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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0173
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kennen.*'^ Anders als Namovuddhäya und Vikhyätaraksita trägt der König
keine Blumen über den Ohren.
Die beiden über der Brust gekreuzten Bänder werden durch eine große,
runde Platte zusammengehalten. Das Gewand hat die üblichen Aufschläge.
Teile des Untergewandes sind zu erkennen. An der rechten Seite der Figur ist
der Zipfel eines Umhanges zu sehen, der über den Rücken hängt. Dieser ist
auf dem Rücken jedoch hier wie bei Samkarasena nur von der Gürtelhöhe
nach unten angedeutet, wie sich bei einer Überprüfung am Original am 3.
April 2003 in Chicago ergab.
Das Schwert des Königs ist so fein ausgearbeitet, daß Einzelheiten erkennbar
werden.
In der linken ffand hält Nandivikramädityanandi ein Räuchergefäß derselben
Art wie auf seiner ersten Bronze. Die rechte umschließt eine Myrobalan-
Frucht (?). Eine Girlande hängt über die Stiefel von den Armbeugen herunter
und läuft um den Rücken des Königs.
Eine solche Girlande trägt auch die kniende männliche Figur. Ihre Kleidung
ist von der des Königs deutlich verschieden und entspricht etwa der des
Varsa und des Girnarasiingha. Nur Vikhyätaraksita hat eine Kette um den
Hals gelegt und eine weitere Girlande. In seiner rechten Hand trägt er eine
Blume, in der linken einen Kranz. Wie die Ohrringe des Königs, so sind
auch die seinen verschieden gestaltet. Der rechte ist eine Traube, der linke
ein Ring.
214 Aus der Gandhära-Kunst ist diese Art von Ohrringen nicht nachgewiesen, vgl.
F. Tissot: Gandhära. Paris 1985, 95f.; bei A.M. Loth: Les bijoux (s.o. Anna. 208),
kommen gelegentlich verschiedene zylinderförmige Ohrringe vor, die anderen Formen
sind nicht vertreten. Dasselbe gilt teilweise auch für die reichhaltige und umfassende
Sammlung bei M. Postei: Ear Ornaments (s.o. Anm. 208); vergleichbare Ohrringe aus
Kaschmir sind S. 111, Abb. V. 27 und V. 28, S. 115, Abb V. 37, vgh S. 243 dar-
gestellt. Zwei erhaltene Paare von goldenen Ohrringen aus Sirkap sind abgebildet bei:
Visions of Divinity. The Art of Gandhära ed. by N. Askari. Mohatta Palace Museum
Karachi 2000, Nr. 76 und 77 (1. und 2. Jh., Länge 9 und 7 cm; Archaeological
Museum, Taxila SK 13 194 56 und SK 26 4081 6), vgl. J. Marshall: Buddhist Gold
Jewellery, ASI, Annual Report 1902-03, 185-194 mit PI. XXVIII. Dieses wichtige
Material ist A.M. Loth und M. Postei entgangen.

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