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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0024
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Denkmälern andere als bei den mittelalterlichen und neueren, die ja z. B. der Heraldik nicht
entbehren konnten. Die Anregung wird aber doch von da aus gegeben worden sein.
Hebelin von Heimbach ist als ältester Mainzer Inschriftensammler zu nennen, wenn er sich
auch nur auf eine kleine Gruppe beschränkt hat. Johann Hebelin stammte, wie sein Name
sagt, aus Heimbach. Er ist 1478 geboren, war dann Schüler Jakob Merstetters, der gleich ihm
um 1500 Kanoniker von St. Mauritius in Mainz war. Er wurde etwa 1502 Dekan von St.
Moritz und starb im Januar 1515 L
In seiner heute im Besitz der Universitätsbibliothek Würzburg befindlichen Handschrift (Nr.
18720) hat er die Epitaphien der Mainzer Erzbischöfe in St. Alban auf gezeichnet1 2. Dadurch
ist er wahrscheinlich zum Retter aller dieser Texte geworden, denn die späteren Autoren
scheinen meist nur aus ihm zu schöpfen, weil vielleicht schon inzwischen die originalen Epi-
taphien verlorengegangen waren. Hebelin sagt von St. Alban auf f. 136: In dieser Kirche
sind heute noch einige alte Schaustücke (aliqua antiquitatis insignia), auf denen zu unserer Zeit
folgende in die Steine eingemeißelten Epigramme zu sehen sind.“
Strecker3 bezweifelt die Wahrheit dieser Angabe des Hebelin. Er weist darauf hin, daß er z.B.
auch nur die vier Verse über Luitbert bringt, die als Ausschnitt aus einem Epitaph oder Epi-
gramm in den Fuldaer Annalen stehen (s. S. 344).
Georg Helwich. Der geistig bedeutendste der Mainzer Inschriftensammler, wenn man den
Weihbischof Würdtwem ausnimmt, war zweifellos der Mainzer Vikar Georg Helwich. Er ist der
erste Sammler mittelalterlicher und neuzeitlicher Inschriften, den wir hier kennen, und betrieb
diese Tätigkeit in einem solch großen Umfang, wie es von einem Einzelnen nicht mehr erreicht
wurde. Helwich hat die vielen Inschriften persönlich entziffert und abgeschrieben, sodann
in seine schönen Manuskriptbände übertragen, wozu noch die mit Wasserfarben gemalten
Wappen hinzugefügt wurden. Diese Tätigkeit übte er nicht allein in Mainz aus, sondern auch
in 70 Orten von Rheinhessen und vom Rheingau, in Speyer und Worms. Dabei darf man wohl
annehmen, daß diese Studien ihm nur Mittel zum Zweck einer Personengeschichte von Stiften
und adeligen Familien waren, vielleicht auch für seine sonstige Geschichtsschreibung.
Georg Helwich ist am 21. Juli 1588 geboren. Er wurde in St. Emmeran von Pfarrer Peter
Appelmann getauft, der Dompropst und Bischof von Worms Georg von Schöneburg (s. Nr.
517f.) hob ihn aus der Taufe, von ihm hat er auch seinen Vornamen4. Sein Vater Lorenz war
Dompropsteiamtmann. Georg Helwich wurde Geistlicher, er erhielt am 28. Aug. 1605 die
Tonsur. Seine Studien an der Mainzer Universität beendigte er am 7. Februar 1608 mit dem
Doktor der Philosophie. Am 7. März 1610 wurde er Vikar des Ritterstiftes St. Alban und am
29. September 1615 Vikar des Martinsaltars im Mainzer Dom, schließlich noch am 9. Dezem-
ber 1615 Vikar des Katharinenaltars in Weißfrauen. Vielleicht war er auch noch Kanoniker an
St. Mauritius. Er starb im Alter von 44 Jahren während der schwedischen Besatzungszeit von
Mainz. Am 5. Dezember 1632 wurde er in der Weißfrauenkirche ohne Grabdenkmal begra-
ben. Helwichs Interessen waren schon früh auf Epitaphien gerichtet. So dichtete er für den
am 2. Mai 1603 gestorbenen Franzosen Baron Kaspar de Vatteville, Student der Syntaxis,
eine Elegie, die allgemein bewundert wurde. Später ist er noch als Verfasser eines wirklich
errichteten Epitaphs aufgetreten, nämlich für seine Familie in St. Emmeran 1610T1 (Nr.
1431).
Von Helwichs zahlreichen Werken und Manuskripten sollen nur die im Folgenden besprochen
sein, die direktes Interesse für das Inschriftenwerk haben. Die große Mainzer Inschriftensamm-
lung hieß: „Liber monumentorum sepulchralium, in quo omnium ecclesiarum et monasterio-
rum aliorumque tumulorum sacrorum civitatis Moguntinaetumulorum inscriptiones, epitaphia,
elegia, aliaque huiusmodi notata descripta notantur. Studio ac opera Georgii Helwich Mogun-
tini ad S. Albanum extra Moguntinos muros vicarii collecta anno MDCXIII.“ Dieser Titel ist
der Abschrift in den Fragmenta Gamansiana Tom. II der Universitätsbibliothek Würzburg
vorgebunden. Man kann wohl annehmen, daß Helwich ein ähnlich sorgfältig geschriebenes
Manuskript wie das der außerhalb Mainz befindlichen Epitaphien (s. u.) angefertigt hat. Aber
1 D. König, Mainzer Chronisten in: Forschungen zur deutschen Geschichte 20, 1880 S. 53. —
2 Amandus G'sell in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 43, 1922 S. 39. -
3 M. G. H. Poet. lat. IV S. 1036
4 Helwichs eigene Äußerung bei Gudenus II S. 927, vergl. auch Schaab I S. XXII. — H. Helbich in: Gesch.=Bl. I, 1883/84 S. 93. —

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