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Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0103
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Gegenüber der entwickelteren Privileg-Inschrift auf Metall steht unsere stilistisch
etwas zurück. Die letzte Zeile scheint später hinzugefügt zu sein, da die Buchstaben
nicht mehr die Linie einhalten und vielleicht auch von anderer Hand sind. In ihr
kommt auch ein unziales M vor.
Auf Grund der Ähnlichkeit in den Buchstaben A, B, R und S und in der Verteilung
der Ligaturen rückt der Stein in die zeitliche Nähe der Schwarzrheindorf er Weih-
inschrift von 1051.
Kraus S. 119 Nr. 256. — F. Schneider in: Mainzer Journal 1881 Nr. 228. — Kdm. Dom S. 430,516. — Führer Dom-
museum S. 27 Nr. 97. — Bauer S. 32. A

18 Nördl. Seitenschiff, jetzt Domkreuzgang Sargdeckel Hemmo’s Ende 12. Jh.

Sandstein. 218x78, am unteren Ende 66 cm, Dicke 12 cm, Schrift 7 cm. Die Ober-
fläche ist mit einer profilierten Randleiste kräftig vertieft. In der Vertiefung am
Kopfende quer die Inschrift.


HEMMO NVMMVLARIVS

Hemmo nummulär ius.
SDiiinjmeifter fjemmo.

Der Steinsarg wurde 1925 im nördlichen Seitenschiff des Domes vor der Muttergottes-
kapelle bei der Tieferlegung des Fußbodens, etwa 15 cm unter dem heutigen Boden
gefunden. — Der Sargdeckel war inmitten quer gebrochen. Im Innern des Sarges
lagen große Steine, die durch den Spalt nicht hineingefallen sein konnten. Dies und die
Tatsache, daß keinerlei Knochenreste gefunden wurden, läßt darauf schließen, daß der
Sarg früher geöffnet und mit Schutt gefüllt wurde. Sarg und Deckel wurden gehoben
und kamen in den Westflügel des Domkreuzganges. — Leider kann man nicht mehr
feststellen, ob dieser Sargdeckel nicht ursprünglich Grabplatte war, die sowohl den
Sarg abschloß, als auch im Fußboden sichtbar war. Das wäre bei seiner Ausführung,
der Anbringung der Inschrift und bei seiner flachen Lage gut möglich. Zugleich hätten
wir damit eine Ursprungsform der Grabplatte überhaupt erkannt. —
Der Name des Münzmeisters Hemmo ist sonst aus Urkunden nicht nachweisbar.
Immerhin ist es auffällig, daß man einen Münzmeister (wohl ein Laie?) im Dome
beerdigt, der doch sonst nur den Erzbischöfen vorbehalten war. — Als Parallele
erwähne ich die Nennung des ADELBRAHT MONETARIVS im Wormser Dom
(Ostchor, Südwand beim Juliana-Relief) zu ungefähr gleicher Zeit (gegen 1175) L
Gräberfundeprotokoll. — Strempel S. 83 (Plan S. 84 Nr. 4).
5 R. Kautzsch u. a. Der Dom zu Worms (Berlin 1938) S. 255/56. A

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