3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
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vndt der gaben, jdem vord sich selbc verluhen*, solle gewehren vndt geleben
lassen, So ferr nichts widder die gemeynen gebott gottes gehandelt werde,
Rom. 14, 1. Corin. 7, Gala. 5fr—15], Coloß. 2[8-i/], vndt das man keyne
gleißnerey jn den kirchen gedulden solle, So solte man diß alles recht ansehn.
Aus dem wurdt man leicht auch mit den Closter leutten Christliche ordnung
vndt vergleichung treffen mugenn vndt nemlich ein solche:
Erstlich, das die wusten vndt gar vnnutzen leut, deren eben viel daraffter1
jn Clostern seindt, zu ethwas nutzlichem vndt womuglich auch Christlichem
thun ausser den Closternn verordnet vndt angehalten wurdenn.
Zum andernn, wilche» zu kirchen dienst tauglich11 wehren, weil solcher
allenthalben so grosser mangel ist, das solche nach dem brauch der alten kir-
chen zu kirchen dienst gezogen vnndt verordnet wurdennn.
Zum dritten, wo dan wehrenn, die zum kirchen dienst nicht tuglich vndt
sich aber zu Christlicher Moncherey jn der warheidt begeben wolten, die
mochte man zu samen jn etliche Closter thun, doch das sie, wie das die
Christliche zucht vnndt gemeinschafft der kirchen erfordert vndt es die alten
vetter steyff gehalten habenn, sich jn gemeinschaft vndt vnder den Seelsor-
gern gemeyner kirchen hielten gentzlich frey vndt ledig von allen weltlichenn
vndt 'kirchen geschefften, jn rechter vbung der godtseligkeit vndt' gemein-
schafft alles lebens vnder tauglichen Closter vetternn vnd mit leiblicher
handtarbeidt, iwelche es> vermochten, wie es jm grossen Concilio Calchedo-
nensi2 verordnet vndt zwar vor bey allenk godtseligen monchen gehalten
vndt den lieben vettern4 gelehret wurden jst. I j i6v I Die kirchen guther mo-
gen die Monch mit recht nit jnhaben, darumb die Cistertzer, da sie jhre refor-
mation anfiengen, alle jncorporirte kirchen, alle zehenden5 vndt anderer1
kirchen guther widder von sich gabenn, als die sie widder recht jngehabt het-
Wie die Closter zu
Reformirenn.
Wahin mit den
vnnutzen Closter
personenn.
Zum kirchen
dienst, wilche da
zu tuglich.
Zu recht Christli-
chem Closter
lebennn
Die Monch mo-
gen mit recht
keyne kirchen gu-
ter niessenn3.
d) fur: b und e.
e) selb: d; fehlt m: a, b, c, e und f.
f) verleichen: f.
g) welche: d.
h) dienlich: b.
i) —i) fehlt in: d.
j) —j) welches: d.
k) alten: d; danach gestr.: geisthchenn: b.
l) andere: e.
1. hin und her. Frühneuhochdt. WB 5/1, Sp. 174. Hier wohl: da und dort, überall.
2. Konzil von Chalkedon (451), Kanones 3 und 4 (COD I, S. 88-89).
3. nutzen, gebrauchen.
4. Vgl. z.B. Hieronymus, De vita Hilarionis (PL 23, Sp.29—54); De vita Malchi (PL 23,
Sp. 55—62); Vita Pauli primi Eremitae (PL 23, Sp. 17—30); Augustin, De opere monachorum
(PL 40, Sp. 547-582). Vgl. auch Bucers Schrift >Wie leicht und füglich<, S. xlij (BDS 11,2,
S. 383-384).
5. Zehnten.
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vndt der gaben, jdem vord sich selbc verluhen*, solle gewehren vndt geleben
lassen, So ferr nichts widder die gemeynen gebott gottes gehandelt werde,
Rom. 14, 1. Corin. 7, Gala. 5fr—15], Coloß. 2[8-i/], vndt das man keyne
gleißnerey jn den kirchen gedulden solle, So solte man diß alles recht ansehn.
Aus dem wurdt man leicht auch mit den Closter leutten Christliche ordnung
vndt vergleichung treffen mugenn vndt nemlich ein solche:
Erstlich, das die wusten vndt gar vnnutzen leut, deren eben viel daraffter1
jn Clostern seindt, zu ethwas nutzlichem vndt womuglich auch Christlichem
thun ausser den Closternn verordnet vndt angehalten wurdenn.
Zum andernn, wilche» zu kirchen dienst tauglich11 wehren, weil solcher
allenthalben so grosser mangel ist, das solche nach dem brauch der alten kir-
chen zu kirchen dienst gezogen vnndt verordnet wurdennn.
Zum dritten, wo dan wehrenn, die zum kirchen dienst nicht tuglich vndt
sich aber zu Christlicher Moncherey jn der warheidt begeben wolten, die
mochte man zu samen jn etliche Closter thun, doch das sie, wie das die
Christliche zucht vnndt gemeinschafft der kirchen erfordert vndt es die alten
vetter steyff gehalten habenn, sich jn gemeinschaft vndt vnder den Seelsor-
gern gemeyner kirchen hielten gentzlich frey vndt ledig von allen weltlichenn
vndt 'kirchen geschefften, jn rechter vbung der godtseligkeit vndt' gemein-
schafft alles lebens vnder tauglichen Closter vetternn vnd mit leiblicher
handtarbeidt, iwelche es> vermochten, wie es jm grossen Concilio Calchedo-
nensi2 verordnet vndt zwar vor bey allenk godtseligen monchen gehalten
vndt den lieben vettern4 gelehret wurden jst. I j i6v I Die kirchen guther mo-
gen die Monch mit recht nit jnhaben, darumb die Cistertzer, da sie jhre refor-
mation anfiengen, alle jncorporirte kirchen, alle zehenden5 vndt anderer1
kirchen guther widder von sich gabenn, als die sie widder recht jngehabt het-
Wie die Closter zu
Reformirenn.
Wahin mit den
vnnutzen Closter
personenn.
Zum kirchen
dienst, wilche da
zu tuglich.
Zu recht Christli-
chem Closter
lebennn
Die Monch mo-
gen mit recht
keyne kirchen gu-
ter niessenn3.
d) fur: b und e.
e) selb: d; fehlt m: a, b, c, e und f.
f) verleichen: f.
g) welche: d.
h) dienlich: b.
i) —i) fehlt in: d.
j) —j) welches: d.
k) alten: d; danach gestr.: geisthchenn: b.
l) andere: e.
1. hin und her. Frühneuhochdt. WB 5/1, Sp. 174. Hier wohl: da und dort, überall.
2. Konzil von Chalkedon (451), Kanones 3 und 4 (COD I, S. 88-89).
3. nutzen, gebrauchen.
4. Vgl. z.B. Hieronymus, De vita Hilarionis (PL 23, Sp.29—54); De vita Malchi (PL 23,
Sp. 55—62); Vita Pauli primi Eremitae (PL 23, Sp. 17—30); Augustin, De opere monachorum
(PL 40, Sp. 547-582). Vgl. auch Bucers Schrift >Wie leicht und füglich<, S. xlij (BDS 11,2,
S. 383-384).
5. Zehnten.