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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0280
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Anhang II
Die Cusanus-Tafel von St. Lamberti in Hildeslieim
Auch die zweite dieser Abhandlung beigegebene Abbildung
gibt ein Monument wieder, das seine Entstehung der Legations-
reise des Cusanus verdankt. Es ist eine der Tafeln, die der Kar-
dinal zur religiösen Unterweisung des einfachen Volkes in den
Kirchen von Hildesheim aufhängen ließ. Unseres Wissens ist sie
allein erhalten geblieben; früher in der Pfarrkirche St. Lamberti
befindlich, hängt sie jetzt im Römer-Museum. Nach einer freund-
lichen Mitteilung des Direktors, Herrn Prof. Dr. Fr. Schöndorf,
ist die Platte von Eichenholz und mißt 1,55 x 0,60 m. Sie umfaßt
44 Zeilen Text, der mit Ölfarbe schwarz auf den weißen Grund
gemalt ist. Die großen Buchstaben und die Titel der vier Stücke
sind rot. Auf der Abbildung sind sie dadurch leicht zu erkennen,
daß sie dunkler erscheinen und auch in den Teilen der Tafel, die
sonst weithin zerstört sind, klar hervortreten. Das Ganze ist in
einem Rahmen mit roten, gelben und blauen Leisten unter Glas.
Mit dieser Tafel haben sich nicht nur die Cusanus-Biographen1,
sondern auch die Geschichtsschreiber von Niedersachsen2, beson-
ders die von Hildesheim3, die Germanisten4 und die Erforscher der
Geschichte des christlichen Unterrichts5 befaßt, ohne freilich immer
von ihren gegenseitigen Bemühungen zu wissen. Die Forschungs-
ergebnisse lassen sich kurz zusammenfassen. Der große Pariser
1 E. Vansteenbergiie, Le Cardinal Nicolas de Cues, 1920, S. 102.
2 G. Calvör, Saxonia inferior antiqua gentilis et christiana. Das ist:
Das alte heydnische und christliche Nieder-Sachsen, Goslar 1714, I. Teil,
III. Buch, V. Kap. (Von der Alt-Sachsen Sprache), § 254, S. 105f.
3 J. B. Lauenstein, Hildesheimische Kirchen- und Reformations-
Historie, Neue Auflage, Hannover 1745, Teil VIII, § 6, S. 14. H. A. Lüntzel,
Geschichte der Diöcese und Stadt Hildesheim, Teil 2, Hildesheim 1858, S. 429.
A. Bertram, Geschichte des Bistums Hildesheim I, 1899, S. 410f.
4 G. Borchling in: Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche
Sprachforschung 24 (1903), 66ff.
5 Fr. Falk, Cardinal Nicolaus von Cusa in Rom und Cues a. d. Mosel,
Der Katholik 72 (1892), I 96. Ders., Katechismus-Haustafeln als Lehrmittel
des ausgehenden Mittelalters, Literarische Beilage der Köln. Volkszeitung
Nr. 23 vom 4. 6. 1908. H. Mayer in Lexikon für Theologie und Kirche V, 881.
 
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