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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 5. Abhandlung): Shakespeares Name und Herkunft — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42024#0012
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Johannes Hoops: Shakespeares Name und Herkunft

in der Wiedergabe desselben mit noch größerer Willkür verfuhren.
Der Name einer Person wird oft von demselben Schreiber in ein
und derselben Urkunde verschieden geschrieben. Es kommt hinzu,
daß die Schreiber offenbar vielfach nach Gehör schrieben, so wie
sie die Namen verstanden, und daß sie ihre eignen Schreibgewohn-
heiten hatten. So erklären sich manche Absonderlichkeiten in der
Wiedergabe des Namens Shakespeare. Aber viel machte sicherlich
auch die Lautgestalt des Namens selbst aus, die, wie wir
sehen werden, gleichfalls schwankte und zu verschiedenartigen
Schreibungen geradezu herausforderte.
Wenden wir uns jetzt der Schreibung des Namens Shakespeare
im einzelnen zu.
Der Anlaut wird bald mit Sh, bald mit Sch, bald mit S ge-
schrieben. Von den 103 verschiedenen Schreibungen haben 81 im
Anlaut Sh, 11 Sch, 10 S, 1 Ch. Über die Schreibung mit anlauten-
dem S statt Sh oder Sch, die schon in dem ältesten Beleg auftritt
(s. oben S. 8), wird später zu handeln sein. Chacsper mit franz.
ch für [s] ist eine vereinzelte Schreibung die 1476 in Rowington
(Warw.) vorkommt1.
Beachtenswert ist die Behandlung des e in der Mitte des Na-
mens. Im 13. und 14. Jahrhundert überwiegen bei wei-
tem die Formen mit dem Mittelvokal. Von 34 oben (S. 8—10)
angeführten Belegen haben 27 das mittlere e; 1 hat o, und nur 6
sind ohne Mittelvokal. Die herrschende Schreibung in
dieser Zeit ist Shakespere. Formen ohne mittleres e sind zuerst in
Staffordshire belegt (1362 Shaspere, 1371 Saksper), dann in York-
shire (1378 Schahs per) und Warwickshire (1416 u. 1417 Shakspere).
Die Form Shakspere in Essex (1381) ist unsicher. Im 15. und 16.
Jahrhundert stehen beide, die Formen mit und ohne Mittel-
vokal, ungefähr gleich häufig neb eneinander, wie eine Prüfung
der von Chambers (II 355-—70) zusammengestellten Belege ergibt.
In Warwickshire, wo der Name in dieser Zeit am häufigsten
belegt ist, ist die Schreibung ohne Mittelvokal e herr-
schend, meist mit den Formen Shak-, Shack- oder Shax- in der
ersten Silbe2. In den Ratsbüchern von Stratford findet sich der
Name von John Shakespeare, des Dichters Vater, 166 mal in 14
verschiedenen Formen; unter diesen überwiegen bei weitem die
Formen ohne Mittelvokal: 69 mal Shaxpeare, 18 mal Shaxpere, 17
1 Chambers II 359 oben.
2 Chambers II 373.
 
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