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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0053
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ursprünglichen Kirche. (Die heutige weicht nämlich in ihrer Achse von der alten ab, so daß
sich die beiden Grundrisse nicht ganz decken.) Die neue Augustinerkirche ist wie die meisten
anderen Mainzer Kirchen mit regelmäßigen Sandsteinplatten belegt.
Die Persönlichkeiten, denen die Grabplatten gewidmet waren, entstammen den verschiedenen
Ständen. An der Spitze ein Kardinal, den sogar ein Marmorgrabstein deckte, ein in dieser
Zeit noch seltenes Material (Nr. 1001). Da er Dompropst gewesen sein soll, ist seine Anwesen-
heit in Mainz verständlich. Er hatte allerdings resigniert, sonst wäre er wohl eher im Dom
beigesetzt worden. Warum er aber gerade in der Augustinerkirche bestattet wurde, kann
nicht gesagt werden. Ferner fanden zwei Weihbischöfe aus dem Augustinerorden hier ihre
Ruhestätte (Nr. 813 u. 902). Von den Prioren des Klosters sind einige Inschriften überliefert.
Der Grabstein eines Paters erzählte von einem Mord, der in der Kirche geschah (Nr. 1374).
Vom 16. Jahrhundert ab finden sich die Gräber von Adeligen in der Kirche. Ob sie im Mittel-
alter von den Patriziern als letzte Ruhestätte gesucht war, läßt sich auf Grund der mangel-
haften Überlieferung schwer sagen. Es scheint jedoch so, daß die Franziskaner- und Dornn
nikanerkirchen als Begräbnisplätze wesentlich beliebter waren.
Dennoch muß die Augustinerkirche auch als vornehm gegolten haben, sonst hätte die adelige
Turniergesellschaft zum Steinbock nicht gerade hier ihre Andachtsstätte gehabt, von deren 1.
Mainzer Turnier ein Fresko zeugte (Nr. 938).
St. Christoph
Die Pfarrkirche St. Christoph in der Mainzer Altstadt liegt ebenso wie St. Qüintin nahe der
Schusterstraße in einer geringen Entfernung von letztgenannter Pfarrkirche. Man kann sie
wohl als die kleinste und unscheinbarste unter den Mainzer Pfarrkirchen bezeichnen. Nun-
mehr ist sie auch von allen Mainzer Kirchen die zerstörteste seit den Fliegerangriffen von
1942 und 1945.
Die heute bestehende Christophskirche entstammte mit ihrem etwas älteren Turm und dem
Langhaus in der Hauptsache dem 13. Jahrhundert.
Die Reihe der Inschriften setzt allerdings wesentlich später ein. Viele Adelige waren hier
begraben, die auch nach 1650 die Kirche mit Grabmälern (teilweise zerstört) und Grüften
belegten. Aber auch Bürger und deren Frauen finden wir in St. Christoph bestattet. Zwei kleine
Epitaphien hatten sich in St. Christoph bis 1942/1945 erhalten, das eine ist noch nicht wieder-
gefunden (Nr. 1300, 1460), das andere konnte nur in Trümmern geborgen werden. Im Fuß-
boden von St. Christoph lagen keine älteren Grabsteine mehr. Er war, wie sich durch eine
kleine Ausgrabung ergab, später erhöht worden (Nr. 706). Die letzten Reste jüngerer Steine
verdrängte der neue Fußboden, der um 1929 gelegt wurde (Nr. 1446).
Besonders bemerkenswert für den Sprachforscher ist wohl der deutsche Text der Vater-unser-
Tafel, der unter der Masse der lateinischen Inschriften in Mainz immerhin schon eine gewisse
Seltenheit darstellte (Nr. 1380).
Die Glocken von St. Christoph verdienen auch besondere Erwähnung. Die kleine von 1363
war zuletzt die älteste von Mainz (Nr. 747), nachdem die von St. Johannis verschollen war,
die von 1596 war als eine der wenigen Glocken des Meisters Christian Klapperbach durch
ihre Inschrift mit den Namen des Kirchenvorstandes ebenfalls von Interesse (Nr. 1364). Auch
sie gingen 1942 zugrunde.
Kloster Dalheim
Das Kloster Dalheim 1 lag im hl. Tal, also im Zeybachtal nicht weit von dem Mainzer Vorort
Zahlbach an der Stelle eines jetzt dort befindlichen Sportplatzes. Es ist heute völlig ver-
schwunden, nur einige alte Ansichten und Schriftquellen unterrichten uns über sein Aussehen.
Das Kloster geht wohl in ältere Zeit zurück, vom 13. Jahrhundert ab ist seine Geschichte aber
erst genauer bekannt. Es ist dies der Zeitpunkt seiner Einrichtung als Zisterzienserinnenkloster.
Nun beginnt auch die Schar der Inschriften, von denen nur zwei auf Altargeräten noch erhal-
ten sind. Da das Abbruchsmaterial des Klosters zu Festungsbauten 1805—12 verwandt
wurde, wurde die Vernichtung offenbar besonders gründlich betrieben.

1 Kdm. Kirchen S. 80. — H. J. Schreiber, Die Geschichte des Klosters Maria Dalheim im hl. Tal bei Mz. phil. Diss. Mz. 1950.
maschinenschr.

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