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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
sWelches der war
Chnstlich glaub.5
Guthe werck
von notten.
Guthe werck
werden belonet.
zWelches wahre
gute werck sein
vndt wohin siea
gericht sein
mussenn.2
vnnd keiner creaturen zugeschribben vnnd bestoht, wer sich rhume, das er
sich jm Herren, nit jn sich selb noch einiger creaturen rhume1.
Bei dem wurd auch vnsers teils bekennet Erstlich, das der1 glaube des Eu-
angeli bey dem2 nit ware rew der sunden vnd eiffer zu guten wercken ist, er
seie sunst wie starck vnnd mechtig er wolle jnn worten vnnd wercken vnnd
wen er gleich wunder wurcket, doch nit der glaube ist, von dem der Herre
sagt: »Wer an mich glaubt, hat das ewig lebenn, komet nit jns gericht« etc.3
vnd Paulus: »durch den glauben sind wir vor got gerecht vnnd selig gemacht«
etc.u4, Sonder ist ein todtenderv glaub, der wol verdammet, weil er der gna-
den gottes, vns jn christo angebotten, vbertzeuget, niemandt aber I jo6r I wse-
ligx machen khan; der seligmachende glaube ist durch den, der mensch new
gebornn dem hern Christo eyn geleibet vndt zu eyner gantz fruchtparn re-
benn vndt guthen, fruchtparn baum wirdt, der nit khan faulen, sondernn muß
guthe frucht bringenn.
Aus dem sich ja schleusset, das die waren guthen werck Gottes zum heyl
von notten sindt.
Also bekennet man auch gern dießes theils, das Godt die wahren guthen
werck reichlich belohnet mit zeitlichen vndt ewigen gaben. Aber, wie aus der
schrifft ercleret ist, aus seyner lauther freyen gnadenn vmb vnsers hern Chri-
sti willenn.
ySo wurdt auch“ niemant da hinuber mugen, dieweil alle Christen glieder
Christi sindt vndt wie glieder an eynem leibe an ein ander hangenn vndt ein
ander dienen vndt sich durch gemeynen dienst im leben Christi jmmer erbawen
vndt bessern sollenn, i. Corin. iz[i2-j i], Ephe. 4^3-6], vndt auch so clar be-
zeuget ist, das alles gesetz gottes jn dem erfullet werde, das jeder seynen nech-
sten liebe wie sich, Rom. i3[8-io], Gala. 5^14—17], das die allein mugen fur
guthe werck gezelet werdenn, welche dahin gerichtet sindt vndt darzu dienen,
das das heyl des nechsten an leib vndt Seel zu preis des hernn gefordert vndt
der nhame gottes jm heyl des nechsten geheiliget werde.
Dahin muß gericht sein vndt dienen, Es sey gepett vndt lobe Gottes, es sey
5
20
3°
s) —s) fehlt m: b, c und f.
t) fehlt in: c und f.
u) fehlt m: b.
v) todter vnd todtender: b; todter: c; todter vnd tödtender: e.
w) —w) selig ... auch: Dieser Teil steht in e auf einem eingefügten Blatt. Der Text bncht
hier nach »auch« m der Mitte der Seite ab; der neue Schreiber beginnt wieder mit »So ...«.
x) ab hier neuer Schreiber: a und b.
y) ab hier neuer Schreiber: e.
z) -z) fehlt in: c.
a) über der Zeile erg.: e.
1. Vgl. Röm 5,11.
2. bei dem, der nicht... hat.
3. Joh 5,24.
4. Gal 2,16.
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
sWelches der war
Chnstlich glaub.5
Guthe werck
von notten.
Guthe werck
werden belonet.
zWelches wahre
gute werck sein
vndt wohin siea
gericht sein
mussenn.2
vnnd keiner creaturen zugeschribben vnnd bestoht, wer sich rhume, das er
sich jm Herren, nit jn sich selb noch einiger creaturen rhume1.
Bei dem wurd auch vnsers teils bekennet Erstlich, das der1 glaube des Eu-
angeli bey dem2 nit ware rew der sunden vnd eiffer zu guten wercken ist, er
seie sunst wie starck vnnd mechtig er wolle jnn worten vnnd wercken vnnd
wen er gleich wunder wurcket, doch nit der glaube ist, von dem der Herre
sagt: »Wer an mich glaubt, hat das ewig lebenn, komet nit jns gericht« etc.3
vnd Paulus: »durch den glauben sind wir vor got gerecht vnnd selig gemacht«
etc.u4, Sonder ist ein todtenderv glaub, der wol verdammet, weil er der gna-
den gottes, vns jn christo angebotten, vbertzeuget, niemandt aber I jo6r I wse-
ligx machen khan; der seligmachende glaube ist durch den, der mensch new
gebornn dem hern Christo eyn geleibet vndt zu eyner gantz fruchtparn re-
benn vndt guthen, fruchtparn baum wirdt, der nit khan faulen, sondernn muß
guthe frucht bringenn.
Aus dem sich ja schleusset, das die waren guthen werck Gottes zum heyl
von notten sindt.
Also bekennet man auch gern dießes theils, das Godt die wahren guthen
werck reichlich belohnet mit zeitlichen vndt ewigen gaben. Aber, wie aus der
schrifft ercleret ist, aus seyner lauther freyen gnadenn vmb vnsers hern Chri-
sti willenn.
ySo wurdt auch“ niemant da hinuber mugen, dieweil alle Christen glieder
Christi sindt vndt wie glieder an eynem leibe an ein ander hangenn vndt ein
ander dienen vndt sich durch gemeynen dienst im leben Christi jmmer erbawen
vndt bessern sollenn, i. Corin. iz[i2-j i], Ephe. 4^3-6], vndt auch so clar be-
zeuget ist, das alles gesetz gottes jn dem erfullet werde, das jeder seynen nech-
sten liebe wie sich, Rom. i3[8-io], Gala. 5^14—17], das die allein mugen fur
guthe werck gezelet werdenn, welche dahin gerichtet sindt vndt darzu dienen,
das das heyl des nechsten an leib vndt Seel zu preis des hernn gefordert vndt
der nhame gottes jm heyl des nechsten geheiliget werde.
Dahin muß gericht sein vndt dienen, Es sey gepett vndt lobe Gottes, es sey
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3°
s) —s) fehlt m: b, c und f.
t) fehlt in: c und f.
u) fehlt m: b.
v) todter vnd todtender: b; todter: c; todter vnd tödtender: e.
w) —w) selig ... auch: Dieser Teil steht in e auf einem eingefügten Blatt. Der Text bncht
hier nach »auch« m der Mitte der Seite ab; der neue Schreiber beginnt wieder mit »So ...«.
x) ab hier neuer Schreiber: a und b.
y) ab hier neuer Schreiber: e.
z) -z) fehlt in: c.
a) über der Zeile erg.: e.
1. Vgl. Röm 5,11.
2. bei dem, der nicht... hat.
3. Joh 5,24.
4. Gal 2,16.