Hss. zugrunde gelegen: eine sehr
gute für Tr und K, eine weitere für M, eine dritte, schon leicht
veränderte für S und T. TrK geben den echten, noch mit den
Notae versehenen und in Randbemerkungen das Handexemplar
verratenden Text. S ist eine schlechte, M die Übersetzung einer
besseren Abschrift, T (und die davon abgeschriebenen Hss. Te,
V, F) ist eine glättende Überarbeitung.
7. Der kritische Text hat sich demnach vor allem nach TrK
zu richten, für seine Sprachform ist die von Tr beizubehalten, da
die eigenartige Mischung von Mundart und Schriftsprache in Tr
durchaus dem Brauch der Kardinalskanzlei entspricht. Offensicht-
liche Verschreibungen sind vor allem nach K berichtigt, doch wur-
den Schreibungen, die in einer Trierer Hs. immerhin möglich sind,
grundsätzlich nicht angetastet. Gegen die Hss. TrKSM ist 38, 6
1 Vgl. V. Redlich, Tegernsee und die deutsche Geistesgeschichte, S. 114;
120 ff.
2 Vgl. auch oben S. 4 Anm. 2.
 
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