Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0015
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT

In seiner 1926 gedruckten Dissertation über Mainzer Epigraphik legte Dr. Konrad F. Bauer
den Grund zur Mainzer Inschriftenveröffentlichung. Der Inschriftenausschuß der deutschen
Akademien, vertreten durch die Heidelberger Akademie und Geh. Rat Prof. Dr. Panzer
übertrugen die Bearbeitung der Mainzer Inschriften an Dr. Bauer. Es bestand die Absicht,
den Mainzer Band als ersten und wegen der innerhalb Deutschlands seltenen Vielfalt und
Reichhaltigkeit seines Inhaltes auch als besonders empfehlenden Vorboten des neubegrün-
deten Inschriftenwerkes herauszubringen. Tatsächlich ist ihm der Band des badischen Main-
und Taubergrundes vorausgegangen, da man sich im Tempo der Fertigstellung verschätzt
hatte.
Dr. Bauer war in der Bearbeitung seiner Inschriften noch nicht weit über die in seiner
Dissertation behandelten Musterbeispiele hinausgekommen, als er wegen anderweitiger be-
ruflicher Inanspruchnahme mich als Fortsetzer und Vollender des Bandes vorschlug. Ich
schrieb damals als Stipendiat der deutschen Forschungsgemeinschaft an dem Kunstdenkmäler-
inventar Mainzer Kirchen, wodurch ich ohnedies den ganzen Stoff sichten mußte, der für
beide Werke in Frage kam. So übernahm ich denn 1938 die Arbeit. Der Anteil, den Dr. Bauer
an Inschriften fertiggestellt hat und der hier und da nur unwesentlich ergänzt ist, ist mit B. am
Ende jeder Inschrift gekennzeichnet. Es sind im ganzen 47 Inschriften.
Meine Frau nahm mir in treuer Hilfe die durch Jahre dauernden Arbeiten des Schreibens,
des Abklatschens und Ausmalens der Inschriften ab, wodurch allein die bald fast in das Un-
übersichtliche anschwellende Menge von Stoff bewältigt werden konnte. Ein schwerer Schlag
für das Werk war, daß ich am 12. August 1942 durch Fliegerangriff meinen gesamten Besitz
mit Büchern, Platten und Bildarchiv verlor. Als einziges Stück meiner Habe war der druck-
fertige Teil des Manuskriptes des Inschriftenwerkes im Kassenschrank eingeschlossen, die
nach Kirchen geordnete Kartei der noch nicht ausgearbeiteten Inschriften befand sich im
Keller. Es war nun nötig, daß meine Frau in entsagungsvoller Arbeit etwa 500 Inschriften,
die im Kassenschrank verkohlt waren, nochmals von dem schwer lesbaren Manuskript ab-
schrieb. Manche Inschriftenzettel waren auch verlorengegangen, da sie gerade in Arbeit
waren und deshalb ungesichert dalagen. Aus diesem Grunde wurden alle Handschriften und
Inschriftenveröffentlichungen sowie einzelne Kirchen wie St. Stephan, die von diesem Ver-
lust besonders betroffen waren, nochmals durchgeprüft. Leider war bis jetzt an die Würdt-
wein-Handschrift der Wiesbadener Museumsbibliothek nicht noch einmal heranzukommen,
weil sie vom Kriege her immer noch eingepackt ist. Es besteht aber die Hoffnung, daß Lücken
vermieden sind.
Zur Art der Bearbeitung dieses vorliegenden Bandes noch ein Wort: Bei den verlorenen In-
schriften kam es durch die oft fehlerhafte Überlieferung vor, daß der gleiche Grabstein unter
zwei bis vier verschiedenen Jahreszahlen oder Personennamen auftauchte. Es war oft erstaun-
lich, wie ein ganzes Päckchen von Auszügen aus Quellen des 17.—18. Jahrhunderts zu wenigen
Inschriften zusammenschrumpfte. Besonders die Überlieferung durch P. Gamans war von
vielen derartigen Lese- oder Flüchtigkeitsfehlern belastet. Wenn einer bestimmten Lesart
der Vorzug gegeben wurde, so steht diese im allgemeinen am Anfang der Quellen- und
Literaturangaben, die jede Inschrift begleiten. Zur genauen Festlegung eines Todesdatums
oder eines Namens wurden in der Regel dann verschiedene Hilfsmittel herangezogen, wie sie
unten (S. [35], Anm. 1 u. S. [39]) geschildert sind.

[9]
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften